Nach nur einem Jahr zurück in Peru!!!
Chimbote, Casma und die Peruaner(innen)
Wie geplant gings also Montag abends (11.09.) nach Chimbote, um Tatiana und Lisseth in ihrer Heimatstadt zu besuchen. Mein Reiseführer hatte nicht ein einziges positives Wort über diese Stadt verloren. Um so bemühter waren die beiden mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Chimbote liegt rund 150 km südlich von Trujillo und hat ca. 200.000 Einwohner. Recht hatte mein Buch mit dem üblen Fischgeruch, der über einem Großteil der Stadt liegt. Ansonsten ist die durch den Fischfang "relativ" reiche Stadt eigentlich ganz nett anzusehen, auch wenn man als Tourist jetzt auch nicht unbedingt hier gewesen sein muss. Vor der gerade neu hergerichteten Küstenregion liegen ca. 800 Fischerboote unterschiedlichster Größe, die täglich aufs Meer fahren.
Der einzige Fehler dieser Tage war mich am Dienstag zum Mittagessen auf dem Markt überzeugen zu lassen. Geschmeckt hat die Lammkeule ("Cabrito") zwar gar nicht schlecht. Dafür gings meinem Magen die folgenden 2 Tage um so schlechter, um nicht zu sagen richtig übel (ohne jetzt genauer in die Details gehen zu wollen ).
Mehr als erwähnenswert ist noch der Park "Vivero" am Stadtrand. Der optimale Ort, um sich vom städtischen Treiben zu erholen und Natur pur zu genießen! Hier gibts neben den üblichen Pinienwäldern auch einen größeren Teich, in dem man mit Popcorn Enten oder Fische füttern kann (die reißen sich darum, schnellen in Scharen an die Wasseroberfläche) sowie einen botanisch sehr exotischen Teil, in dem man sich wie in der Selva vorkommt.
Lisseth und ich in der "Selva"
Tatiana und Lisseth
Untergebracht war ich die Tage im Hause von Tatianas Familie, in dem ich ein eigenes Zimmer hatte und wie hier wohl üblich von morgens bis abends verwöhnt wurde. Selbst als ich einmal verschlafen und die ganze Familie schon gefrühstückt hatte, wurde für mich extra nochmal Kaffee gekocht, Saft gepresst und neu eingedeckt,... Ein solches Angebot abzulehnen wird eher als Beleidigung als als Höflichkeit aufgefasst. Ich habe den Eindruck die Leute hier würden auch ihre letzten Soles opfern nur um mir ein vernünftiges Frühstück bereiten zu können. Daran muss man sich als Europäer wohl erst einmal gewöhnen, um nicht ständig vom schlechten Gewissen gequält zu werden.
Außerdem habe ich jede Menge Freunde bzw. vor allem Freundinnen Tatianas kennengelernt. Noch nie hab ich jemand mit so vielen Freunden kennengelernt . Eigentlich waren fast alle unglaublich nett, offen und neugierig, was dann irgendwie auch ansteckend wirkte. Mehr als einmal bekam ich den Spruch "Mi casa es tu casa" (Mein Haus ist dein Haus) zu hören, und -zumindest soweit ich das einschätzen kann- nicht nur als bloße Floskel.
Am Donnerstag unternahm ich dann mit Tatiana, ihrem Bruder Fabrizio und einem Freund (Manuel) einen Ausflug nach Casma. In einem waschechtenDodge gings mit Chauffeur und 5 Passagieren eine knappe Stunde Richtung Süden, vorbei an der von weitem traumhaft anmutenden Lagune mit dem Dorf Tortugas (Schildkröten), wo ich sicher auch noch irgendwann anzutreffen sein werde.
In Casma durfte ich zum ersten Mal von der peruanischen Spezialität "Cuy picante con papas" (Meerschweinchen mit Kartoffeln) kosten. Der erste Bissen kostete sehr große Überwindung, da das Tierchen mit Beinen, Augen,... noch eindeutig als solches zu erkennen war. Geschmeckt hats dafür gar nicht schlecht, für meinen noch nicht wieder regenerierten Magen allerdings noch deutlich zu "picante".
Am Mittag besichtigten wir dann nach einigen Kilometern Fahrt in einem der Mototaxis (kann man sich in etwa als Mofa mit angehängter Rückbank vorstellen) noch Museum und Ruinen von Sechín, die unter all den indianischen Stätten Nordperus allerdings nicht unbedingt näher erwähnt werden muss.
Die Ruinen von Sechín
Aufbruch: | 04.03.2008 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 04.04.2008 |
Lambayeque
Bolivien