Neuseeland
Fraser Island-Auf dem Weg in die Wildnis
Am Abend kamen dann auch noch Micha und Dana bei Danny vorbei. Bevor wir überhaupt in Australien waren, bestand schon der Plan mit den Beiden auf Fraser Island für eine Woche zu Campen. Da das Wetter aber die letzten Tage uns dafür einen Strich durch die Rechnung machte waren wir mit dem Jut unterwegs.
Nun da sich das Wetter besserte beschlossen wir am Montag, also zwei Tage später, uns nach Fraser Island aufzumachen. Fraser Island ist eine zum australischen Bundesstaat Queensland gehoerende Insel. Mit einer Flaeche von 1840 km² ist sie die groeßte Sandinsel der Welt. Sie liegt etwa 190 km noerdlich von Brisbane vor der Ostkueste Australiens. Und gehoert seit 1992 zum Weltnaturerbe. Bis auf einige Gesteinsformen vulkanischer Herkunft, zum Beispiel Rhyolitgestein in Indian Head im Nordosten der Insel, besteht die Fraser-Insel aus Sand. Dieser Sand ist ein Erosionsprodukt der Great Dividing Range, dem Gebirge, das sich laengs der gesamten australischen Ostkueste zieht. Er wurde durch die Flusssysteme des noerdlichen New South Wales zum Meer und von dort durch die vorherrschenden Suedost-Passatwinde und Meeresstroemungen entlang der Kueste Richtung Norden transportiert. Schließlich blieb der Sand an einigen herausragenden Felsnasen haengen, baute sich zu Duenen auf und wurde vorerst von Sandpflanzenbesiedlungen stabilisiert. Im Laufe der Jahrtausende erhoehten und ueberformten dann immer neue Duenen das Land. Dieser Landbildungsprozess haelt bis heute an.
Wir setzten uns also mit Micha zusammen und tüftelten zusammen aus was wir so für die kommende Woche abseits von der Zivilisation so brauchen würden.
Dort gibt es keinen Supermarkt und keine Tankstellen, keine Duschen oder Toiletten. Pure Wildnis sollte uns erwarten. Als wir den Jut vor ein paar Tagen holten gab uns Onkel Fritz außerdem noch ein kleines Zwei Mann Zelt mit.
Wir waren bestens vorbereitet und starteten am Montag dem 07.03 unser Abenteuer auf Fraser Island. Bevor wir auf die Fähre gingen besorgten wir uns im IGA ein paar Lebensmittel. Schon da, dachten ich und Stephan, das wir für fünf Personen vielleicht etwas zu wenig eingekauft haben. Aber 139 $ sollten reichen. Wir hatten Toast, Marmelade, Wurst, Käse, Butter, Kaffe, Nudeln, Würstchen und Tomatensoße, Pattys, Chips, Müsliriegel, Äpfel, Orangen und Möhren, und süßen Milchreis
Wir packten alles systematisch ins Auto und schon wieder begann es zu regnen :0/
Doch wir ließen uns gar nicht weiter davon stören und setzten unseren Weg fort.
Als wir ca. eine halbe Stunde unterwegs waren hörten wir im Radio, dass der Highway, auf dem wir unterwegs waren, kurz vor der Abfahrtsstelle unserer Fähre wegen Überflutung gesperrt war. Wir stoppten an der nächsten Information, um uns genauer darüber zu informieren. Uns wurde nur bestätigt, was wir eh schon wussten und so buchten wir die Tickets für eine andere Abfahrtsstelle um und mussten somit 2 ½ Stunden Fahrumweg in Kauf nehmen.
Sehr dramatisch war das aber nicht, da es eine sehr spaßige Autofahrt war. Wir fuhren nicht gerade im Schritttempo durch die mit Wasser überlaufenen Straßen und das Wasser schoss nur so in die Höhe Trotz des vielen Regens und der dadurch trüben Sicht, konnten wir doch ein Wildpferd mit seinem Fohlen am Wegesrand stehen sehen. Es sah zwar aus wie jedes andere Pferd auch, aber es war trotzdem selten zusehen und daher freuten wir uns sehr darüber ;D
Als dann so langsam die Asphaltierte Straße ein Ende nahm und wir dabei waren durch Wald und schlammigen Boden zu fahren machten wir einen kurzen Halt und ließen die Luft von den Reifen um besser fahren zu können.
Irgendwann standen wir dann aber auch schon mit Sack und Pack auf der Fähre und tuckerten 15 Minuten lang zur Sandinsel "Fraser Island", begleitet wurden wir dabei von ein paar Delphinen, einem netten Kapitän und ......Regen .
Auf Fraser angekommen fuhren wir erst einmal eine ganze Weile den breiten Strand entlang Richtung Norden. Es war schon sehr beeindruckend mit einem Auto den Strand entlang zu fahren, wie im Film: rechts von uns das weite Meer und links das Festland von Fraser. So langsam mussten wir uns ein bisschen beeilen für die erste Nacht einen geeigneten Platz zum schlafen zu finden, den es hatte gerade einmal aufgehört zu regnen und wir wollten die Gelegenheit nutzen um unser Zeltlager trocken aufzuschlagen. Wir fanden ein gemütliches Plätzchen zwischen ein paar Sträuchern bei "Happy Valley". Wir bauten unsere Zelte auf. Stephan und ich brauchten ca 5 Minuten (wenn ihr unser Zelt seht wisst ihr auch warum ) Micha und Dana, mit Tatjanas Zelt zusammen ca. eine Stunde grins...
Um ehrlich zu sein hätte ich nicht gedacht, das wir überhaupt eine Nacht in unserer Behausung überleben. Zum Einen schien unser Zelt, von der Stabilität und von der Optik aus, wie selber genäht und zum Anderen sollten wir genau 30 Meter vom Meer entfernt schlafen. Was einem bei einem Sturm oder sehr hoher Flut nicht unbedingt zugutekommt :/ Naja, wir hatten also die Zelte zum stehen gebracht und vertrieben uns die restliche Zeit, bis zum Aufbruch der Dunkelheit mit Frisbee spielen (leider auch wieder im Regen ). So gegen 18 Uhr begannen wir uns unsere erste Mahlzeit zu kochen. Wir hatten gute Campingkocher dabei und brutzelten uns lecker Nudeln mit Tomatensoße. Das sollte es ab da an nun jeden Abend geben, gekocht wurden die Nudeln im Salzigen Meerwasser mit all dem winzigen Plankton, da wir unser Trinkwasser sparen mussten. Ab und zu gab es die Abwechslung von Pattys oder Würstchen. Eigentlich war es immer sehr lecker, wenn man bedenkt was es sonst so die Tage über zu essen geben sollte!
Die erste Nacht auf Fraser verlief stürmisch aber trocken, gott sei Dank!! Es war so windig, das ich ab und an dachte unser Zelt hebt ab wie ein Drachen ab, doch dank Stephan blieb es fest auf dem Boden Am Abend zuvor saßen wir noch alle gemütlich zusammen am Campingtisch, tranken billigen süßen Wein, erzählten uns Geschichten und sahen, wenn wir die Taschenlampen anknipsten, hier und da mal einen Dingo in der Nähe unseres Lagers herumschnüffeln. Nun wird man ja überall auf dieser Insel auf diese Wilden Hunde und ihre Aggressivität aufmerksam gemacht, und so blieb auch ein Auge und ein Ohr von mir, in der ersten Nacht stets offen!! Ich hörte das Meer rauschen, den Wind pfeifen und den Dingo rascheln ........
Am nächsten Morgen wurden wir von einem laut brüllenden Micha geweckt. Es war 6 uhr als wir daraufhin den Reisverschluss vom Zelt öffneten, uns die Sonne in die Augen strahlte und wir Micha mit den Armen herumfuchteln sahen.
Unsere Mülltüte vom Vorabend hatte eine Vielzahl von Dingos angelockt und diese wühlten an diesem Morgen darin herum und da das Auto auch noch hinten zum rein klettern offen stand, bekam Micha Angst, dass diese Dünnen Wuffis unsere Essensvorräte plündern könnten Wir krabbelten also aus dem Zelt und machten uns provisorisch frisch ..Unser Frühstück bestand für jeden von uns aus 2 Toastscheiben: wir hatten nämlich doch zu wenig eingekauft und mal so ausgerechnet, was jeder so von uns am Tag essen darf, damit es eine ganze Woche reicht. Und das, war leider nicht all zu viel ...wenigstens hatten wir an Kaffe gedacht und so konnte der Tag gut starten . Das Wetter spielte perfekt mit und wir fuhren zum "Eli Creek"
Aufbruch: | 29.12.2009 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Januar 2011 |
Australien