Nicas und Ticos - Jan/Feb 2010

Reisezeit: Januar / Februar 2010  |  von Andreas Schneidenbach

Nicaragua: Lèon und Las Peñitas

"Welcher Depp hat denn draussen Licht gemacht?"
Meine Frau war sauer.
Ich konnte ihr aber auch nicht helfen, denn der "Depp", der gegen sechs Uhr morgens draussen Licht gemacht hat, war die Sonne.

So begann unser erster Morgen. War auch OK, nach "Originalzeit" hatten wir sowieso schon 13:00, somit allerhöchste Zeit zum Aufstehen.

Gleich bekamen wir eine kurze Einführung "Tortuga Booluda für Dummies", die uns erklärte wo wir Geschirr finden, wie das mit dem Kaffee funktioniert, wie wir Pfannkuchen machen können (Teig und Ofen steht bereit!) und was es in und um Léon wo und wie zu sehen gibt.

Perfekt vorbereitet brachen wir nun also zur ersten Erkundung auf. Nicht weit vom Hostal steht die grösste Kathedrale Mittelamerikas, die Basilica de la Asuncion. Die haben wir uns zuerst von aussen und dann von innen (der Bischof war auch da, gab aber kein Autogramm) angesehen. Schlussendlich stiegen wir ihr noch auf's Dach.

Basilica de la Asuncion. Recht heruntergekommen, gell?

Basilica de la Asuncion. Recht heruntergekommen, gell?

Audienz beim Bischof

Audienz beim Bischof

Der raucht nicht, dafür ist sein Kegel schön.

Der raucht nicht, dafür ist sein Kegel schön.

Ein toller Ausblick!
Während wir der Kathedrale auf den Kuppeln herumtantzten konnten wir in der Ferne schon einige Vulkankegel sehen. Einer davon rauchte sogar, seinen Namen haben wir uns dann zusammengereimt (Himmelsrichtung + Entfernung + auf der Karte nachschauen)

Aufschreiben werde ich den Namen jetzt hier natürlich nicht - was wenn´s nicht stimmt?

Im Mercado Central hatten wir dann "El Casado", den "Verheirateten" (was eine nicaraguanische Spezialität sein soll), als verspätetes Frühstück (oder frühes Mittagessen, sucht´s euch aus). Die nette Marktfrau hat aus ihren diversen Schüsseln etwas leckeres zusammengerührt, dazu gab´s noch 2 grosse Mandarinensäfte. Mit Eis natürlich. Wir müssen unsere Mägen auf kommende Aufgaben vorbereiten!
Wir sassen also da auf unseren Betonpritschen, vor uns die Marktfrau beim Fliegen verscheuchen und neben uns die Nicas beim Essen und palavern.

Jetzt waren wir endgültig in Nicaragua angekommen!

Nach dem Essen streunten wir noch durch das Städtchen und nachmittags wollten wir dann an den Strand.
Las Peñitas war unser Ziel, der Hausstrand der Léonesen (???).

Das bedeutete wir konnten auch gleich den Chicken-Bus testen. So werden die Nahverkehrbusse hier in Mittelamerika (etwas abwertend) genannt, Hühner waren bei unserer Fahrt jedenfalls nicht an Bord.
Die veranschlagten 20 Minuten verdoppelten sich leider, weil der Fahrer eine wichtige Lieferung bestehend aus einigen Säcken Bohnen zuzustellen hatte. Dazu musste er in einen schmalen Schotterweg ein gutes Stück aschlings* reinschieben (nicht das was ihr denkt, werte Leser aus Germanien!).

Was soll ich sagen, angekommen sind wir trotzdem. Erstmals den Pazifik aus amerikanischer Sicht!

Am Strand von Las Peñitas

Am Strand von Las Peñitas

Der Strand ist wunderschoen, mit schwarzem (und aus diesem Grund knallheissem) Vulkansand durchsetzt. Die Wellen waren hoch, gut zum Surfen und das Wasser war perfekt. Keine Badewannentemperatur wie in der Karibik, aber auch nicht zu kalt. Eben gut um sich abzukühlen, wir gingen aber trotzdem nur bis zu den Knien rein.

Jaah - ist ja gut.....wir wollten einfach nicht nass werden. OK?

Dann gönnten wir uns eine Erfrischung in einer der (raren) Strandkneipen und anschliessend hatten wir den besten Strandspaziergang den es gibt!
(Fast) ganz alleine auf dem Kilometerlangen Strand in einer traumhaften Umgebung.

"Deine Spuren im Sand, die ich gestern ..."

"Deine Spuren im Sand, die ich gestern ..."

Freunde, sagt selber: Geht´s noch besser?

Sonnenuntergang über dem Pazifik (#1)

Sonnenuntergang über dem Pazifik (#1)

*aschlings = rückwärts

Toren bereisen in fremden Ländern die Museen,
Weise gehen in die Tavernen.
Erich Kästner (1899 - 1974)

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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 1/2 Wochen in Nicaragua und Costa Rica
Details:
Aufbruch: 17.01.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 11.02.2010
Reiseziele: Nicaragua
Costa Rica
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.