"Immer der Sonne nach": Amerika, Ozeanien, Asien
Neuseeland: Nordinsel
Neuseeland - Ein Traum wird wahr
15.12.2006:
Es soll für Jenni ein ganz besonderes Land werden. Ein Traum geht für sie in Erfüllung. Schon immer wollte sie einmal in Neuseeland sein. Jetzt wird ihr Traum wahr. So wie viele Träume auf dieser Weltreise.
Am 5. Dezember sind wir in Ozeanien angekommen. Mit dem Flieger ging es von Buenos Aires, Argentinien, in einem 14-Stunden-Ritt in das Land von "Herr der Ringe". Hier wurde der Film gedreht. Die wichtigsten Kulissen werden wir aufsuchen. Doch zunächst machen wir unseren Weg auf der Nordinsel. Bis nach Cape Reinga fahren wir mit unserem gemieteten Wagen. Diesmal ein Toyota Corolla. Für 20 Euro bekommt man in Neuseeland am Tag ein anständiges Auto. Das Benzin ist mit 70 Euro Cent auch günstig. Eine Reise quer durch Neuseeland mit dem Mietwagen ist eine prima Möglichkeit, die ganze Vielfalt der Inseln zu entdecken.
Auckland ist keine sonderlich interessante Stadt
In den nächsten Tagen werdet ihr auf media-on-tour.de die ersten Fotos aus dem so weit entfernten Land sehen. Theoretisch könnten wir uns einmal durch die Erde bohren. Dann wären wir zu Weihnachten bei Euch. Doch der kürzeste Weg ist nicht immer der beste. Und so feiern wir Weihnachten eben in der Sonne, auf Neuseeland. Mit den Weihnachtsmännern werden wir auf den Wellen surfen und uns die Weihnachtssonne auf den Pelz scheinen lassen. Immer dabei unser Sonnengel. Denn die fehlende Ozonschicht über den Inseln verbrennen einem schnell die noch gesunde Haut.
Ein wenig eingekauft und schon geht es raus in die Natur
Nordspitze der Nordinsel von Neuseeland: Mehr Schafe als Menschen
17.12.2006:
Wir reisen wieder munter durch die Gegend. Mit einem Mietauto. Wie in Kanada. Doch diesmal soll es uns nicht passieren, Opfer eines überfalls zu werden. Wir sind gewarnt. Neuseeland gilt als unsicher. Autoaufbrüche sind hier die häufigste Krimigeschichte.
Unbeirrt schreiten wir voran. Wir wollen die Nordinseln entdecken. Doch zunächst steht eine ganz andere Aufgabe an: Falk, der Fahrer, muss den Linksverkehr verstehen. Wie in England fährt man hier auf der "falschen" Seite. Auch unser Auto ist einmal spiegelverkehrt. Jenni sitzt links von Falk und hat doch kein Lenkrad in der Hand. Falks Hirn muss umdenken. Die Handschaltung bedient er mit der linken Hand. Selbst Blinker- und Scheibenwischerhebel sind vertauscht.
Hundertwasser-Toilette: Man findet sie auch in Neuseeland
Die ersten Minuten tuckern wir langsam durch Auckland, der größten Stadt. Doch schon nach einer halben Stunde bekommt Falk das Auto unter seine Kontrolle und alles läuft prima. Nur ein einziges Mal hat Falk einen Blackout. Er steuert auf einem Parkplatz auf die rechte gewohnte Spur. FALSCH. LINKSVERKEHR!
Gott sei dank hat er keines der vielen Schafe in Neuseelands Norden umgefahren. Wo man langkommt: Schafe über Schafe. Sie passen gut in die Landschaft. Die kleinen weißen Punkte im Grün der Wälder und Wiesen, im Türkisblau des Pazifiks, im gelb der Sanddünen. Aber Stopp: Die weißen Schafe waren ein großes ärgernis vor ein paar Jahren. Für die Dreharbeiten von "Der Herr der Ringe". Denn die Neuseelandschafe sind komplett weiß und nicht wie die englischen Schafe schwarz-weiß. Deshalb ließ der Regisseur für die Dreharbeiten die komplett weißen Schafe wegschließen und hat seine englischen Stilechten "Herr der Ringe"-Schafe aus Großbritannien importieren. In den kommenden Tagen werden wir uns mal etwas genauer mit dem Film, seinen Drehorten und den Schafen befassen. Und mit dem verrückten Regisseur.
Es geht bis hoch zum Cape Reinga
KLEINES Land, GROßE Wunder, VIELE Attraktionen, WENIG Service
20.12.2006:
Neuseeland: Mit nur 4 Millionen Einwohnern ist das Land sehr dünn besiedelt. Dafür ist Neuseeland in Natur ganz groß. Die Nordinsel empfängt uns mit grandiosen Blicken auf den umgebenden Ozean und die unerschöpfliche Pflanzenwelt. Riesige Farne, gigantische Bäume und farbenfrohe Blumen. Tiere leben auf den Inseln kaum. Nach der Erstentdeckung Neuseelands ging man davon aus, dass hier nur zwei Tierarten leben. Eines davon war ein besonders komisch aussehender Vogel. ähnlich wie ein Huhn, doch mit einem viel längeren Schnabel und schärferen Krallen. Der Kiwi. Wir haben ihn noch nicht gefunden. Das Tier kommt in den Abendstunden aus seiner Behausung. Wir legen uns auf die Lauer.
Unbeschreiblich tolle Wasserfälle, aktive Vulkane mit Schwefelquellen und riesige Wellen des Pazifiks haben wir bereits gesehen. Neuseeland hält für jeden Besucher Wunder parat. Es scheint uns, als ob hier alles konzentriert zu finden ist, was es verstreut auf der ganzen Welt gibt. Wüsten und Sanddünen, Berge und Schnee, Dschungel und Riesenfarne.
Waimangu Volcanic Valley
Neuseeland ist touristisch. Wir haben bisher wohl kaum bessere Campingplätze gefunden. Weder in Kanada noch in Europa. Jeder Platz hat eine Küche mit Geschirr, BBQ und Mikrowelle. Wir sind begeistert. Auch vom Preis. 12 Euro zahlen wir im Schnitt pro Nacht. Auch wenn wir jetzt direkt in der Hauptsaison sind. Die Campingplätze platzen nicht aus allen Nähten. Es gibt ja genug Möglichkeiten, sein Zelt aufzustellen. Dabei haben sich hier auf Neuseeland Campingorganisationen gegründet. Wir sind der Kiwi-Gruppe beigetreten. Bei jedem Besuch auf einem Kiwi-Campingplatz sparen wir 10 Prozent. Das lohnt sich bei einem Aufenthalt von drei Monaten. Auch wenn die Karte zu Beginn 20 Dollar kostet. Aber sie ist auch in Australien gültig. Ein weiterer Grund für uns.
Enttäuschend ist der Service in den gängigen Hotels und Motels. Einmannbetriebe sind hier keine Seltenheit. Hotelangebote erweisen sich schnell als Schwindel. Man wirbt, selbst auf Nachfrage, mit kostenlosem Internet. Was man bekommt ist der kostenlose Zugang zu kostenpflichtigen Diensten. Wireless Internet Angebote finden wir fast nie vor. Es ist schwer in Neuseeland mit seinem Laptop ins Netz zu kommen. Internetcafés kennen die Lücke im System und verlangen horrende Preise um die 3 bis 4 Euro pro Stunde.
Matamata - Besser bekannt als Hobbinton
Auch das TV-Programm lässt mehr als zu wünschen übrig. Meist nur drei Programme - das wars. Selbst Hotels die mit dem Pay-TV Anbieter Sky werben, erlauben nur drei bis vier zusätzliche Programme. Neuseeland ist im Medienbereich so rückschrittlich, wie bisher kein anderes Land auf unserer Reise. Selbst Länder wie Guatemala und Bolivien hatten eine bessere Verbreitung. Mehr als 10 TV-Programme und Internet sollten heutzutage überall Standard sein.
Für ne Kuh und Gras fahr ich nicht nach Neuseeland. Und doch beschreibt dieses Foto 90% des Landes
Weihnachten in Neuschneeland
23.12.2006:
Tja, wir haben euch etwas voraus. Schnee zu Weihnachten! Da staunt ihr, was? Ihr habt Winter, wir Sommer, ihr Wärme, wir den Schnee. Okay, wir wollen ehrlich sein. Im Schnee spielen durften wir nur zur Vorweihnachtszeit und dann auch nur einen Tag.
Am 21. Dezember stand für uns eine Tageswanderung durch die Vulkanlandschaft im Tongariro Nationalpark an. Angeblich die beste Ein-Tages-Wanderung, die man in Neuseeland machen kann. 17 Kilometer, für die sieben bis acht Stunden eingeplant werden. 17 Kilometer durch Mordor. Die kantige, raue Landschaft gab der schrecklichen Gegend Mittelerdes im Film "Herr der Ringe" ihr Gesicht. Der Schicksalsberg, eigentlich Mount Ngauruhoe, streckt sich weit in den Himmel. Weiß leuchtet er hinein ins Land - Neuschnee ist in den letzten Tagen gefallen.
Das Tongariro Crossing. Die 17 km Wanderung machen wir im Schnee. Wir rutschen den Vulkan rauf und runter
Um fünf Uhr klingelt der Wecker. Wir haben uns nahe dem Nationalpark eine kleine Hütte mit Bett genommen, Gut, denn unser Auto ist zugefroren, als wir an diesem Morgen unsere Frühstücksbeutel aus dem Kofferraum ziehen. Um sechs Uhr fährt uns ein Busshuttle zum Ausgangspunkt der Wanderung. Wir starten. Dick eingepackt und mit Falks Rucksack auf den Schultern (abwechselnd schleppen wir das Ding durch die Gegend) wandern wir los. Die ersten Kilometer sind leicht. Nur geradeaus. Der Blick ist wundervoll. Das Regen- und Schneewetter der letzten Tage hat sich verzogen und die Sonne geht gerade über den insgesamt drei Vulkanen auf. Schön!
Aber dann kommt der schwere Teil. In unserer Unterkunft hat man uns gesagt, wir werden auch im Schnee laufen. Was wir aber hier erleben, ist eine Tour über einen komplett eingeschneiten Berg. Knietief versinken wir im weichen, glitzernden Boden. Und es geht steil bergauf. Endlich oben angekommen, können wir uns nur kurz ausruhen. Denn für ein paar Minuten wir das Wetter schlecht und wir wollen gleich ein Stückchen weiter runter. Falks Höhenangst meldet sich. Aber wir bewältigen sicher und ohne Herzinfarkt den Abstieg. Von da an ist es nur noch schön!
Auf der Straße 52 entdeckt man den Ort mit dem weltlängsten Namen. Ein Schild weist auf einen Hügel im Hintergrund. Das war´s!
Vom Norden in den Süden - Vom Regen in die Sonne
05.1.2007:
Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt, in Wellington würde ein großes Feuerwerk gezündet werden? Wo Falk das wieder her hatte...
Gott sei Dank hat uns am Silvestertag ein Deutscher aufgeklärt, den wir interviewt haben. Die Neuseeländer feiern Silvester in kleinem Rahmen bei Barbeque und ohne Knaller. In Auckland gibt es ein Feuerwerk, in Wellington nur eine kleine Show. Aber knallen wird da nix. Nicht so, wie wir das kennen. Also entscheiden wir uns kurzerhand, in unserem Motelzimmer vor dem Fernseher ins neue Jahr reinzufeiern. Mit einer Miniflasche Sekt, Saft und Chips. Klingt langweilig? War es aber nicht. Na gut, dieses Jahr würden wir schon ganz gerne wieder richtig die Sau raus lassen zur Jahreswende.
Am 2. Januar ging es mit der Fähre rüber auf die Südinsel. Und damit endlich ins schöne Wetter. Die letzten zwei Wochen auf der Nordinsel hatten wir nämlich fast nur Regen. Da macht das Campen keinen Spaß! Aber die Südinsel empfing uns mit Sonnenschein.
Aufbruch: | 30.05.2006 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 30.05.2007 |
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