Fahrradtour auf der malaiischen Halbinsel
Die Westküste Malaysias: Penang und Georgetown
33.-34. Tag 19.-20.3 158km
Taiping -- Georgetown
Fähre nach Georgetown
Ich verließ Taiping in nordwestlicher Richtung und stieß nach knapp 15 km wieder auf den Hwy 1, dem ich gut 70 km bis nach Butterworth folgte. Eine Strecke zum Vergessen, stark befahren, durch zersiedelte Landschaft. Die Fährüberfahrt von Butterworth nach Georgetown auf Penang (1,40RM mit Fahrrad) dauerte nur 15 min und ich kam bereits mittags mit großer Vorfreude in der Stadt an, denn Georgetown hatte ich von meinem letzten Aufenthalt in bester Erinnerung.
Ausblick auf Georgetown
Mit der Unterkunft traf ich es sehr gut. Eigentlich ein Museum und Antiquitätenshop in einem wunderschönen, renovierten Gebäude mitten in Chinatown, vermietet das 100 Cintra St auch günstige, einfach eingerichtete, aber sehr atmosphärische Zimmer mit Matratze auf einer erhöhten Holzplattform, Moskitonetz, Fan und eisernen Falttüren (30RM). Die Gemeinschaftsbäder waren ebenso gepflegt wie die Zimmer.
Guesthouse
Zimmer im Guesthouse
Den Rest des Tages ließ ich das Fahrrad stehen und spazierte einfach nur stundenlang durch das wundervolle historische Zentrum der Stadt; sicherlich die am besten erhaltene Altstadt aller südostasiatischen Großstädte und ein faszinierender Mix aus prächtigen Kolonialvillen, farbenfrohen chinesischen Shophäusern und kosmopolitischer Atmosphäre. Obwohl Georgetown die chinesischste aller malaysischen Städte ist, leben hier auch zahlreiche Inder und Malaien. Zudem ist Georgetown eine recht gepflegte Stadt, ohne dabei jedoch zu sauber oder gar steril zu wirken. Ganz im Gegenteil, auf den Straßen tobt das Leben, an vielen Ecken brutzeln die Garküchen, in den Tempeln werden Räucherstäbchen abgebrannt und ganz Little India riecht nach Masala.
Chinatown
Chinatown
Das berühmte Traditionshotel E&O
Typische Kontraste
Chinatown
Tempel in Chinatown
Im Kolonialviertel
Doch auch wenn Georgetown sicherlich der Hauptgrund ist, Penang zu besuchen, bietet die Insel auch noch einige andere lohnenswerte Ziele, also setzte ich mich heute wieder aufs Fahrrad, um die Umgebung zu erkunden.
In Air Hitam, einige Kilometer westlich von Georgetown, gibt es gleich zwei Sehenswürdigkeiten. Den riesigen, eindrucksvollen Kek Lok Si Tempelkomplex, eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Asiens, und die Seilbahnstation, von der aus man in einer knappen halben Stunde hinauf auf den Penang Hill fahren kann, von wo aus sich theoretisch sehr spektakuläre Ausblicke auf die Stadt böten und es um einige Grade kühler ist. Leider war die Sicht heute sehr schlecht, obwohl unten eigentlich recht gutes Wetter herrschte. Die Fahrt mit der alten Seilbahn durch den Dschungel ist aber auch so schon ganz nett und sehr günstig (4RM return) obendrein.
Seilbahn zum Penang hill
Trübe Aussichten
Kek Lok Si Tempel
Nachmittags fuhr ich dann entlang der Nordküste bis ans Ende der Küstenstraße ins wenig attraktive, aber relativ ursprüngliche Fischerdorf Teluk Bahang, wo es einen ordentlichen, aber schmalen Strand gibt. Der Teil der Küstenstraße zwischen Tanjung Bungah und Teluk Bahang ist allerdings sehr hübsch und schön zum Fahren. Die zweispurige Straße führt direkt am Meer entlang und man passiert einige pittoreske Buchten mit schönen Stränden. Auch Batu Ferringhi, das touristische Zentrum Penangs, hat einen recht ordentlichen, langen Strand, ist allerdings überkommerzialisiert mit einigen unschönen Bausünden, und das Wasser lädt nicht gerade zum Schwimmen ein. Die gesamte Gegend ist optisch dennoch recht hübsch
Küstenstraße im Norden Penangs
Batu Ferringhi
Uferpromenade in Georgetown
Auch kulinarisch gesehen ist Georgetown selbstverständlich eine Reise wert. Im Gegenatz zu Singapore oder KL ist die Gastroszene hier zwar noch eher traditionell, d.h. moderne, trendige Fusionrestaurants sind eher Mangelware, aber das Angebot an vorzüglichen chinesischen, indischen und Nyonya Restaurants ist sehr groß.
Im Passage Thru India, einem gehobenen Inder in einem sehr auffälligen, bunten Gebäude auf der Jl Penang, kann man sich von Norden nach Süden durch den Subkontinent essen. Sehr lecker waren das Malabar Fischcurry (12RM) und der Dip zum Pappadum Amuse-Gueule. Der Chicken-Koriander Salat (5RM) schmeckte zwar auch gut, aber nicht besonders indisch. Dennoch empfehlenswert.
Ganz hervorragend ist die Küche in Mama's Nyonya Restaurant. Ein sehr unauffälliges, etwas außerhalb des Zentrums in der Lorong Abu Siti gelegenes Lokal, und nicht gerade billig. Die Qualität der Gerichte und die Größe der Portionen relativierten jedoch das gehobene Preisniveau. Die mit Garnelen und Krebsfleisch gefüllten Nyonya Spring Rolls als Vorspeise (9RM) waren bereits großartig (der Dip!!mmmh), außerordentlich köstlich schmeckte das Prawn-Cashewnut-Curry in dem sich für 18 Ringgit sage und schreibe acht dicke Hummerkrabben befanden.
Auf derselben Straße, einige Meter weiter, gibt es im großen chinesischen Freiluftlokal Shanghai ordentliche und vor allem sehr günstige Dim Sum (2-3RM pro Korb).
Köstliche Nyonya spring rolls
Lecker Dim Sum
Da das Jaipur Court, wo wir vor einigen Jahren ganz großartig gegessen hatten, nicht mehr zu existieren schien, aß ich am zweiten Abend auf dem Nachtmarkt gegenüber vom Cathay Hotel. Der 'Red Garden' im Vorhof einer wunderbar restaurierten Villa ist der mit Abstand attraktivste Food Court Georgetowns. Hier kann man sich nicht nur an den üblichen chinesisch-malaiischen Gerichten für wenig Geld satt essen, es gibt auch einen Dim Sum-Stand und einen Sushi-Stand. Qualitativ zwar nicht so hochwertig wie in einem guten Restaurant, dafür aber auch um einiges billiger.
Auch echten, guten italienischen Cappuccino (8RM) bekommt man in Georgetown im Segafredo auf der wunderschönen Fußgängerzone vor dem E&O Hotel.
Der wunderbare Red Garden Food Court vor dem Ansturm
Café in der schönen Fußgängerzone
Aufbruch: | 14.02.2007 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 30.03.2007 |
Ban Krut
Malaysia
Singapur