Guatemala und Indien
Pushkar
2. - 6. Oktober 2007
Halbzeit. Bis auf 4 Volunteers haben alle das schoene Shiv verlassen. Das war fuer Jael, Pernille, Corinna und mich Grund genug 1 Woche Urlaub in Pushkar zu machen.
Pushkar, der kleine Ort mit nur 15'000 Einwohnern wurde um den heiligen See gebaut. Der Legende nach soll dem Schoepfer des Universums Brahma auf der Suche nach einem geeigneten Opferplatz eine Lotusbluete (pushkar) aus der Hand geglitten sein. An der Stelle, wo die Bluete den Boden beruehrte, oeffnete sich eine Quelle und liess einen See entstehen. Diesen Ort nannte er Puskhar. Tatsaechlich ein sehr schoenes kleines Plaetzchen in Indien, wie eine Oase in der Wueste mit Ghats, Tempeln und malerischen Haeusern.
Ungluecklicherweise, hatte mich die Grippe erwischt, und ich bin mit Fieber nach Pushkar gereist. Aber zum Glueck sind wir ab Jaisalmer im Liege-Bus gefahren, so konnte ich wenigstens herrlich schlafen. Nach ca. 13 h Fahrt sind wir um ca. 5 Uhr morgens in Pushkar angekommen.
Bereits nach kurzer Zeit, haben wir fuer Rs 200.- (ca. CHF 6.-) pro Nacht ein nettes Familienhotel, Hotel Everest, gefunden. Wir haben uns auf der Dachterrasse einen Chai gegoennt und sind anschliessend zu den Ghats, wo wir eine meditativ-spirituelle Atmosphaere geniessen durften. Maenner haben mit ihren goldglaenzenden Messingbehaeltern ihre Kulthandlungen vollzogen, Frauen sind in ihren leuchtenden Saris ins gruenliche Wasser eingetaucht, Sadus beteten in ihren orange farbenen Gewaendern und von ueberall her konnte man Glockenklaenge hoehren. Das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis fuer mich.
Nach einer kurzen Siesta, sind wir so richtig gut Essen gegangen. Wir haben alles moegliche bestellt - reisen macht so richtig hungrig. Nachdem wir uns maechtig die Baeuche vollgeschlagen haben, sind wir gemuetlich durch die vielen engen Gassen geschlendert und haben das riesige Angebot an indischer Handwerkskunst bestaunt. Hier gibt es alles, von Fajasthani-Kleider ueber knallig bunten Hosen und Hemden im Flower-Power-Look zu Silberschmuck und noch vieles mehr - und dann noch so Preiswert. Hier kostet alles ein bisschen weniger als in anderen Orten Indiens.
Da ich eher schlapp als fit war, verbrachte ich die meiste Zeit in Pushkar auf der Dachterrasse vom Hotel Everest. Ab und zu habe ich mir ein gutes Knoblauch-Naan oder einen frischen Fruchtsalat gegoennt und dabei Musik gehoert und die Aussicht genossen. Mein highlight in Pushkar war eine entspannende Rajastani-Massage fuer Rs. 450.- pro Stunde und weil die so gut war, habe ich mir sogar eine 2. gegoennt, ich sollte mich ja schliesslich erholen damit ich wieder fit fuer die 2. Projekt-Haelfte war.
Nach einigen erholsamen Tagen in Pushkar, sind wir per Nachtbus wieder Richtung Jaisalmer. Irgendwann in der Frueh, hoerten wir eine laute Stimme sagen.. Alle bitte aussteigen!! Wir waren alle erstaunt, als wir uns irgendwo im nirgendwo befanden. Scheinbar fuhr der Bus der Privaten-Busfirma nicht weiter, warum wussten wir nicht. Sie haben uns dann von da aus in einem kleineren Bus vor die Stadtgrenze von Jaisalmer gefahren, da war jedoch endgueltig Endstation. Scheinbar wurden am Vortag 25 Kuehe von 5 muslimischen Maennern getoetet und da die Kuh fuer die Hindus heilig ist, herrschte in ganz Jaisalmer streik. Ein netter Herr hat uns freundlicherweise in seinem PW zu seinem Hotel gefahren. Die Gassen, welche normalerweise ueberfuellt sind, waren menschenleer und alle Geschaefte waren geschlossen. Nur die Polizei war mit ihren Schlagstoecken, welche wie Wanderstoecke aussahen, bereit fuer alle Faelle. Wir haben uns auf der Dachterrasse des netten Herren mit gutem Essen gestaerkt und haben das gemacht, was man als Tourist in solchen Situationen so macht, gewartet. Ab und zu kamen indische Maenner und erzaehlten uns was gerade so in den Gassen von Jaisalmer geschah. Die Zeitung hatte geschrieben, dass alle Laeden ab 13.00 Uhr wieder oeffnen duerfen, was jedoch schlecht ausging fuer die jenigen, die das auch machten. Die geoeffneten Lokale wurden ausgeraeumt und alles wurde auf die Strasse geworfen. Ein Polizist hat einen Mann auf der Strasse erschossen. Irgendwo in der Ferne (in Richtung Shiv) konnte mann dicken schwarzen Rauch sehen, was scheinbar in Flammen gesetzte Lastwagen waren. Ich hatte ein mulmiges gefuehl, konnte aber an der Situation nichts aendern. Wenigstens konnten wir uns gute Pancakes bestellen und uns so die Zeit vertreiben. Nach ca. 8 h warten, konnten wir endlich weiter. Da die Busgesellschafften immer noch geschlossen waren, haben wir uns einen Jeep mit Fahrer fuer Rs. 1100.- nach Shiv gemietet. Wir waren alle froh, als wir dann endlich heil zu Hause angekommen waren.
Aufbruch: | 24.06.2007 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 29.10.2007 |
Mexiko
Indien