Wieder eine besondere Reise - Gambia 2024

Reisezeit: April / Mai 2024  |  von Brigitte Amrhein

21. April - unterwegs in der Hauptstadt

Als ich früh Tagebuch schreibe, ist es stark bewölkt und es weht ein ziemlich kühler Wind. Nachdem es auch bis nach dem Frühstück nicht wirklich besser wird, beschließen wir, unseren Plan für heute zu ändern und nach Banjul zu fahren.

Also schnappen wir uns am Highway ein Taxi und lassen uns zum Arch 22 (seit Mai 2022 heißt der Bogen offiziell "Never Again Memorial Arch", geläufiger ist aber immer noch der vorherige Name) bringen. Wir besuchen den imposanten Bau, der zur Erinnerung an den Militärputsch vom 22. Juli 1994 errichtet wurde. Heute beherbergt er ein Museum mit einer Ausstellung, die die Vorkommnisse während der Herrschaft des ehemaligen Präsidenten Jammeh aufarbeitet. Die Aussicht von der Plattform über die Stadt ist grandios.

Dann spazieren wir zur King-Fahad-Moschee, der größten Moschee der Hauptstadt. Zum Glück taucht gerade der Hausmeister auf, so können wir auch das eindrucksvolle Innere sehen, das rund 6.000 Gläubigen Platz bietet. Anschließend gehen wir durch die Straßen der Stadt - und hier sind eindeutig wir die Exoten! Bis auf einen (aus unserer Sicht verrückten) Jogger sehen wir keinen einzigen anderen Weißen. Aber unwohl muss man sich hier nicht fühlen...

Blick über Banjul vom Arch 22

Blick über Banjul vom Arch 22

King-Fahad-Moschee

King-Fahad-Moschee

Wir finden ohne große Umwege auch die Post und bringen (endlich) die Karten auf den Weg. Als wir im Schatten des Gebäudes im Reiseführer den Stadtplan anschauen, um den direktesten Weg zur Bund Road zu finden, fragt uns ein Mann, ob wir Hilfe brauchen. Ich will gerade dankend ablehnen, da ergreift Christian die Gelegenheit, um zu fragen, ob es irgendwo eine Bar gibt, in der wir ein Bier bekommen könnten. Und tatsächlich sagt Abdoul, wie er sich vorstellt, dass er uns zu einer "local bar" bringen kann, wo es Bier gibt. Allerdings müssen wir dafür ins christliche Viertel, hier im muslimischen gibt es keinen Alkohol. In einer Nebenstraße in der Nähe der katholischen Kirche öffnet er eine kleine, rostige Tür - und dahinter ist tatsächlich eine Art Hinterhofkneipe, wo mehrere Einheimische beisammen sitzen und etwas trinken. Natürlich sind wir auch hier absolute Exoten, aber alle sind super nett und wir unterhalten uns gut bei einem kühlen Bier.

Danach machen wir noch einen Abstecher in die katholische Kirche, bevor Abdoul uns zum Anfang der Bund Road begleitet. Es ist dann ein langer Weg ohne Schatten, aber es lohnt sich, weil wir viele Vögel sehen, darunter auch ein paar, die wir entweder noch gar nicht oder zumindest dieses Jahr noch nicht gesehen haben.

Als wir am Highway auf ein Taxi warten, aber erst mal alle komplett voll sind, kommt ein leerer Bus der Hafenbehörde gegenüber aus der Bund Road - und als er die beiden Toubabs stehen sieht, kommt er tatsächlich zu uns. Als ich den Fahrer frage, ob er nach Kololi fährt, antwortet er "Wenn ihr mich bezahlt, bringe ich euch hin!" Wir einigen uns schnell auf 500 Dalasi, dann haben wir für die nächsten 20 Minuten unseren Privat-Bus - irre! Aber irgendwie auch der passende Abschluss für diesen Tag in Banjul...

Den Rest des Nachmittags relaxen wir, gehen in den Pool und beenden schließlich den Tag mit Wein und Würfeln.

Hinter der rostigen Tür in der Mitte war tatsächlich eine Kneipe!

Hinter der rostigen Tür in der Mitte war tatsächlich eine Kneipe!

Katholische Kirche in Banjul

Katholische Kirche in Banjul

Christian in unserem "Privat-Bus"

Christian in unserem "Privat-Bus"

© Brigitte Amrhein, 2025
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auch bei unserem zweiten Besuch in Gambia haben wir - nicht nur, aber auch - durch unsere besonderen Beziehungen unvergessliche Tage erlebt, neue Freunde gefunden und ganz besondere Orte besucht. Zu unserer Sammlung an "Gambian experiences" ist auch wieder einiges dazu gekommen... Noch eine Anmerkung: die Mitglieder unserer gambischen Familie werden - wenn überhaupt - aus persönlichen Gründen nur von hinten oder nicht erkennbar auf Fotos gezeigt.
Details:
Aufbruch: 07.04.2024
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.05.2024
Reiseziele: Gambia
Der Autor
 
Brigitte Amrhein berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.