Fahrradtour auf der malaiischen Halbinsel

Reisezeit: Februar / März 2007  |  von Andre Schoch

Die thailändische Andaman Coast: Abstecher zu den den Phi Phi Islands

42. Tag 28.3

Anfahrt auf Phi Phi

Anfahrt auf Phi Phi

Ich hatte mir zwar geschworen Phi Phi nie wieder in der Hauptsaison zu besuchen, aber meine Neugier darauf, wie sich die Insel nach dem Tsunami heute präsentiert, war zu groß. Also besorgte ich mir ein Open Return Ticket (750B) und nahm die große Fähre um 8.30 Uhr, die für die Überfahrt ca. 90 min brauchte. Ich wollte mir die Option offen lassen, hier zu übernachten, oder nachmittags nach Phuket zurückzufahren; angesichts der Zimmerpreise fiel mir diese Entscheidung aber sehr leicht. Es ist im Moment keine gute Zeit Phi Phi zu besuchen. Die Preise sind hoch wie eh und je und die Touristenzahlen wieder im (hohen) Normalbereich, aber die Insel gleicht im Moment einer Baustelle, die nicht wirklich Urlaubsstimmung aufkommen lässt. Nicht weiter schlimm, ich war ja schon oft hier. Dieser Ausflug galt wirklich nur der Befriedigung meiner Neugierde.

Da kommt keine Urlaubsfreude auf

Da kommt keine Urlaubsfreude auf

Zunächst war ich überrascht. Der vordere Teil des Dorfes sah exakt aus wie bei meinem letzten Aufenthalt vor zweieinhalb Jahren : die gleichen Restaurants, Tauchläden, Cafés... Carlito's, Hippies, HC Andersen, das Rolling Stoned... in der Petcharee Bakery machen sie immer noch ein exzellentes Pad Thai Goong für 70 Baht... alles beim alten, also? Ganz und gar nicht. Es war vorauszusehen, dass beim Wiederaufbau der Insel nicht Natur und Atmosphäre, sondern ökonomische Interessen im Vordergrund stehen würde. Aber so extrem hatte ich es nicht erwartet. Im Moment entstehen auf dem Land zwischen den beiden Traumbuchten, dort wo früher Kokospalmen, Holzhütten, die stinkenden Kloaken und Wellblechslums waren, überall neue, teils mehrstöckige Gebäude, die das Gesicht des Ortes grundlegend verändern werden. Aber die Insel hatte bereits vor dem Tsunami vor einem touristischen Kollaps gestanden, ich frage mich wie sie die neu entstehenden Apartments und Resorts, und mit ihnen die weiter steigenden Unterkunftskapazitäten überhaupt verkraften soll.

Schön ist's aber immer noch

Schön ist's aber immer noch

Mit diesen Gedanken stieg ich hoch auf den Viewpoint, von wo man das ganze Ausmaß der Tragödie erst wirklich erkennen konnte. Mehr als die Hälfte der Landbrücke sind nackte Baustellen, dort wo vorher Hütten in Kokospalmhainen standen werden mehrstöckige Ladenzeilen mit klimatisierten Zimmern entstehen. Einen 7-11 gibt es auch schon, fehlt nur noch Starbucks.
Ko Phi Phi Don ist immer noch eine der schönsten Inseln der Welt, einer der Orte, die man gesehen haben muss, aber sollte ich hier jemals wieder ein paar Tage verbringen, dann nur im September oder Oktober, und erst wenn die Baustellen beseitigt sind.

Ich nahm die Nachmittagsfähre zurück nach Phuket und kam aufgrund eines Maschinenschadens erst gegen halb sechs dort an. Da ich auch noch meinen Schlauch flicken lassen musste, beschloss ich noch eine Nacht in Phuket Town zu verbringen und nahm ein Zimmer im On On Hotel, da ich hier die Tickets gebucht und mein Fahrrad stehen hatte.
Das On On mit seiner majestätischen, bröckelnden Kolonialfassade ist eines der berühmtesten Budget Hotels der Welt seit es als Drehort in 'The Beach' verwendet wurde. Ein echtes Hotel der alten Schule mit dunklen Korridoren und Zimmern (250B), die wenig mehr sind als Bretterverschläge, aber nicht klein und auch nicht schmuddelig, auch wenn das Bad schon bessere Tage gesehen haben muss. Ich liebe das Flair solcher Hotels. Hier muss man sich einfach mit einer kalten Flache Bier nackt unter den Ventilator legen und Dostojevski (oder etwas ähnliches) lesen. Und genau so verbrachte ich die Zeit bis zum Abendessen, wo ich mir wiederum etwas Feineres gönnte.

Das altehrwürdige On On Hotel

Das altehrwürdige On On Hotel

Zimmer im On On

Zimmer im On On

Das Khana Sutra ist kein gewöhnliches indisches Lokal, sondern vielmehr eine schicke, stylishe Lounge, wo man auf Cushions liegen und sein Essen auf niedrigen Tischen genießen kann. Genau mein Fall. Da zudem die Qualität der Speisen mehr als überzeugend war, spielte es auch keine Rolle, dass die Rechnung etwas höher ausfiel, das Preis-Leistungsverhältnis stimmte. Ich hatte drei dicke Samosas (88B) als Vorspeise, genau wie sie sein sollten, außen knusprig, innen saftig, und mit feinem Dip serviert. Als Hauptspeise ein feurig scharfes Vindaloo mit großzügiger Anzahl an Hummerkrabben (240B), dazu knuspriges Garlic Naan (66B). Guten Mango Lassi (100B) gab es auch noch.

Lecker Samosa

Lecker Samosa

© Andre Schoch, 2007
Du bist hier : Startseite Asien Thailand Abstecher zu den den Phi Phi Islands
Die Reise
 
Worum geht's?:
Knapp 5000 km auf einer gut sechswöchigen Radtour von Bangkok nach Singapur und zurück, entlang der Golf- und der Andamanküste mit einigen Inselabstechern im Frühjahr 2007.
Details:
Aufbruch: 14.02.2007
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 30.03.2007
Reiseziele: Thailand
Ban Krut
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors