Fahrradtour auf der malaiischen Halbinsel
Die Westküste Malaysias: Ein fahrradfreier Tag in KL
29. Tag 15.3
Monorail
Petronas Towers
Heute ließ ich erstmals das Fahrrad komplett stehen, da KL zum einen relativ kompakt ist, und zum anderen alles andere, als eine fahrradfreundliche Stadt, mit viel Verkehr und Hügeln.
Einen Großteil der sehenswerten Viertel kann man gut zu Fuß erkunden, und falls einmal ein mehrspuriger Expressway den Weg versperrt, gibt es auch noch die Metro und den Monorail, die einen schnell und günstig ans Ziel bringen.
Da mein letzter Besuch in KL schon über 10 Jahre zurück liegt, in den sich schnell wandelnden asiatischen Städten eine halbe Ewigkeit, war es für mich fast wie Neuland zu betreten. Ich lief zunächst zu den beeindruckenden Petronas Towers, schlenderte danach gemütlich durch Kampung Baru, ein noch recht traditionelles, gemütliches malaiisches Viertel, wo man sehr billig frühstücken konnte und schöne Blicke auf die Skyline hatte. Mittags machte ich dann einen längeren Spaziergang durch Little India zum von vielen architektonisch schönen Gebäuden gesäumten Merdeka Square, dem Zentrum des alten Kolonialviertels. Von hier über den Fluss, und schon war man in Chinatown mit seinen Märkten und alten Shophäusern; die Distanzen hier sind für solch eine Metropole im Rahmen des Erträglichen.
Kampung Baru mit der Skyline im Hintergrund
KL Tower
Fluss und Merdeka Sq
Merdeka Sq
Chinatown
Nachmittags fuhr ich dann noch hinauf zur Aussichtsplattform des KL Tower, einem der höchsten Gebäude der Welt (aber nicht das höchste in KL), von wo aus man einen 360° Blick auf die Stadt und das Umland hat. Das ist zwar recht teuer, aber allemal lohnenswert. Der Turm steht auf einem bewaldeten Hügel und auf dem Rückweg hinunter in die Stadt nahm ich die unkonventionellere Route, einen Pfad, der mitten durch dichten Dschungel führte. Die Möglichkeit direkt im Zentrum, alleine auf schlüpfrigen Pfaden, durch den Dschungel zu spazieren, bieten wohl nur wenige Städte auf der Welt. Ein definitives Highlight.
Blick vom KL Tower
Vom Tower zurück ins Zentrum
Ansonsten hat man den Eindruck, dass KL mit allen Mitteln versucht aus dem Schatten der berühmteren Metropolen der Region zu treten, wo die Stadt, auch touristisch, eher eine Nebenrolle spielte. Alles an KL scheint überdimensional zu sein. Es gibt hier einige der größten Shopping Malls der Welt, einige der höchsten Gebäude der Welt, und eine gastronomische Vielfalt, die den Vergleich mit anderen asiatischen Metropolen nicht scheuen muss. Vielleicht ist das auch nötig, denn KL besitzt weder die spektakuläre Lage Hongkongs, noch die grandiosen Tempelanlagen Bangkoks, noch ein attraktives, harmonisches Stadtbild wie Singapore. Im Gegensatz zu obigen Metropolen fehlt KL aber immer noch das Flair eines Gesamtkunstwerks, was die wirklich grandiosen Städte dieser Welt auszeichnet. Da die Stadt sich aber eindeutig noch in einer Entwicklungsphase befindet, kann das durchaus noch kommen, das Potential ist vorhanden. Einen Besuch ist KL aber unbedingt wert, zumal es hier noch wesentlich günstiger ist, als in Hongkong und Singapore.
Petronas Towers beleuchtet
The Golden Triangle
Kulinarisch ist die Stadt, wie schon erwähnt, Weltklasse. Zu Mittag aß ich Hokkien Mee und sehr günstige Sushi im Food Court des Lot 10 im Golden Triangle. Nachmittags saß ich eine Weile im Relish, einem von vielen hübschen Bistro-Restaurants auf der Changkat Bukit Bintang. Hier gab es wirklich leckere, dicke, saftige Gourmet Burger in allen erdenklichen Variationen mit frischen Zutaten in knusprigen Brötchen für um die 20 Ringgit (Medium reichte locker). Das ist zwar wesentlich teurer als an den allgegenwärtigen Burger-Garküchen (die Dönerbuden Malaysias), aber auch wesentlich schmackhafter, echte Gourmetburger eben.
Gourmet Burger
Zu Abend aß ich ebenfalls im Golden Triangle, traditionell malaiisch bei gehobenem Ambiente im wunderhübschen Binjang bei Kerzenlicht und bestickten Stoffservietten. Sicherlich eines der atmosphärischsten Restaurants der Stadt, aber wie so oft in Südostasien war es auch hier so, dass man lediglich fürs Ambiente bezahlt. Die traditionellen Gerichte schmecken an den Garküchen genauso gut, aber manchmal ist es eben schön, sich in gepflegter Atmosphäre verwöhnen zu lassen. Außerdem waren die Vorspeisen und die vegetarischen Gerichte recht preiswert. Ich hatte eine gemischte Vorspeisenplatte mit Satay, Shrimp Cake und Spring Rolls (10RM), Otak Otak (Fisch-Kokos-Farce im Bananenblatt gegart, ähnlich dem kambodschanischen Amok, 10RM) und Gulai Sayur Campur, eine vegetarische Kokosnusssuppe für 12 Ringgit.
Edles Diner im Binjang
Aufbruch: | 14.02.2007 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 30.03.2007 |
Ban Krut
Malaysia
Singapur