Back to Asia - Endlich: 4 Wochen Thailand!
DER NORDEN: Tag 8: Goldenes Dreieck
Samstag, 20.12.08
Gähn...Was für eine Quälerei. Aufstehen um 5:45 Uhr für Marco. Hallooooo...ich bin im Urlaub. Na egal. Pünktlich um kurz nach 7 rief eine freundliche Dame an und bat uns in die Lobby. Wir folgten der Aufforderung und los gings im MiniVan, um die restlichen 8 Tourbegleiter einzusammeln. Wir waren eine bunte Truppe: 3 Deutsche, 3 Australier, 2 Engländer und 2 Emiratis + eine thailändische Reisebegleiterin und ein Fahrer. Nach 1,5 Stunden gab's den ersten Stop: an einer heißen Quelle, aus der nach Schwefel stinkendes 80 Grad heißes Wasser sprudelte. War ja ganz nett, aber drumherum war ein riiiiesiger Touri-Markt aufgebaut, alle Tourbusse, die ins Goldene Dreieck fuhren, machten dort Frühstücksstop und es gab mal wieder alles Mögliche zu kaufen. Unter anderem auch Wachteleier, die man dann im heißen Quellwasser kochen konnte. Für uns war ein kleiner Frühstückssnack drin und weiter gings. Die Strecke führte uns durch Chiang Rai durch (eher unspektakulär), bis wir dann nach weiteren 3 Stunden Fahrt an einem Tempel anhielten, den wir uns kurz angeguckt haben. Weiter ging's dann zum Mekong, der hier die Grenze zwischen Burma, Laos und Thailand markierte. Dreiländereck, drum auch Goldenes Dreieck. Golden deswegen weil in der Gegend früher viel Opium angebaut wurde und das dann gegen Gold gehandelt wurde. Kaum aus dem Bus raus, fanden wir uns auf einem Longtail-Boot wieder und schipperten für eine halbe Stunde auf dem Mekong entlang. Den haben wir ja letztes Jahr schon kennengelernt, und zwar im Mekong-Delta in Vietnam. Wer weiß, vielleicht verschlägt's uns ja auch irgendwann mal an die Quelle nach China?! Jedenfalls konnten wir dann vom Boot aus ein bisschen nach Burma und ein bisschen nach Laos gucken. In Burma durften wir nicht an Land gehen, da kein Visum und die da wohl recht streng sind. Offenbar sind die Thais auch nicht sooo gut auf die Burmesen zu sprechen (eher abfällig), liegt wohl in der Geschichte begründet, da die Burmesen Thailand ein paar Mal überfallen und eingenommen haben. Laos dagegen war eine th. Kolonie, auf das Land sind sie offenbar besser zu sprechen. Drum durften wir hier auch an Land gehen und fanden uns - natürlich - mal wieder auf einem Markt wieder. Dort werden immer wieder dieselben Dinge verkauft: Tücher, Postkarten, Taschen und Schnaps. Ok, in Laos gab's diesmal auch wieder diese Flaschen mit den Schlangen drin, die wir aber eher eklig finden, also kein Interesse. Manch anderer hat sich mit zollfreien Zigaretten eingedeckt, aber ist ja auch nicht unser Ding. Nach einer halben Stunde ziellosem Rumlaufen (aber hey, wir können nun sagen, wir waren mal in Laos!!!) ging's mit dem Boot wieder zurück nach Thailand. Dort rein in den Bus, 30min fahren und rein ins nächste Restaurant. Das hatte leider nicht viel mit thailändischem Essen zu tun, war ein Büffet, wie man es in jedem zweitklassigem China-Restaurant zu Hause auch findet und dazu dann die Busladungen Touristen. Marco hat trotzdem reingehauen, da großer Hunger, und danach war ihm dann schlecht. Blöd! Weiter ging die Tour nach Mae Sai, dem Grenzort zu Myanmar (Burma). Auch dort konnte man wieder ein Foto machen, auch dort war wieder ein Touri-Markt, auch dort wurden die Busladungen für 30 min rausgelassen und durften rumlaufen. Alles irgendwie ziemlich nervig, voll und anstrengend. Nun haben wir die Rückfahrt angetreten, sind irgendwann mal von der Hauptstraße abgebogen und waren keine 5min später in einem sogenannten Bergdorf (Hilltribes). Dort leben angeblich die Flüchtlinge aus Burma und China schon seit Generationen unter sich und haben sich ihre eigene Kultur bewahrt, die wir nun bestaunen durften. Hmm...wer's glaubt. Für uns sah das doch alles sehr nach zur Schau Stellung (schreibt man das so?) aus und das Wort "Menschenzoo" trifft es doch ziemlich genau. Wir wurden durch eine Siedlung von sogar 4 verschiedenen Bergstämmen (Volksgruppen) geführt, die dort in sehr einfachen Holzhütten wohnen, den ganzen Tag in ihrer reich verzierten Sonntagskluft rumlaufen und scheinbar freundlich in die Kameras der Touristen lächeln. Wir machten zwar auch das eine oder andere Foto (v.a. von den Longnecks und Longears), aber hatten doch ein reichlich beklemmendes Gefühl dabei und waren am Ende irgendwie froh, dass wir da wieder weg waren. Das hat für uns einfach nix mehr mit normalem Leben zu tun, sondern ist reiner Touri-Nepp. Die armen Leuten können einem einfach nur leid tun.
Nun traten wir die 3,5 stündige Heimfahrt nach Chiang Mai an und je dunkler es wurde desto katastrophaler ist unser Fahrer gefahren. Hendi hat mal lieber die Augen zugemacht und hat geschlafen und Marco wurde von der Raserei schlecht und war froh über einen Tankstellen-Stop zwischendrin.
Gegen halb 10 sind wir dann ziemlich fix und fertig im Hotel angekommen und haben noch einen kurzen erfolgreichen Abstecher auf den Nachtmarkt gemacht. Denn morgen früh geht dann unsere Reise mit dem Mietauto weiter.
Fazit unserer geführten Tour ins Goldene Dreieck: Ok, man sollte mal da gewesen sein, aber so richtig vom Hocker gerissen hat's uns nicht. Es war viel mehr ein Abklappern von diversen Märkten als eine informative, interessante Tour.
Inzwischen ist es schon fast 1 und uns fallen nur noch die Augen zu, drum sagen wir für heute Gute Nacht!
H&M
Aufbruch: | 12.12.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2009 |