Thailand in Zeiten von Corona
22.-25.01. Khon Kaen
22.01. Weiter nach Khon Kaen
Nach dem Frühstück checke ich aus. Meine 3.200 B Kaution sollen in den nächsten 1-2 Wochen auf meine Kreditkarte zurückbelastet werden.
Den Weg zum Busbahnhof kenne ich ja schon. 10 Minuten später bin ich da. Auch dass ich das Ticket schon habe und weiß, wo mein Bus fährt, ist vorteilhaft. Es hält mir die Schlepper vom Hals. Womit ich nicht gerechnet habe, ist dass ich mit einem Minibus fahre. Die können bequemer sein als die großen und sind meistens schneller. Leider trifft in diesem Fall beides wieder einmal nicht zu. Zwei Plätze hätte es gegeben, an denen ich halbwegs gut gesessen wäre, aber auf die will der Fahrer mich partout nicht setzen lassen. Erst schickt er mich auf die Mittelreihe. Als er merkt, dass ich da meine Beine definitiv nicht unterbringe, „räumt“ er um und ich komme in die erste Reihe. Da sind Spanngurte hinter der Fahrerreihe gespannt, die Gepäckstücke halten. Vor dem mittleren Platz befindet sich eine Lücke, so dass ich halbwegs Platz für meine Knie habe. Bis noch eine Kundin mit einem kleinen Hartschalenkoffer auftaucht, den er dann genau vor mir verstaut. Damit habe ich fast noch weniger Platz als in der mittleren Reihe. Nach der Hälfte der Strecke fangen dann die Baustellen an – eine nach der anderen und immer mit Stopp and Go. So dass wir am Ende etwa fast 2,5 Stunden benötigen. Nach etwa ¾ der Strecke steigt meine Sitznachbar aus so dass ich den Rest der Strecke schräg sitzen kann. Da sehe ich ein Schild „Busstation“. Wir befinden uns allerdings noch mindestens 10-15 Kilometer außerhalb von Khon Kaen. Na großartig. Ich hatte doch gehofft, weiter in die Stadt reinzukommen. Wir halten an und die Leute fangen an auszusteigen. Dann stellt sich aber heraus, dass er hier nur einen kurzen Stopp einlegt und dann noch weiter in die Stadt reinfährt. Am Central Plaza hält er an und fragt, wo ich hin will. Ich zeige es ihm auf meinem Navi auf dem Handy. Er fragt einen Taxifahrer, der neben uns steht. Der kennt das Pullman und erklärt es ihm. Er fährt aber in eine andere Richtung und ich soll das Taxi nehmen. Nachdem es nur noch etwa 1,5 Kilometer sind, mache ich das auch. Der Fahrer schaltet auch den Meter ein. Es startet bei 40 B und da sind wir auch noch, als wir am Pullman ankommen. Ich gebe ihm 50 und wir sind beide zufrieden.
Während es unterwegs immer wieder geregnet hat, ist das Wetter jetzt freundlich. Also beziehe ich mein Zimmer und begebe mich dann als erstes an den Pool. Wie so oft habe ich den Pool für mich. Zwei Ausländer nutzen ihn zum Sonnenbaden aber der Pool selbst ist leer. Das Wasser ist wieder frisch, aber angenehm. Der Pool wirkt durch seine runden Formen gar nicht so groß wie er tatsächlich ist. Er ist zwar auch nur 1,30 m tief, aber das reicht aus, um schwimmen zu können.
Den Weg zum Abendessen nutze ich gleichzeitig zu einem Orientierungsrundgang. Wo ist was, insbesondere Kaffees, Restaurants und Kneipen. Als erste folgt aber noch ein bisschen Kultur. Ich komme am City Pillar vorbei, dem Stadtheiligtum, das es in jeder thailändischen Stadt gibt und den ich hier besonders schön finde. Als nächstes sehe ich das Tom N Tom Kaffee. Einer der Plätze, die ich mir zum Frühstücken überlegt habe. Allerdings muss ich dafür ein Stück weit im Kreis laufen, weil es keine direkte Verbindung gibt. Das Hauptproblem aber ist die Straße, die ich dazu überqueren muss, ohne dass es eine Ampel oder so gäbe, dafür umso mehr Autos, die hier in beide Richtungen quasi Stoßstange an Stoßstange fahren. Dafür entdecke ich auf „meiner“ Seite in einer Hoteleinfahrt eines der typischen offenen Thailokale, das sich bei näherem Hinschauen als erstaunlich groß und ziemlich gut besucht zeigt. Da ich aber andere Pläne habe, gehe ich erst einmal weiter. Durch einen Supermarkt kann ich zum Pullman zurück abkürzen. Als ich auf der anderen Seite herauskomme hat es angefangen zu regnen. Na, das muss doch jetzt wirklich nicht sein. Gleichzeitig stehe ich direkt vor dem Biergarten, der meines Wissens zum Kosa Hotel gehört. Das alles kommt mir sehr vertraut vor. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich auch in diesem Hotel schon einmal abgestiegen bin, nämlich als ich das erste Mal für ein oder zwei Nächte hier in Khon Kaen war. Das ist allerdings schon ziemlich lange her und vor allem vor meiner Zeit als Rollerfahrer. Das zweite Mal war dann nur für eine Nacht in einer ganz einfachen Unterkunft in der Straße zum Bahnhof.
Die Strecke, die ich um das Pullman herumlaufe, wirkt einsam und verwaist. Dann stoße ich doch noch auf das gesuchte „Der La Jazz“, eine Musikkneipe mit Restaurant, die ich im Internet gefunden habe und die dort gelobt wird. Leider scheine ich zu früh dran zu sein. Es ist kein einziger Gast in dem großen Laden zu sehen, obwohl es inzwischen auch schon nach 19:00 ist. Also laufe ich weiter und komme zu einer Reihe Lokale, die aber alle geschlossen sind. Immer wieder stelle ich mich kurz unter und warte bis die Regen wieder nachlässt. Dann habe ich die Runde durch und bin wieder an der Ecke mit dem City Pillar. Also entschließe ich mich, doch in das Thailokal von vorhin zu gehen. Tatsächlich herrscht hier reges Kommen und Gehen. Ich bin allerdings der einzige Ausländer. Dementsprechend gibt es wieder einmal keine Beschreibungen auf Englisch und auch die Bedienungen können nur minimales Englisch. Was solls, dann bestelle ich eben einfach wieder mein Pad Krapao. Das gibt es ja immer und überall. Sie fragt ob scharf und ich meine „ein bisschen“. Tatsächlich ist es deutlich weniger scharf als das letzte und schmeckt lecker. Leider fehlt das Spiegelei. Zu trinken gibt es nur das Standardwasser in den Glasflaschen. Amüsant ist das Kommen und Gehen zu beobachten. Einmal fährt ein großer Wagen vor, dem eine mehrköpfige Familie entsteigt. Der Patriarch steuert direkt zur „Küche“ wo er in die Töpfe schaut, dabei auch mal die Deckel lüftet und das Gemüse prüft und dann der Köchin die Bestellung diktiert, während die Familie schon einen Tisch aussucht. Die vordere „Küche“ ist mehr oder weniger zu anrichten gedacht. Hier gibt es schon fertig gekochte Gerichte, die nur noch geschöpft werden müssen. Die eigentliche Küche befindet sich hinter einer Wand.
Das Tom N Tom Kaffee quasi gegenüber ist sehr groß. Mal sehen, ob ich da morgen zum Frühstück hingehe. Jetzt mache ich mich aber noch einmal auf den Weg zum De La Jazz. Erfreulicherweise gibt es einen weiteren Weg unmittelbar am Pullman vorbei. Da habe ich vorhin einen Umweg gemacht. An diesem Weg jetzt gibt es dann auch noch ein paar Kneipen, in denen sich die ganzen Ausländer treffen. Immerhin eine weitere Option für ein Abendliches Bier oder auch Essen.
Das Der la Jazz ist inzwischen gut besucht und ich werde an die Bar gesetzt. Während die Getränkepreise im Allgemeinen eher höher sind ist das Singha aus der Flasche tatsächlich günstig. Für die 0,65 Liter Flasche zahle ich 95 B. Erst bin ich irritiert, als mir 2 Pappbecher vorgesetzt werden. In einen würde die Flasche nicht reinpassen. Ich will mich erst ein bisschen mokieren, merke dann aber, dass überall diese Pappbecher stehen. Dann merke ich, dass auch das teure frisch gezapfte Asahi Bier im Pappbecher ausgeschenkt wird. Nur Cocktails gibt es im Glas.
Es gibt auch eine umfangreiche Speisekarte und die Sachen, die die Thais links und rechts von mir an der Bar im Laufe des Abends serviert bekommen sehen und riechen lecker. Also vielleicht doch einmal hier essen gehen. Wir werden sehen. Die Band ist auch sehr gut. Die Getränke werden immer sofort kassiert, aber das stört mich nicht weiter. Besser so als gestern.
Aufbruch: | 14.01.2022 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.02.2022 |