Auf Wolke 7 um die Welt
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Samstag 5. September 2009
Um 10:00 startete unser Proppellerflugzeug auf dem "Internationalen" Airport von Roatan nach San Pedro Sula, von da weiter nach Miami und dann zurueck in die Schweiz...
Montag 7. September 2009
...gestern sind wir in der Schweiz gelandet und setzen unsere "Ferien" vorerst hier fort.
Nun eine "kurze" Erklaerung wie es zum Reiseabbruch kam:
Wie ihr im Bericht aus dem brutal heissen Puerto Escondido erfahren konntet, hatten wir damals beide zum ersten mal Durchfall und Fieber. Bei mir (Martin) zeigten sich die Symptome staerker und sie haben nicht mehr aufgehört. Auf der Busreise nach Huatulco haette ich beinahe das Bewusstsein verloren, wegen Fluessigkeitsverlust, Durchfall, Fieber und zu niedrigem Blutdruck. Im Notfall des Cruz Roja in Huatulco diagnostizierte der Arzt eine Magendarmgrippe und verordnete mir fuer 5 Tage Antibiotika.
Ich hatte das Gefühl, mich wieder erholt zu haben. Aber leider war dem nicht so. Die Durchfallepisoden wiederholten sich in der Folge woechentlich. So hatte ich in San Cristobal, San Pedro, Lanquin, Flores, Rio Dulce und Livingston Durchfall, begleitet von Fieber, Uebelkeit, Muedigkeit, Herzrasen und Kreislaufproblemen.
Ich begab mich in Solola am Lago de Atitlan erneut ins Spital, um mein Herzrasen / Pochen abzuklaeren. Die Zustaende liessen es nicht zu, mich genauer zu untersuchten. Daher wurde nur ein EKG vorgenommen. Mein Herz sei das eines Spitzensportlers und es sei alles in Ordnung wurde mir nach 5 stunden Warten mitgeteilt.
Auf der Bootsfahrt nach Livingston auf dem Rio Dulce spitzte sich die Lage erneut so stark zu, dass ich in Livingston umgehend in das "Centro de Salud" gehen musste. Dort wurde ich bei katastrophalen hygienischen Bedingungen und ungenügender Fachkompetenz 2 Tage hospitalisiert. In einem Zimmer mit zwei Frauen bei ca 40 Grad im Raum lag ich mit hohem Fieber, Durchfall, Uebelkeit und Kreislaufproblemen. Nur zwei Betten nebe mir, brachte eine Frau ihr 11. Kind zur Welt. Zum Glück war ich so weggetreten, dass ich den üblen Gestank nicht gerochen hatte. Kati, hat mir das im Nachhinein gesagt. Ich bekam eine Infusion, ein anderes Antibiotikum direkt intravenös gespritzt und der Arzt kam nur einmal täglich um nach dem Rechten zu schauen. Diagnostische Massnahmen wurden neben einem 5 minuetigen Eintrittsgespraech keine unternommen und das ich Fieber hatte und fast wieder das Bewusstsein verloren hätte, war da nicht von grossem Interesse.
Kati und Stine haben beschlossen, mich aus dieser "Klinik" rauszuholen, so schnell wie möglich. Am Montag haben wir die Schwestern geschmiert, uns 2 Beutel Glukose-Infusion geholt und sind mit mir zum Hafen gelaufen, wo wir mit dem Schiff nach Puerto Barrios gefahren sind. Nach einer erneuten 6 stündigen Bussreise haben wir endlich Guatemala City erreicht. Ueber die Helpline von Globetrotter und der Swica wurde uns eine Topklinik vermittelt. Zum ersten mal wurde ein Eintrittsstatus durch einen Arzt fachgerecht erhoben. Endlich wurde mein Blut, mein Stuhl und Urin untersucht, ich wurde geroengt und ein Ultraschall wurde gemacht. Der Arzt vermutete zuerst einen Tropical Sprue, so eine Art Tropenkäfer. Eine Magen-und Darmspiegelung mit Biopsien zeigte aber "nur" eine Gastritis, die immer wieder zu Keimbesiedelungen des Dünndarms gefuehrt hat. Eine erneute Antibiotikatherapie wurde begonnen, mit Nexium zur Schonung des Magens sowie Folsäure.
Der Arzt erklärte mir, dass es möglich sei, um weiterzureisen, dass ich mich jedoch schonen muesse. Ich fuehlte mich zwar noch sehr schwach, aber die 4 Tage Aufenthalt in der guten Privatklinik haben mich positiv denkend gestimmt. Wir wollten die Reise auch nicht einfach so aufgeben. Und wo erholt man sich besser als am Meer, dachten wir uns... Wir wollten uns mit Christine zusammen auf den Bay Islands 3 Wochen erholen, da später auch noch Martina zu uns stossen würde.
Am ersten Tag auf der Insel verspührte ich bereits Unwohlsein. Den zweiten Tag verbrachte ich noch am Strand und konnte sogar etwas baden. In der folgenden Nacht hatte ich dann Schuettelfrost, gefolgt von hohem Fieber. Die Woche brachte mich total zur Verzweiflung; ich befand mich in der wunderschoenen (aber schwuelheissen) Karibik und hatte mir unter einer Antibiotikatherapie einen viralen Infekt geholt. So verbrachte ich die Tage im Bett, das Fieber lies mich trotz Klimaanlage schwitzen, ich erbrach, hustete, die Nase lief, das Schlucken schmerzte, hatte keinen Appetit, konnte nicht schlafen, und mein Herz pochte störend und manchmal in Ruhe ueber 100 Schlaege, dazwischen hatte ich Kreislaufprobleme mit Kaltschweiss, Angst kam dazu. Psychisch wurde ich labiler und es wurde mir alles zu Viel!
An dieser Stelle moechte ich meiner geliebten Kati danken, sie hat mich immer wieder ermutigt, aufgebaut und getröstet. Sie war es, die alles rund herum organisiert, telefoniert und sich riesige Sorgen um mich gemacht hat. Sie hat richtig eingeschaetzt und abgewogen und mit mir zusammen den Entschluss zur Heimreise schweren Herzens getroffen. Kati hatte auch Durchfall, sie hatte auch Fieber und hat sich in der letzten Woche die selbe Viruserkarnkung geholt. Ich habe extrem gelitten, aber Kati hat noch viel mehr unter diesen Belastungen leiden muessen. Dennoch lies sie sich nicht von Hilfslosigkeit einnehmen, sondern aggierte mit gesundem Menschenverstand. Sie blieb stark und hatte extrem Geduld mit mir. Herzlichen Dank mein Schatz!!!
Auch an Dich Stine an dieser Stelle von Herzen ein riesiges Dankeschööööön! Du hast mich und Kati unterstützt, warst immer für uns da, hast Dich für mich bei den Aerzten und Pflegenden immer eingesetzt, standest uns mit Rat und Tat zur Seite, bist uns treu geblieben und mit uns wahrlich durch die Hölle gegangen. Ohne Dich hätten wir das nicht geschafft! Wir wünschen Dir mit Martina zusammen superschöne Ferien auf Roatan und eine tolle Weiterreise nach Argentinien!
Martina, Danke für Dein Verständnis. Wir werden schon bald zusammen eine Tasse Guatemala-Kaffee trinken
Fazit: 8 Wochen Reise, 4 Notfallaufnahmen, 2 Spiatlaufenthalte, 6 Wochen Durchfall, 1 Woche Grippe, ich habe 12 Kilogramm verloren und beinahe das Vertrauen in meinen eigenen Koerper....
Die Reise war dennoch wunderschön und im Guten Sinne unvergesslich, wir hoffen auf baldige Fortsetzung...in Australien und Neuseeland (gell Sissi und Raul)
Das Leinentuch war mit einigen Flecken und Blutspritzer verziert, Raumtempartur 40°C und der Gestank hoellisch.
Aufbruch: | 08.07.2009 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Mai 2010 |
Guatemala
Honduras
Schweiz
Chile
Australien