Guatemala und Indien

3. Sept. 2007
Bin von Goa ueber Mumbai nach Delhi geflogen, um meine Freiwilligenarbeit anzutreten. In Delhi wurde ich bereits von IDEX, der Organisation, erwartet und zum Hotel gebracht, wo bereits andere Volunteers eingetroffen waren. Wir sind insgesammt 15 Frauen aus der Schweiz, Deutschland, England und Daenemark und ich bin die aelteste. Am naechsten morgen sind wir per Bus in ca. 6 Stunden nach Jaipur in Rajasthan gefahren. Die Reise war ziemlich heiss, vorallem in langen Jeans. Nach unserer Ankunft wurden wir im IDEX Office herzlich begruesst und haben alle einen roten Punkt auf die Stirn bekommen. Sie haben uns den Ablauf der Einfuehrungstage erlaeutert und uns zu den Gastfamilien gefahren. Unsere Gastfamilie lebt in einem riesigen Haus, ist schon fast ein Palast. Die Gastgeber hingegen sind nicht sehr gespraechig und kontaktfreudig, eigentlich schade.

Am 1. Einfuehrungstag hatten wir Hindi-Unterricht. Ist eine interessante Sprache, aber viel schwieriger als Spanisch -fuer mich. Anschliessend wurden wir ueber das Camp in Shiv, wo wir die naechsten Wochen arbeiten werden, informiert. Am Nachmittag haben wir im wunderschoenen Kino von Jaipur einen Bollywood-Film ueber die indische Hockey-Nationalmannschaft in Hindi gesehen. Viel verstanden habe ich nicht, war aber trotzdem cool zu erleben wie die Inder laut mitgelacht und geklatscht haben. Was auch anders ist als bei uns ist, dass die mitten im Film telefonieren, und das nicht leise.
Am 2. Tag sind wir sehr frueh abgeholt worden um zum Amber Fort zu fahren. Dort sind wir auf einem Elefanten den Berg hinaufgeritten. Die Palastanlage gilt als eine der schoensten Indiens - vorallem die Aussicht ist wunderschoen. Anschliessend sind wir ins IDEX Office wo wir ueber die verschiedenen Arbeiten in Shiv, die Hindu-Religion und die Kasten informiert wurden. Am spaeten Nachmittag sind wir nach Old Jaipur einkaufen gegangen - wir mussten uns traditionelle Kleidung fuer unsere Arbeit in Shiv besorgen.

Am 3. Tag haben wir eigentlich den ganzen Tag auf etwas gewartet, seih es den Bus, die Vortraege, das Mittagessen, einige Volunteers,.. Sehr interessant war der Vortrag ueber die Situation der Frauen in Indien, schon unglaublich, was hier alles anders abgeht. Die Frau arbeitet viel mehr als der Mann, darf erst essen wenn der Mann und die Kinder fertig sind, sofern noch was ueberig ist (und das auch wenn sie Schwanger ist). Medizinische Versorgung bekommen sie gar nicht und zu sagen haben sie auch nichts. Am Abend haben wir uns von den Gastfamilien verabschiedet und sind zum Bahnhof von Jaipur gefahren. Ueberall lagen Menschen, manche von Kopf bis Fuss mit einer Decke bedeckt, am Boden und versuchten zu schlafen. Einige erledigten gerade ihr "Geschaeftchen" auf den Geleisen - dementsprechend hat es dort auch gerochen. Unser Zug zum Camp sollte um 23.50 Uhr abfahren , hatte aber ueber 2 h Verspaetung. Wir hatten Glueck, denn es kam auch schon vor, dass dieser Zug 36 h zu spaet kam! Aber so konnten wir wenigstens was vom indischen Leben beobachten. Die meisten Zuege sind sowas von vollgestopft, manche Leute haengen an den Eingaengen - ich haette sicher platzangst. Als wir endlich einsteigen konnten, haben wir alle unser vorreserviertes Bett gesucht und sind dann bald schlafen gegangen. Ausser uns 15 Frauen waren alles Maenner im Liegewagen. Bin schon froh, dass ich in der Gruppe reise.