Auf Wolke 7 um die Welt

Reisezeit: Juli 2009 - Mai 2010  |  von Martin Meier

Guatemala: Vulkan Pacaya

Dienstag 11. August 2009

Von Antigua aus sieht man drei stattliche Vulkane; der Fuego ist meist aktiv und spukt fleissig Asche aus, der Agua ist dafuer schoen brav. Unser heutiges Ziel ist aber der etwas weiter entfernte Pacaya. Dieser Vulkan ist zwar nur 2550 meter hoch, zaehlt aber zu den aktivsten in ganz Mittelamerika.

Der Minibus kam zu guatemaltekischer Verspaetung bei unserer Posada an, natuerlich mussten wir noch ein paar Ehrenrunden in Antigua drehen um die fahrende Sardinenbuechse auch ja mit 15 Personen zu fuellen. Eine Amerikanerin versuchte sich dann auch noch als Alleinunterhalterin und fuehlte sich sichtlich stolz eine "Extremtour" auf einen Vulkan zu machen. Zumindest glaubte sie sich schon auf halber Strecke und die Lava zum greifen nah...

Wir merkten schnell, dass wir nicht gerade die einzigen waren die den Vulkan besteigen wollten. Einige Duzend Leute standen schon am Parkeingang bereit, um von teils sehr jungen Guides in Gruppen aufgeteilt zu werden. Unsere Gruppe mit dem Namen Pantera, wurde Carina, einer 21 jaehrigen Indigena zugeteilt. Zudem begleiteten uns mehrere Hunde und Einheimische mit Pferden. Es zeigte sich schnell, dass alle Gruppen mehr oder weniger miteinander liefen und so der Menschenzug nur schleppend den Vulkan hinaufkroch. Die Guides versuchten zwar die Gruppen lautstark anzutreiben, aber nachdem einige Gruppenmitglieder auf die aufdringlich angebotenen Taxi Naturales aufgestiegen waren, ging es noch zaeher vorwaerts. Die etwas uebergewichtigen Vulkantouris auf den armen duerren Ackergaeulen gaben ein erbaermliches Bild ab. Und siehe da, "unsere" amerikanische Vulkanbesteigungsexpertin sass auch auf einem Taxi natural. Ist ja auch eine "extreme Leistung", diese 2 1/2 stuendige Vulkanbesteigung!

Dicht hinter userem Guide trappelten wir erst durch saftiges Gruen und dann ueber schroffes und staubiges Lavagestein Richtung Lavakegel bzw. Krater. Das Lavagestein ist sehr poroes und so rutschten wir nach jedem zweiten Schritt, einen zurueck. Die konditionschwachen rangen nach Luft oder warfen sich mitten in den Vulkanschotter. Wir liefen ohne unsere Gruppe und den Guide weiter und erreichten den Hotspot vor der grossen Masse. Der Boden wurde ploetzlich heiss unter den Fuessen und aus den Ritzen stieg Rauch und Schwefelgestank auf. Ploetzlich standen wir nur noch einen Meter vor dem 2m breiten Lavastrom entfernt, mitten in Teufelskueche. Es war nur sehr schwierig zwischen all den Leuten noch ein anstaendiges Foto zu schiessen. Zudem wurde man hin und her geschupst, nicht gerade angenehm, wenn man auf unebenem und heissem Untergrung knapp ueber dem Lavastrom balanciert. Ein Warnschild, einen Zaun oder einen "Aufpasser" braucht es in Guatemala ja nicht, da koenntest Du getrost Dein Zelt ueber dem Magmapfropf aufbauen.

Katj hatte schnell die Marshmellow ausgepackt und ruck zuck waren sie auch schon in den Gesteinsspalten geroestet. Martin hatte im nu sein perfektes Toastbrot a la Pacaya bereit und dann auch schnell gegessen, bevor die hungrigen Hundemaeuler danach schnappen konnten.

Es war ein skuriller Anblick, mehr als hundert Touris schaarten sich um den gluehenden Lavastrom und niemand glaubte in Gefahr zu sein, obwohl der Vulkan im 2002 bis 1000 meter hoch ausgeworfen hatte. Der Abstieg zoegerte sich wieder wegen herumrutschenden Touris hinaus. Es war ein toller Ausflug insgesamt und es hat sich trotz der vielen stoerenden Touris gelohnt.

Die froehliche Wandergruppe "Panteras"

Die froehliche Wandergruppe "Panteras"

Blick auf die Lagune des Vulkans

Blick auf die Lagune des Vulkans

Ein ca 4cm grosser Kaefer fuer Elia

Ein ca 4cm grosser Kaefer fuer Elia

Die Vulkane von Antigua

Die Vulkane von Antigua

Martin mit Vulkan Agua im Hintergrund

Martin mit Vulkan Agua im Hintergrund

Boxenstopp

Boxenstopp

Der Wechsel von gruen zum schwarzen Lavagestein...

Der Wechsel von gruen zum schwarzen Lavagestein...

... ist, wie wenn man einen anderen Planeten betreten wuerde.

... ist, wie wenn man einen anderen Planeten betreten wuerde.

Ein kurzer Abstieg ueber den Lavasand ist fast wie Skifahren

Ein kurzer Abstieg ueber den Lavasand ist fast wie Skifahren

Yes, i can!

Yes, i can!

Immer muss man auf "Vulkanbesteigungsexperten" warten...

Immer muss man auf "Vulkanbesteigungsexperten" warten...

El Taxi Natural

El Taxi Natural

Yepaaaaaaaaaaaaa!

Yepaaaaaaaaaaaaa!

Die brodelnd heisse Lava...

Die brodelnd heisse Lava...

... und Stine mittendrin.

... und Stine mittendrin.

Teufelskueche

Teufelskueche

Marshmellos "braetlae"

Marshmellos "braetlae"

Betty, der ist fuer Dich! Und einer fuer Pia

Betty, der ist fuer Dich! Und einer fuer Pia

lecker, lecker

lecker, lecker

Schleggmul!

Schleggmul!

Eine wahre Voelkerwanderung...

Eine wahre Voelkerwanderung...

... die sich auf dem Magmapropfen tummelt!

... die sich auf dem Magmapropfen tummelt!

Ein letzter Blick auf die Lava, bevor wir uns an den Abstieg machen.

Ein letzter Blick auf die Lava, bevor wir uns an den Abstieg machen.

© Martin Meier, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Start in Mexico City ( La capital de la Influenza), alles per Bus bis nach San Jose (Costa Rica), Weiterflug nach Quito(Equador), wieder per Bus weiter nach Santiago de Chile, in 6 Monaten. Dann fliegen wir nach Sydney, um zwei Monate Australiens Südosten mit dem Campervan unsicher zu machen. Weiter gehts nach Neuseeland, um mit Auto und Zelt die Kiwis kennenzulernen. Zum Abschluss haben wir einen Weiterflug nach Bankok mit der Option auch noch das Mekongdelta zu erforschen.
Details:
Aufbruch: 08.07.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: Mai 2010
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Honduras
Schweiz
Chile
Australien
Der Autor
 
Martin Meier berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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