Thailand in Zeiten von Corona

Reisezeit: Januar / Februar 2022  |  von Stefan Böhm

18.-22.01. Udon Thani: 21.01. Besuch beim Big Buddha

Das Wetter ist heute leider nicht so besonders schön. Es ist grau bewölkt und während ich losfahre, nieselt es ganz leicht. Hoffentlich hält es einigermaßen. Ich habe heute einen größeren Ausflug auf dem Plan. Im Internet habe ich bei meinen Planungen einen Tempel gefunden, von dem ich aber nur einen thailändischen Namen habe. Die letzten Fotos vom Tempel sind 2 Jahre alt und da haben sie wohl gerade angefangen, an einem gigantischen Buddha zu bauen. Wenn er fertig ist, soll er 39 Meter breit und 75 Meter hoch werden. Im Hotel habe ich gestern Abend an der Rezeption gefragt, ob sie wissen, wo ich diesen Tempel finde. Ich habe nur den thailändischen Namen. Zu zweit haben sie sich auf die Suche gemacht und ihn auch tatsächlich gefunden. Er heißt Wat Ba Nong Sang und liegt an der Bundesstraße 210 auf der Höhe vom Huai Luang See, einem der größeren Seen in der Umgebung ca 25-30 km außerhalb von Udon Thani.
Ich fahre nicht schneller als 60 und werde rechts und links überholt, aber das ist mir egal. So toll sind auch die Bundesstraßen hier nicht und ich habe ja Zeit. Den Buddha sieht man von der Schnellstraße aus. Die Frage ist nur, wie man hinkommt. Auf gut Glück fahre ich auf ein kleines Sträßchen. Das war es aber nicht. Also wieder auf die Bundesstraße und bei ein paar Häusern gehalten und jemanden per Zeichensprache gefragt. Ich muss noch 1-200 Meter weiter, dann den kleinen Weg rein. Es gibt keinerlei Wegweiser. Sonst werden Tempel immer mit blauen oder weißen Wegweisern angekündigt. Vielleicht wenn er fertig ist. Das kann aber noch eine ganze Weile dauern. In den letzten zwei Jahren sind sie offensichtlich noch nicht viel weitergekommen. Inzwischen wird der Sockel, auf dem der Buddha thront, schon wieder renovierungsbedürftig.

Abgesehen von dem Buddha gibt es hier aber nichts zu sehen. Daher bin ich ins Hotel zurückgefahren. Es ist inzwischen so gegen 13:00. An der Rezeption habe ich gefragt, ob denn eine Mail vom Krankenhaus für mich gekommen ist. Der Angestellte hat im Computer nachgeschaut und gemeint „nein, leider nicht. Sie informieren mich, wenn etwas kommt.“ Auf dem Zimmer habe mit meiner Liste und Google überlegt welchen Tempel ich mir noch anschauen könnte und den Wat Ban Nong Bu ausgesucht. Der befindet sich quasi in der vierten Himmelsrichtung, wieder an einem See, dem Nong na Lam. Dabei war ich die ganze Zeit am Grübeln, was ich mache, wenn jetzt nichts vom Krankenhaus kommt. Dann muss ich heute noch einmal dahinfahren. Ich kann ja morgen nicht ohne Testergebnis weiterreisen. Gegen 14:00 klingelt das Telefon. Eine Nachricht für mich eingegangen. Ob sie sie hochschicken sollen. „Nein, vielen Dank. Ich komme runter“. An der Rezeption halten Sie mir den Ausdruck entgegen auf dem ich erst einmal nur Thai Schriftzeichen sehe. Hm und jetzt? Da deutet die Rezeptionistin auf einen Eintrag (Undetectable Covid-19 RNA). Super, damit ich doch alles fein. Dann kann ich jetzt ganz in Ruhe meinen nächsten Tempel anschauen gehen.
Ich habe ihn wieder erst nicht gefunden und bin am Ende dann quasi am Hintereingang gelandet. Da ist zwar das Tor geschlossen, aber man kann bequem durch eine Lücke zwischen Mauer und Tor durchkann. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich auch hier wieder einmal allein unterwegs war. Hier steht ein vergoldeter Buddha Kopf auf einer Wiese herum. Daneben befindet sich ein Gebäude mit einen großen vergoldeten liegenden Buddha. Die ganze Anlage wirkt sonst sehr ländlich.

Heute Abend wollte ich eigentlich meinen Roller wieder zurückgeben und mir bei der Gelegenheit doch einmal ein deutsches Essen gönnen. Als ich gegen 18:30 dort ankomme herrscht gähnende Leere. Es dauert eine Weile, bis die Chefin auftaucht. Ich frage, wie wir es mit dem Tanken machen, weil nicht so wirklich viel raus ist. Sie meint 200 B, wenn dann kann ich ihn so dalassen. Naja, dann fahre ich lieber doch selbst tanken. Ich frage sie, wo die nächste Tankstelle ist und was er braucht. 95er und die nächste Tankstelle ist am Central Plaza vorbei. Also düse ich da noch schnell hin. Ein Tankboy tankt für mich. Es kostet randvoll 70 B und ich gebe ihm noch 10 als Tipp. Das ist jedes Mal so. Wenn man nicht selbst volltankt, langen sie noch einmal ordentlich zu. Sie gibt mir meine 1000 B Kaution zurück und ich frage, was denn los ist. Gar keine Gäste heute. Naja, meint sie, das Wetter. Da bleiben die Thai Ladies lieber zu hause. Ganz allein hier herumsitzen, dazu habe mich auch keine Lust. Also entscheide ich mich um und gehe zum Nachtmarkt wo ich am ersten Abend war Pad Thai mit Garnelen essen. Das Schild Pad Thai habe ich ja beim letzten Mal zu spät gesehen. Das gehört ebenfalls zu meinen thailändischen Lieblingsgerichten. Leider werde ich heut aber enttäuscht. Sie schmecken extrem süßlich es fehlt sowohl Würze als auch die ganzen Zutaten die man sonst gerne dazu bekommen. Erdnüsse, Sojasprossen, Limette, etc. Die Garnelen waren winzig und fast nur Abfall, kaum etwas essbares dabei. Da hätte ich hier doch mehr erwartet. Danach bin ich durch das DU Town Food Center gelaufen. Hier hätte ich wahrscheinlich noch etwas zu essen gefunden. Die Auswahl ist reichlich. Aber das Food Center funktioniert wieder mit Zahlkartensystem. Man muss an einem Schalter vorher eine Karte kaufen, die man mit Geld auflädt und mit der zahlt man dann an den Ständen. Das ist mir jetzt doch zu umständlich, zumal ich morgen ja wieder weg bin.

Mehr durch Zufall entdecke ich auf der anderen Straßenseite die Bar’Ista, eine Musikkneipe, die richtig cool aussieht. Nachdem es immer wieder leicht nieselt, werde ich in einen Raum aus Glas, ähnlich einem Wintergarten gesetzt, von denen es rechts und links vom eigentlichen Restaurant jeweils einen gibt. Als die Band zu spielen beginnt, gehen zwei ziemlich aufgedonnerte Thailadies raus, dann eine Vierergruppe und dann auch noch ein Pärchen. Am Ende sitze ich allein hier drin. Ich hatte mir ein Bier vom Fass bestellt für 140 B und dann doch etwas geschluckt, als ein Gläschen vor mich gestellt wird, in das nicht mehr als 0,2 oder 0,3 passt. Ich trinke aus und nach einer Weile kommt ein Kellner und fragt, ob ich noch eins will. Nein danke, ich zahle. Ok, einen Moment. Ich warte und warte, aber es kommt niemand mehr. Langsam packe ich meine Sachen zusammen, gehe aus dem Glaskäfig, stelle mich mitten in den Hauptgang und fotografiere. Die Bedienungen wuseln um mich herum, ignorieren mich aber. Also drehe ich mich um und schlendere langsam aus der Kneipe und davon. Niemand kommt mir nach. Später im Hotelzimmer suche ich auf Google nach dem Bar’Ista. Die zahlreichen Beurteilungen decken sich genau mit meiner Empfindung. Cooler Laden mit toller Musik aber katastrophaler Bedienung. Schade eigentlich.
Dann fällt mir noch ein, dass der Rezeptionist im Landmark mir beim Auschecken ja gesagt hatte, dass ich ihnen das Ergebnis vom zweiten Test zuschicken soll und mir die Visitenkarte vom Hotel mitgegeben hat. Also habe ich das noch gemacht. Damit habe ich hoffentlich alle Vorgaben erfüllt.

© Stefan Böhm, 2022
Du bist hier : Startseite Asien Thailand 21.01. Besuch beim Big Buddha
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach drei Jahren in Europa zieht es mich wieder nach Südostasien. Thailand ist das erste Land, dass sich öffnet. Was liegt also näher, als wieder in meine Wahlheimat zu reisen. Nachdem noch unklar ist, wie das Reisen möglich sein wird, beschränke ich mich auf weniger Orte als sonst.
Details:
Aufbruch: 14.01.2022
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 12.02.2022
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors