Nicas und Ticos - Jan/Feb 2010
Nicaragua: Artesianas in den Pueblos Blancos
Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche,
sondern darin,
etwas mit anderen Augen zu sehen.
Marcel Proust (1871-1922)
"Si, Amigo.", "No problem, Amigo.", "Motorscooter es muy bien, Amigo.". So war es gestern. Und heute bin ich dran: "¿Que pasa, Amigo? Wo ist der muy bien Motorscooter?"
Ich glaube er hatte einen Freund dessen Freund auch wieder einen Freund hatte der jemand kannte der einen Motorscooter besitzt. Und irgendjemand in der Kette war heute nicht auffindbar. War ja auch Sonntag, wahrscheinlich zu viel Schlur de Caña gestern!
Jedenfalls war nichts mit Motorscooter.
¡Mierde!
Alternativen:
1.) Wo anders fragen. Jeder Touranbieter aber sagt, dass es in Granada weder Motorscooter noch Mopeds zu mieten gibt...
2.) Geführte Tour "Los Pueblos Blancos & Masaya" mitmachen. Wird zwar angeboten, wir wollen aber stehenbleiben wo und wielange wir wollen. Fällt also auch flach.
3.) Taxi. Im Tourbüro habe ich schon gefragt was das für 5-6 Stunden kosten könnte. So ca. 50$ hiess es.
Also gut, am Plaza Central gibt es Taxis zuhauf. Es kam sofort einer auf uns zu "Taxi, Señores?", der rechnete sicher mit einer Stadtfahrt für 1$.
Wir erklärten ihm was wir möchten, er wollte 50$, wir einigten uns auf 45$ und er sagte: "Egal wie lange es dauert."
Der Taxifahrer war glücklich, wir auch - Tagesprogramm gesichert.
Wir fuhren zuerst nach Masaya, die Stadt ist hier nicht nur für den Vulkan mit Naturpark bekannt sondern auch für seinen grossen Markt mit Kunsthandwerk, besonders für seine Hängematten. Sie sollen die Besten in Mittelamerika sein!
Es ist schön auf dem Markt, ganz unaufgeregt und gechillt geht man seinen Geschäften nach. Wir sehen ein paar Kleinigkeiten die uns gefallen und nach ein paar Worten war man sich Handelseinig.
Nächster Stop war im kleinen Dorf Catarina mit einem wunderschönen Ausblick über die Laguna del Apoyo.
Wir blieben ein Weilchen, dann stiegen wir wieder ins Taxi nach San Juan de Oriente, wo es einige Workshops für Kunsthandwerk gibt. Wir sehen uns die Cooperativa Quetzalcóatl an, sie stellen herrliche Stücke her, jedes einzelne ein Kunstwerk für sich. Alles ist sehr günstig, das meiste aber ist für uns zu gross um es mitzunehmen und heil nach Österreich zu bringen.
Später geht es dann noch runter zur Laguna del Apoyo, wir essen zusammen mit dem Taxi-Señor einen Riesenfisch und sehen den Kindern beim Baden und Spielen zu.
Am späten Nachmittag fahren wir nach Granada zurück, wir wollen uns am Stadtrand bei der Festung "Fortaleza La Polvora" absetzen lassen, hier soll es auf den Wachtürmen eine gute Aussicht über die Stadt geben.
Zu Zeiten der Conquistadores sicher, in der Zwischenzeit hat aber jemand Stromkabel gezogen und einen Handymast hingebaut.
Wir wollten den Rest des Weges zu Fuss gehen, dar Taxifahrer hat aber auf uns gewartet und lässt uns ein paar Blocks weiter wieder aussteigen, hier ist "Doña Elba Cigars", eine Manufaktur die Zigarren herstellt.
Es ist heute nicht viel los, weil Sonntag ist. Wir aber haben die Ehre mit dem Besitzer, einem Sohn von Doña Elba, sprechen zu dürfen.
Stolz erklärt er uns, dass Arnie auch schon zu Besuch war und dass seine Spitzensorte für einige Zeit das Prädikat "Beste Zigarre der Welt" innehatte. Wie bei einer Hitparade (www.cigars.com) - ich wusste gar nicht dass es sowas gibt!
By the way: Eben diese Spitzenmarke wird für wohlfeile 3$ pro Stück angeboten! Wenn wir jetzt noch rauchen würden...
Der Endpunkt unseres Trips besteht aus dem Besuch der Kirche "Iglesia de la Merced", wo uns weniger die Altäre und Ikonen interessieren, sondern wir eher auf den Glockenturm wollen. Dort bietet sich uns ein unvergleichlicher Blick über die Adobedächer der schönen Kolonialstadt mit der Kathedrale im Zentrum.
Es ist schon wieder der letzte Abend auf einer unserer Stationen, wir gehen nochmal in die Calle la Calzada, wo jeden Abend gefeiert wird.
Wir hatten Nachos mit Avocadodip, wir hatten Indio Viejo (was sich seltsamerweise als eine Art Pasta Sciutta herausstellte - nur ohne Pasta, dafür stand der Reis daneben) und das Fläschchen Schlur de Caña durfte natürlich auch nicht fehlen.
Mittlerweile haben wir jedem Mariachisänger einen Namen verpasst, unser Favorit ist der "Knackwurstmann"!
Weil die Hose gar so eng ist...
Aufbruch: | 17.01.2010 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 11.02.2010 |
Costa Rica