Namibia - in 20 Tagen durch Südwestafrika

Reisezeit: September 2007  |  von Sarah Paulus

Von Fish River Canyon nach Keetmanshoop

Tag 19
27.09.2007, Donnerstag, 170km

Wie schon am Vortag rücken pünktlich um 08:45 Uhr Paviane an. Während eine Nachbarsfamilie ganz aufgeregt fotografiert, wird hinter ihrem Rücken das Frühstück gestohlen. Solche Tiere gehören ins Gefängnis.

Wir machen uns ohne Hektik auf zur letzten Station, die wir bereits gegen Mittag erreichen. Da auch heute noch ein kühler Wind weht, beschließen wir, die letzte Nacht in einer Pension zu verbringen. Doch leichter gesagt, als getan. Ich hatte uns die Central Lodge ausgesucht, die übrigens eine gute Wahl gewesen wäre, aber leider ausgebucht ist. Zum Glück steht erneut ein Inhaber an der Rezeption, sonst wären wir nur simpel abgewiesen worden. Die Angestellte wird immer wieder von ihm gebeten, Pension für Pension der Stadt abzutelefonieren. Beim La Rochelle B&B wird sie fündig. Ein Bed & Breakfast ca. 5 Minuten vom Zentrum entfernt mit obligatorisch großem Hund.

Keetmanshoop wird als Hauptstadt des Südens bezeichnet. So hatte ich mir einen gemütlichen Flecken mit netten Shops und Cafés vorgestellt. Was sich eine westeuropäische Globetrotterin halt so wünschen tut. Tatsächlich ist Keetmanshoop aber trotz der täglich unzähligen Durchreisenden reichlich ungastlich: Es gibt nur einige PEPs (die namibische Antwort auf KIK) sowie weitere uninteressante Bekleidungsläden. Daneben Schreibwarenläden, einige China Shops, zwei Supermärkte und jede Menge Tankstellen.

Sehenswert: der Köcherbaumwald, etwa 15km entfernt Richtung Norden B1, dann Abzweig auf die C17. Es gibt dort eine Ansammlung von etwa 250 Köcherbäumen, was nicht unbedingt viel ist. Schick sind sie halt schon im Abendlicht und für die Diashow am heimischen Kamin. Offen bleibt, ob es sich um einen natürlichen oder angepflanzten Wald handelt. Wir tendieren zu letzterem.

Köcherbaumwald I

Köcherbaumwald I

Die Bäume befinden sich auf dem Gelände eines privaten Restcamps. Weitere Einwohner des Camps sind eine Gruppe Chitas und ein dickes fettes Warzenschwein, das sich an jedem parkenden Auto den Rücken schabt. Weitere 5km entfernt gibt es dann noch den 'Giants' Playground', künstlich aufeinander gestellte Felsbrocken mit einigen wenigen Köcherbäumen. Das kann man sich aus unserer Sicht aber echt sparen.

Köcherbaumwald II

Köcherbaumwald II

Schnellstens bestellen wir einen Tisch zum Abendessen im Central Lodge. Auch hier wieder gutes Essen für wenig Geld: 2 Vorspeisen, 1x Straußenfilet (meine persönliche Rache), 1x King-Klip, 3 Gläser Rotwein, 2 Cola und 2 Schoko-Milchshakes für insgesamt etwa 25 EUR. Dieses Essen sowie das ausgiebige Gespräch mit dem Inhaber, der sich an die heutige Hotelsuche erinnert und gern mit uns den Abend verbringt, gehört zu den schönsten Momenten der Reise.

© Sarah Paulus, 2007
Du bist hier : Startseite Afrika Namibia Von Fish River Canyon nach Keetmanshoop
Die Reise
 
Worum geht's?:
Wüste, Allrad, Einsamkeit.
Details:
Aufbruch: 08.09.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.09.2007
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Sarah Paulus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.