Namibia - in 20 Tagen durch Südwestafrika

Reisezeit: September 2007  |  von Sarah Paulus

Von Etosha nach Twyfelfontein

Tag 6
14.09.2007, Freitag, 550km

Nun sollte es in Richtung Twyfelfontein gehen. Doch zunächst eine etwa 200km Reise über Schotter- und Sandpisten entlang der C38, östliche Richtung quer durch Etoscha. Hier bitte mindestens drei Stunden einplanen (Sand, Steinschlag, Fahrrillen, Berg und Tal, spannende Kurven, Tiere über Tiere und wahnsinnig viele Fotos).

Achtung Sträuße!

Achtung Sträuße!

Träumereien

Träumereien

Wir fahren weiter über Outjo und Khorixas via C39. Die beiden Orte sind als bessere Straßendörfer überraschend gut mit kleinen Läden, Tankstellen, Supermarkt und Banken ausgestattet - insbesondere Outjo. Hier kann man aussteigen und eine Brise afrikanischen Dorflebens schnuppern. Wir tanken in Khorixas und genießen eine eiskalte Ananasbrause. Der Platz vor dem Supermarkt ist herrlich belebt mit Männern, Frauen und Kindern, die schnatternd oder dösend kostbare Tageszeit verstreichen lassen.

Gleich hinter Khorixas hört die schöne Teerstraße abrupt auf zu existieren. Ab jetzt geht es Berg und Tal über Schotter durch trockene Flussläufe (Reviere) hinein in eine schöner und schöner werdende Berglandschaft.

Gleich hinter Khorixas

Gleich hinter Khorixas

Damaraland. Das ewige Geruckel bringt mich aber alsbald zum Schreien und Rolf muß ab hier das Steuer übernehmen. Die Beifahrerin genießt nun für beide die einmalige Aussicht.

Eigentlich wollen wir im Aba Huab Camp campieren, nur 5km von Twyfelfontein entfernt (Abzweig C39 auf D2612, links etwa 75km hinter Khorixas bei Georges Shop). Als wir gegen 17:00 Uhr recht verschwitzt vom anstrengenden Tag ankommen, befindet sich das Camp gerade im Zentrum eines Sandsturmes. Traurige Gestalten an einer versandeten Bar mit Zelten in einer Art Sandmarinade. Iwanowski findet es hier hübsch. Bei schönem Wetter vielleicht. Aber bei aller Liebe, das geht heute nicht. Rolfi mault aufmüpfig herum. Also 15km zurück zur C39-Kreuzung. Nur wenige Kilometer weiter soll es das Camp Xaragu geben, das wir, hinreichend erschöpft, gegen 18:00 Uhr erreichen. Gott sei Dank, freie Plätze.

Und hier ist es allerliebst. Sofort ein breites Grinsen in unseren Gesichtern sowie Küßchen für meinen lieben Fahrer. Pool und Bar, ein kleines Restaurant sowie eine Reihe ganz entzückender Mitbewohner: Ein stolzer Strauß, weit größer als ich. Ein 'Großohr', soll heißen eine Art Reh mit lustig großen Ohren, das immer in Begleitung von zwei süßen Springböcken herumstolziert. Auf dieser Farm lebt man sozusagen Seite an Seite mit allerlei Getier.

Großohr

Großohr

Besonders hervorheben möchte ich den 'Buddler', einen Xaragu, nach dem das Camp benannt ist. Er sieht aus wie eine Mischung aus Eichhörnchen und Ratte und ist offensichtlich von der Campdirektion als Komiker eingestellt. Seine Lieblingsbeschäftigung: buddeln, Schuhe und Rucksäcke besteigen, Männchen sowie einen auf ganz, ganz niedlich machen. Gern rekelt er sich auch mal auf einer Liege am Pool oder sitzt, wie ein altes Muttchen aus dem fernen Russland, nur so da.

Der Buddler

Der Buddler

An einen Pfahl gelehnt, die Pfötchen in den Schoß gelegt. Dieses Tierchen ist unbestritten die gesamte Reise wert!

© Sarah Paulus, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wüste, Allrad, Einsamkeit.
Details:
Aufbruch: 08.09.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.09.2007
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Sarah Paulus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.