Experiences

Reisezeit: November 2007 - März 2008  |  von Thomas Vogg

Mein Leben und ich

Ich hoffe ihr habt den Fasching alle gut ueberstanden, und koennt auf ein paar super Wochen OHNE Skandale usw. zurueckblicken. Was mich betrifft, habe ich den Fasching jetzt nicht so arg vermisst, ehrlich!!

Ich denke i sollte mal erzaehlen was ich hier sonst noch erlebe, ausser die taegliche Farmarbeit. Wie ich ja schon erzaehlt habe sind Jhonathan und ich jetzt so ziemlich allein in unserem Farmhaus. Jhon ist eigentlich ein sehr sehr ruhiger aber total netter Typ, der jeden Tag in die Kaeserei geht und Abends eine Dose gewoehnliches amerikansiches Miller High Lite (ekelhaftes Dosenbier) trinkt! Aber wehe er trinkt anstatt einer Dose mal zwei oder drei, dann erkennt man ihn gar nicht wieder. Er redet wie ein Buch, erzaehlt von seinen Verwandten in Deutschland und von seinen Jagdtouren nach Tennesee. Ja, er ist ein typischer Wisconsiner. Vor drei Wochen war er mit einem Freund fuer vier Tage in Tennesee beim Wildschweinjagen. Hier gibt es so richtige Reisebueros fuer solche Touren in einem abgegrenzten Gebiet, sogar mit Fuehrer. Sie sind also etwa 12 Stunden dahin gefahren, haben dann jeweils ein Schwein erlegt, und jetzt kommts: mit dem Pfeil und Bogen!!! Ihr solltet mal die Ausruestung sehen, die die zwei hatten: Jeder hatte nen kleinen Rucksack mit Klamotten, und dann noch zwei riesen Taschen mit Gewehr, Bogen, Munition usw. Am Samstagabend kamen sie dann wieder bei uns an. Ganz stolz, mit einer Box voll abgepackten, vakuuminierten Fleisch (alles im Reisepacket inbegriffen) und natuerlich eine Menge Photos, die ich mir dann Abends um halb elf noch alle ansehen musste. Wildschwein von vorn, Wildschwein von hinten, Wildschwein mit Pfeil, Wildschwein mit zwei Pfeilen, Wildschein mitten in der Praerie aufgebrochen, Wildschwein am Haken usw. usw. usw.... Naja, ratet mal, was es dann am Sonntag zu essen gab!? Das gute daran ist, dass er als typischer Amerikaner natuerlich bestens ueber Grillen und BBQ bescheid weiss und mir ein echt "sau" geiles Steak serviert hat Dabei hat er bei etwa minus zehn Grad den Grill auf unserer Veranda angeschmissen!!!

Schnee und grillen?!?!

Schnee und grillen?!?!

In den letzten Wochen taut der richtig auf und wir unterhalten uns echt ueber alles moegliche und kommen voll gut in unserem "Maennerhaushalt" klar.
Letzten Mittwoch waren John, Jan und ich dann im "Essen-Haus". Das ist ein deutsches Lokal mitten in Madison. Total urig, Bedienungen tragen Dirndl, Barkeeper traegt Lederhose, Blasmusik im Hintergrund und zum Essen gibts Jaegerschnitzel mit Spaetzle und Sosse. Das beste daran war aber ein echtes Franziskaner Weizen, auch wenn es im Paulaner Krug serviert wird.

MMMMHHHHHHHH, endlich mal was gscheit's!

MMMMHHHHHHHH, endlich mal was gscheit's!

Denkt jetzt aber nicht, dass ich in Amerika bin, um Schnitzel zu essen. Am Samstag haben wir dann ein Eishockey Spiel der College-Mannschaft der UW angeschaut, und ich muss sagen, das war der Hammer. Schon allein die Halle ist Gigantisch. Sie ist Eishockey und Basketball-Halle in einem. An einem Wochenende finden die Hockey-Heimspiele statt, am anderen die Basketballspiele.

Das Kohl-Center

Das Kohl-Center

Man kann sich vorstellen, wie die Stimmung darin ist, wenn man etwa 10 000 Studenten auf einem Haufen hat. Und wir mittendrin Die Badgers haben dann auch noch 3:1 gewonnen, was der Party waehrend des Spiels natuerlich nochmal einen Schub gegeben hat. Die Band hat ihre speziellen Lieder gespielt, und die ganzen Studenten dazu ihre eigenen Tanze auf der Tribuene gehuepft. Das spiel war an sich typisch amerikanisch. Los gings natuerlich mit der Nationalhymne.

Aufgestanden und Hand auf die Brust!

Aufgestanden und Hand auf die Brust!

Typisch amerikanisch heisst viel Show und Aktion um das Ganze Spektakel. In einer der Pausen gabs dann ein Einlagespiel von der, naja ich nenne es mal Grundschule. Wir haben selten so gelacht. Die Kinder konnten gerade mal laufen, hatten aber schon Schlittschuhe an den Sohlen.

Immer da, wo alle auf einem Haufen waren, war auch der Puck!

Immer da, wo alle auf einem Haufen waren, war auch der Puck!

In der anderen Pause gabs dann das uebliche "Kussen-Lied" Auf der Leinwand wurde immer ein Paar gezeigt, die sich dann Kuessen mussten, und die ganze Arena hat dan geklatscht. Keine grosse Sache, wenn die zwei wirklich zusammen sind. Lustig wars aber vor allem dann, wenn sie rein zufaellig nebeneinander gesessen haben, und einer die Leinwand vor dem anderen bemerkt hat...

Hauptsache es macht krach und sieht cool aus!

Hauptsache es macht krach und sieht cool aus!

© Thomas Vogg, 2007
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Worum geht's?:
Lange habe ich überlegt, was den Grund für meine Entscheidung am besten trifft, bis mir eín Satz von Schiller begegnet ist: "Die Sonnen also scheinen uns nicht mehr; Fortan muß eig'nes Feuer uns erleuchten." Ich denke man darf nicht alles hinnehmen und sich seinem Schicksal ergeben. Es ist an der Zeit, Entscheidungen zu treffen, und dazu zu stehen. Ich wünsche allen Lesern dieses Tagebuches viel Spaß und freue mich über viele Einträge im Gästebuch! Goodbye and see you in March!
Details:
Aufbruch: 10.11.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 22.03.2008
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Thomas Vogg berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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