Back to Asia - Endlich: 4 Wochen Thailand!
DER NORDEN: Tag 12: Mae Hong Son
Mittwoch, 24.12.2008
Ja, is denn heut schon Weihnachten?! Wir kriegen davon so gar gar nix mit hier, nichts ist geschmückt, nicht mal für die Touristen, denn die Thais feiern ja kein Weihnachten. Ist aber auch komisch, bei 30 Grad kommt man nicht mal ansatzweise in Weihnachtsstimmung. Aber macht ja auch nix.
Nun erstmal noch zum Verlauf des gestrigen Abends. Wir haben uns ein bisschen mit dem Betreiber unserer schönen Bungalow-Anlage unterhalten, Johan, ein Holländer. Er ist mit einer Thai-Frau verheiratet, sie haben 2 Kinder und vor 6 Jahren beschlossen, die Anlage zu bauen. Er hat uns ein bisschen von den Schwierigkeiten, Regularien, Preisen und seiner Vorgehensweise erzählt, über das Leben in Thailand im Allgemeinen und ein paar interessante Anregungen und Tips gegeben. War ziemlich interessant. Ein sehr lockerer Typ, denkt drüber nach, die Anlage zu verkaufen und sich von dem Geld ein neues Stück Land zu kaufen, da es sein großer Traum ist, Farmer zu werden.
Den Abend haben wir dann wieder in Pai verbracht. Zunächst wieder Wäsche abholen, dann zur wohlverdienten Massage. Der Laden ist echt absolut zu empfehlen, falls es Euch mal nach Pai verschlägt, dürft Ihr diese Massagen nicht verpassen: "PTTM - Pai Traditional Massage", die Betreiber sind ausgebildete Masseure und verstehen wirklich was davon. Also wieder eine Stunde lang von oben bis unten durchkneten lassen, echt schön! Dann haben wir ne Runde über den Nachtmarkt gedreht, uns mal hier, mal da eine Kleinigkeit zum Abendessen gekauft (Maiskolben, leckere Spieße, Tee...) und im Internetcafé schnell den Bericht auf die Reise geschickt. Für unseren letzten Abend in Pai suchten wir uns eine schöne Bar mit Live-Musik aus, wo wir dann entspannt in schöner Atmosphäre ein paar Cocktails verdrückt haben und Luftgitarre gespielt haben (insbesondere Marco). Sehr amüsant. Danach haben wir dann noch zwei große Ballons auf die Reise geschickt. Ihr wisst schon, die Papierballons, die man unten anzündet, dann füllt sich das Ganze mit heißer Luft und steigt in die Höhe und man kann seinen Ballon noch lange am Nachthimmel verfolgen und mit ihm zusammen einen Wunsch in den Himmel schicken. Wo doch nun Weihnachten ist, fanden wir das eine sehr schöne Sache! War es auch, bis Hendi den 2. Ballon statt in den Nachthimmel in die nächste Stromleitung geschickt hat, wo er dann erstmal hing und Funken sprühte. Da wurde uns dann erstmal ganz anders und Hendi meinte nur "Schnell weg hier!" Marco behielt - wie immer - die Ruhe und war letztendlich aber auch erleichtert, als der Ballon sich doch überlegte, weiter zu fliegen und wir nicht dem ganzen Dorf den Strom gekappt haben. So konnten wir dann also beruhigt schlafen gehen.
Am Weihnachtstag hieß es dann zeitig aufstehen, weil wir für um 9 einen Rückenmassagetermin in dem tollen Massageladen vereinbart hatten. Vor unserer Abfahrt musste das einfach noch mal sein. Das waren dann 60 Minuten lang Schmerzen pur, aber man hat wirklich das Gefühl, die verstehen was davon und können vielleicht ein paar Rückenprobleme lindern?! Mal sehen. Kurzfristig haben wir davon erstmal irre Muskelkater bekommen. Nach einem kleinen Frühstück und einem lecker Fruchtshake haben wir dann schweren Herzens Pai verlassen. Wir wären soo gerne noch eine Woche, einen Monat oder für immer geblieben, aber das ging leider nicht. Also auf nach Mae Hong Son über die - weiterhin - sehr kurvenreiche Straße. Ich hab noch mal im Reiseführer nachgelesen: Von Chiang Mai bis Mae Hong Son sind es nicht 9000 Kurven (wie fälschlicherweise letztens behauptet) sondern "nur" 1900. Aber die haben es wirklich in sich, Marco hat jedenfalls nen riesen Muskelkater in den Armen von der ganzen Kurbelei. Landschaftlich ist die Fahrt ein Traum, man überfährt 6 Pässe, die Berge ringsum sind bis zu 2000m hoch.
Vor Mae Hong Son machten wir noch einen kleinen Abstecher "ans Ende der Welt" bzw. vielmehr ans Ende Thailands. Unser Reiseführer empfahl uns eine abenteuerliche Fahrt nach Mae Aw, ein Kuonmingtan-Dorf (ehemalige chinesische Armee), das kurz vor der burmesischen Grenze liegt. Wir wagten uns also ins Grenzgebiet zu Myanmar vor, wo wohl auch manchmal noch Kämpfe in den Bergen ausgetragen werden, aber für uns war alles ganz unspektakulär. Ein schönes Dorf nach dem nächsten (verschiedene Bergstämme, Shan und Karen), die ganz friedlich ihr Leben lebten und Mae Aw, am Ende der Straße, war schon fast wieder touristisch aufgepäppelt, wirkte tatsächlich sehr chinesisch und war recht hübsch um einen See herum gebaut. Diesen umrundeten wir dann einmal zu Fuß, bevor wir uns dann auf nach Mae Hong Son machten. Insgesamt eine Fahrt von ca. 140km, für die wir - mit Pausen und Abstechern - gute 4 Stunden brauchten.
In unserem Guesthouse "Pana Huts" angekommen erwartete uns eine ganz kleine Bungalowanlage mit 5 Häuschen, die auf einem kleinen Berg mitten in den Regenwald gebaut sind (etwas außerhalb vom Stadtzentrum). Superschön! Leider war niemand zu sehen, so dass wir erstmal die nette Inhaberin anrufen mussten, die gerade einkaufen war. Sie organisierte dann aber, dass uns jemand den Schlüssel gab und zudem bekamen wir noch eine frische Ananas aufgeschnitten als Willkommensgruß. Sehr nett! Unser Bungalow war genial, auf Stelzen gebaut, mit einer kleinen Terrasse davor mit Hängematte, alles offen, alles sehr naturbelassen, das Bad nach oben hin halboffen...Kann man sehr schwer beschreiben. Fotos gibt's auf deren Homepage und vielleicht auch unten von uns. Mal sehen, ob was vernünftiges dabei ist. Jedenfalls waren wir schwer begeistert, kostet v.a. wieder mal nur 750 THB. Nachdem wir die Ananas verdrückt haben und mit der hauseigenen Katze Freundschaft geschlossen haben, ging's auf zur Stadtbesichtigung. Oben auf einem Berg thront ein schönes Wat, von dem aus man einen super Blick über die Stadt hat. Sehr klein und beschaulich, inmitten der schönen Berglandschaft, mit einem See in der Mitte und der Landebahn für Flugzeuge aus Chiang Mai gleich neben dem Stadtzentrum. Wir haben dort oben noch den Sonnenuntergang bewundern können und sind dann mal ins Stadtzentrum gefahren. Dort ist eigentlich nicht sehr viel, um den See herum haben sich ein paar Restaurants angesiedelt und 2 Wats stehen gleich nebeneinander. Die Stadt dient eher als Ausgangspunkt für Trekkingtouren in die umliegenden Berge oder Rafting auf dem River. Wir sind eine Runde um den See gelaufen, haben den Nachtmarkt mit all den leckeren Essensständen begutachtet und uns dann aber doch für ein - laut Reiseführer - schickeres Restaurant entschieden, immerhin war ja Weihnachten. Das hätten wir wohl lieber bleiben lassen sollen. Von den 4 bestellten Dingen hat uns bis auf den Reis nichts geschmeckt und das Ganze wirkte auch eher wie Massenabfertigung. Also nix mit "Das beste Restaurant der Stadt" - zumal unsere Bäuche das auch nicht sonderlich toll fanden...Wir haben uns dann lieber noch mit einem Bier und Schokolade auf unsere Terrasse mitten im Wald gesetzt und den vielen fremden Geräuschen gelauscht. Merry Christmas - mal ganz anders! Es ist auch mal eine Erfahrung, Weihnachten in der Ferne zu feiern, aber ich glaube, jedes Jahr muss ich das nicht haben. Nicht, dass es kein schöner Tag war, es war halt einfach nicht wie Weihnachten für uns, sondern einfach ein ganz normaler Urlaubstag. Begleitet von zwitschern und zirpen und Bach rauschen sind wir dann eingeschlafen.
Passhoehe zwischen Pai und Mae Hong Son
Unser Dschungelbungalow in Mae Hong Son
Waehrend der Fahrt durch die Berge
Blick auf Mae Hong Son
Mae Aw - Kuonmingtang Dorf an der burmesischen Grenze
Sonnenuntergang ueber Mae Hong Son
Wat in Mae Hong Son
Aufbruch: | 12.12.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2009 |