Back to Asia - Endlich: 4 Wochen Thailand!
ZENTRALTHAILAND: Tag 14: Sukothai
Freitag, 26.12.08
Die wichtigste Nachricht zuerst, mir geht es besser, heißt ich habe kein Fieber mehr, aber der Bauch grummelt noch. Das halte ich aber tapfer aus.
Zum Tagesgeschehen. Nun wie fange ich an? Am besten mit dem Frühstück, das uns von Il Patrone persönlich serviert wurde. Wir wurden sehr nett begrüßt:... "How are you?" (Marco) "Thanks, I am fine." (Paolo). "Good, good, you will see, after our incredible breakfast you feel very good!". Und genauso war es. Letztlich gab es auch nur ein übliches kontinentales Frühstück, aber mit so viel Liebe zum Detail, dass es einfach viel besser schmeckte. Schon die musikalische Untermalung mit angenehmer Jazzmusik hob sich erfrischend vom normalen Allerlei ab. Wie könnt Ihr Euch das vorstellen? Zunächst einmal, gab es drei hausgemachte verschiedene Marmeladen, scrambled eggs und Toastbrot. Klingt nicht so besonders, war aber echt lecker. Der Höhepunkt aber war, dass es kleine Babybananen gab, die wir mit frischen, als wirklich frischem!!! Honig genießen konnten. Noch einmal zum Honig, habt Ihr schon einmal einen halben Bienenstock Honig aufm Tisch liegen gehabt und konntet den heraustropfenden Honig, der im Übrigen nicht dermaßen süß wie im Glas ist, probieren? Ein Genuß schon für das Auge. Während des ausgiebigen Frühstücks, auf das wir uns morgen schon wieder freuen, fing es an zu schütten. Zunächst tröpfelte es wenig, dann ordentlich, dann wieder gar nicht und das bei Temperaturen von 25 Grad. Fühlt sich wie eine warme Dusche an. Unseren Plan, die Ruinen des Old Sukhothai Historical Parks zu besichtigen, konnte das aber keinen Abbruch tun. Also ging es in entsprechender Kleidung auf zur Besichtigungstour. Zunächst fuhren wir einen erweiterten Kreis in der Umgebung ab, in dem viele verschiedene, nur wenig restaurierte Wats und Buddhas zu finden sind. Eine nette Dame in einem Wachhäusschen, das so klein war, dass wir es übersahen, machte uns gestikulierend darauf aufmerksam, dass wir hierfür Tickets benötigten. Nachdem ich mir am Häuschen standesgemäß wieder einmal den Kopf angestoßen hatte und erneut einen Lacher kassierte (passiert mir hier ständig und überall - das Land ist wohl eher für kleine Leute gedacht), ging die Fahrt weiter mit einen kurzen Zwischenstop an einem Wat, von dem man normalerweise den Sonnenaufgang sehr gut betrachten kann. Der war nun schon längst vorbei, aber das Wat war trotzdem recht hübsch. Am Miniparkplatz stand erneut ein Häuschen mit einem Männchen drinnen, das sich lautstark bemerkbar machte, als wir ausstiegen. Wir mussten nichts weiter zahlen, sondern uns nur komplett registrieren, also wo kommts ihr her, wo wollts ihr hin, warum, wieso und weshalb, aber supernett. Die Weiterfahrt gestaltete sich recht unspektakulär, ein Foto links, ein Foto rechts. Unseren Tank haben wir komplett (65Liter) für 1450 THB, ca. 29 EUR, gefüllt und ein komisches Gimmick von der "Betankerin" erhalten (Wir grübeln immer noch, was das sein soll...). Ja, hier braucht man nicht einmal aus dem Auto aussteigen zum Tanken. Ich habe es gemacht und wurde dafür wieder belächelt. Hm... Kapier ich nicht.
Für die Runde innerhalb des Historical Park mieteten wir uns jeweils ein Fahrrad. Für die Nörgler unter Euch (DERJENIGE weiß bescheid), ja auch der Marco fuhr wieder ein schickes rotes Damenrad. Im Touristenzuckeltempo und im Regen radelten wir die Highlights ab und machten lustige Fotos, nur Steine sind ja langweilig und Ihr wollte ja auch was Lustiges sehen und mal ehrlich - mit Angkor Wat kann das hier alles nicht ansatzweise mithalten. Hübsch ist es aber trotzdem. Jetzt war es um 14:00 und wir hatten alles gesehen, was uns interessierte. Blöd! Also überlegten wir tatsächlich, den Plan umzuschmeißen und gleich noch zum nächsten Etappenort, den Schwimmenden Märkten von Damnoen Saduak, zu tuckern (550km!! In Thailand ist das weit). Nach kurzem Grübel, Grübel und Studier...dann doch die Entscheidung dagegen. Dafür schmeißen wir wohl aber unseren Plan in den nächsten Tagen doch etwas um, um einen Tag mehr im Nationalpark Khao Sok bleiben zu können. Aber so weit ist es noch nicht.
Der Restnachmittag war dann etwas erholsamer. Wir durchquerten mit dem Auto abenteuerlich eine Holperpiste durch ein Reisfeld und kamen dadurch zu Orten, wo Autos nur recht selten vorbeifahren. Für eine Tour dieser Art ist so ein Jeep auf jeden Fall sein Geld wert, wobei 30 EUR pro Tag dafür nicht teuer sind.
Zurück im Guesthouse angekommen, lümmelten wir uns in eine der zahlreichen Sitzecken, ChillOut Zonen, die der Paolo in seinem Domizil so liebevoll eingerichtet hat. In einer Hängematte machten wir uns schon einmal Gedanken, wie denn unser eigenes Guesthouse oder Bungalow-Resort so aussehen könnte Just in dem Moment kam Il Patrone zu uns und meinte: ..."You can make light, is more romantisch" (grins). Hendi nutze die Chance, um ihn unbefangen zu fragen, wie lange er den schon in Thailand sei. Er antwortete, seit 12 Jahren. Er ist wohl so um die 60, schätzen wir und besitzt seit 8 Jahren sein Guesthouse. Nun kam er ins Erzählen (Italiener reden halt gerne) und er verriet uns weiter: ...dass er neben den anfänglichen 8 Zimmern nun sukzessive ausbaut. Mittlerweile gehören ihm auch die beiden riesigen Nachbargrundstücke und eines ca. 1 km von seinem Guesthouse entfernt, auf dem bereits ein neues Guesthouse von den Gewinnen errichtet wurde. Nun fehle ihm lediglich noch ein Manager dafür, weil ihm das sonst zu viel wird. ...Ahaaaaaaaa... Also haben wir ihn mal ein bisschen zu den Konditionen ausgequetscht. Nun knobeln wir uns beide schon die wildesten Gedanken aus. Angeguckt haben wir's uns auch...Naja, träumen wird ja wohl erlaubt sein.
Das Abendbrot in einer der 3-5 Lokale in Old Sukhothai war dann auch viel mehr ein ausspähen der Karte und überschlagen der Einnahmen des Guesthouses und Cafés, als ein normales Abendessen. Geschmeckt hat es auf jeden Fall hervorragend und ich (Marco) kann nun auch wieder thailändisches Essen sehen. Vorher eher würg. Darauf gab's dann noch nen lecker Cocktail, bevor im Bungi erstmal wieder Koffer total umpacken angesagt war. Bäh! Ist schon ein klitzeminikleinbißchen nervig, 4 Wochen lang nur aus'm Koffer zu leben.
Ich denke, der Tag ist nun sehr ausführlich beschrieben.
Liebe Grüße Ihr Weihnachtsgansesser
H&M
P.S. Ein paar Worte zu Il Patrone Paolo. Man stelle sich einen Lebemann Ende 50, Anfang 60 vor, Italiener durch und durch, sonnengegerbte Haut, schwarzumrandete John-Lennon-Brille und strohweißes aber volles Haar. Dazu trägt er eine leichte helle Sommerleinenhose und ein hellrosa Maßhemd, mit stehendem Kragen und die drei obersten Knöpfe sind selbstverständlich geöffnet, damit die güldene Kette zum Vorschein kommt. Das allerwichtigste jedoch ist, dass er diesen unverwechselbaren italienischen Akzent hat. Die rauchige Stimme und der Tonfall á la "Der Pate": "..eh Du kommen zue mire, um miiche zu frage, obe iiische Dir Geld gebe kann. Was erlauben Strunze, eh?! (so vielleicht wie Trappatoni in anderer Optik). Er ist eben ein absolutes Original und ein Künstlertyp wie einige Bilder im Frühstücksraum zeigten. Problem an Paolo ist, er zeigt recht wenige Emotionen. Ich sage, er ist ein Typ zum Pferdeklauen, mit dem man erst warm werden muss und dann macht das mit ihm mit Sicherheit Spaß. Ich denke, er hat sicherlich in seinem Leben viel erlebt. Hendi hat immer Angst vor ihm. Er wirkt manchmal durch seine etwas hölzerne und lautstarke Art zunächst vielleicht etwas rau. Isser aber nicht, basta.
Hier wird scharf geschossen - Die Parkpolizei im Historical Park Sukhothai.
Einer der vielen Buddhas in Sukhothai
Innerhalb der Ruinenlandschaft
Huhu...
Suchbild...Wo sind wir?
Weitere Buddhas....
Froehliche Moenche
Da haben wir nen ganzen Wat auf dem Autodach...
Ready for take off.... Komische Kuh oder?
Ey, wat willst Du denn?
Aufbruch: | 12.12.2008 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2009 |