In 110 Tagen um die Welt....
Peru: Tief, tiefer - Colca Cañon
man kann schon sagen, als unser wecker am morgen, bzw. der nacht des 19.10., um 3.45 klingelte, wir uns lieber umgedreht haetten und wieder in sanfte traeume gefallen waeren. doch gott sei dank haben wir uns ueberwunden und sind unseren 3-taegigen ausflug zum colca cañon angetreten. um 4.30 holte uns der bereits vollbesetzte bus an unserem hotel ab. nach ca. 3,5 h fahrt erreichten wir unseren ersten stopp. den cruz del condor. hier soll man angeblich den groessten raubvogel der welt, den condor fliegen sehen. haben ihn auch gesehen. der bis zu einer spannweite von 3m grosse vogel war allerdings so hoch am horizont, dass es auch ein kleiner schwarzer klecks am himmel haette sein koennen. in einer hoehe von bis zu 7500m versucht er nach beute zu jagen. bei andrea machte sich dann gleich die hoehe von 3300m bemerkbar. die atmung fiel ihr schwer und erschoepfungserscheinungen traten auf. nach wieteren 2h fahrt erreichten wir dann die stadt cabanaconde. von hier aus sollte unsere trekkingtour, nach eingenommenem mittagessen, starten. unsere gruppe besetehend aus 2 belgiern, 2 hollaendern, 2 oesterreichern und uns, hat sich auf anhieb sehr gut verstanden. der erste tag sollte uns von hoehen deutlich ueber 3000m runter ins colcatal auf rund 2000m fuehren, was bedeutete, dass andreas syndrome schon nach wenigen hunderten metern merkbar nachlassen sollten. das war auch der fall, nach einer halben stunde war von hoehenkrankheit nichts mehr zu spueren. leider war unser guide, namens veronica (sie macht solche touren mehrmals woechentlich) nicht auf touris, die sich noch nicht an de hoehe gewoehnt hatten, eingestellt und so rannte sie die schmalen wege des cañons hinunter, wie wenn es ums letzte gehen wuerde. wir hielten einige zeit lang mit, doch dann war es uns egal und wir maessigten unser tempo. wollten ja schliesslich was von der wunderbaren natur des cañons mitkriegen. der colca cañon ist uebrigens der zweittiefste cañon der welt, der tiefste befindet sich ebenfalls in peru, in unmittelbarer naehe des colcas. nach 4h bergabkraxeln haben wir dann unser tagesziel erreicht.strom? - fehlanzeige. fliessend wasser? -fehlanzeige. eigenes wc und bad? - fehlanzeige. es gab lediglich eine kleine solarbetriebene dusche und ein gemeinsames wc, ebenfalls mit sonnenenergie betrieben. das hat uns alten australiencamper aber keinen zacken aus der krone geschlagen, schliesslich wollten wir ja die natur im cañon mit allem drum und dran miterleben. nach einer, na sagen wir mittelwarmen dusche und kurzer zeit der regeneration vom tage hatte unser guide dann schon das abendessen vorbereitet. ganz original ueber offenem feuer gekocht. der zweite tag sollte sich als entspannung pur herausstellen, lediglich ca. 300 hoehenmeter sollten ueberwunden werden. unser weg fuehrte uns ueber abgelegene doerfer, welche erst vor 5 jahren ans elektrizitaetnetz angeschlossen wurden. den kleinen anstieg meisterten wir dann dank dem doping mit kokablaettern, die der oesi dabei hatte, fast ohne schwierigkeiten. die blaetter sollt man einfach in die backe legen. naja, haben dran gegelaubt, daher hats geholfen...gegen eins haben wir dann unser heutiges ziel erreicht. wir dachten erst es sei eine fatamorgana. doch das war es nicht. mitten im tal gab es eine lodge, die mit mehreren swimminpools, palmen und sitzgelegenheiten wie in der karibik ausgestattet waren. wow dachten wir, das ist genau das was wir jetzt brauchen. badeklamotten an und rein ins doch recht kuehle nass. tat echt recht gut. irgendwann gabs dann noch mittagessen, wenn man ein stueck fleisch, das aussah wie eine schuhsohle und schmeckte wie eine mischung aus alpaca, kamel und esel, mittagessen nennen kann. verbrachten dann die 4h bis zum hoffentlich besseren abendessen einfach mit nichtstun. als unser guide dann loslegen wollte und unser abendessen vorbereiten, bat ich sie auch um ein vegetarisches essen. sie sgte dann: heute gibts nur noch vegetarisch. das fleisch ist leider aus! innerlich freute ich mich sehr und mein magen entspannte sich deutlich. es gab dann nudeln mit tomatensosse....war lecker, darf man ja an der stelle auch mal sagen unser nachtlager teilten wir dann mit den belgiern. unser zimmer oder stall oder scheune oder wie auch immer man unser verliess haette nennen wollen, hatte keinen befestigten boden, so das es jedesmal, wenn jemand reinkam oder man die tuer aufliess, einem ein ganzer sandsturm entgegenkam. naja eine nacht halten wir das schon durch. am naechsten morgen (21.10.) sollte es dann schon gegen fuenf losgehen, um den starken hoehensonnenstrahlen zu entgehen. uns stand der anstrengenste teil des trekks bevor. 1200m nur nach oben...tolle aussichten. auf jeden fall klingelte der wecker und wir dachten wir haetten in der wueste uebernachtet. ueberall staub, in der nase, im gesicht und sicherlich auch in der lunge. der aufstieg stellte sich dann als halb so wild heraus, da wir uns schon relativ gut, mit hilfe einer aspirin, an die hoehen gewoehnt hatten. um 10 uhr hatten wir dann unser ausgangsziel cabanaconde erreicht. nach fruehstueck und kurzem fussweg zu unserem bus gings dann zuereck richtung arequipa. auf dem weg legten wir noch einen stopp in chivay ein. hier gibt es heisse quellen, die sich optimal eigneten, um unsere geschundenen fuesse und muskeln etwas zu regenerieren. gegen 5 waren wir dann wieder in arequipa und drei beeindruckende tage neigten sich dem ende.
Aufbruch: | 21.07.2008 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 07.11.2008 |
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