Neuseeland
Taupo
Von dem gut riechendem Rotorua ging es nun mit einem Overnight stop in einem kleinen unbekannten Örtchen nach Taupo. Dort lernten wir bei einer Waldwanderung Merel, die Holländerin und Tim den Eskimo kennen.
Auf Grund des Osterwochenendes war es nicht so einfach eine Unterkunft zu finden. Da wir aber bereits einen Bekannten von Tauranga vor Ort hatten wussten wir direkt wo wir ein einchecken. Das Hostel bewährte sich ohne Heizung als nicht so kuschelig und gemütlich. Da wir noch gut von Australien aufgewärmt waren erschien uns die erste Herbstkälte in Neuseeland als unerträglich und wir froren uns die tropfenden Nasen ab
Schon im Bus planten wir mit Merel und Tim den Tongario Track ...
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Ausgangspunkt ist in der Regel in 1100 m Höhe das Mangatepopo Valley das zunächst bis zu den Soda Springs entlang des Flusses nur leicht ansteigt. Kurz nach dem Parkplatz lässt man die Magatepopo-Hut links liegen. Rechter Hand sieht man die einladenden Kletterwände des Pukikaikiore. Zwischen Tongariro und Ngauruhoe kommt es zu einem steilen Anstieg, dem so genannten Devil's Staircase (Treppenhaus des Teufels), auf den 1600 m hohen Sattel, von dort über den Südkrater bis zum höchsten Punkt des Wanderweges, dem 1886 m hohen und immer noch aktiven Red Crater. Hinter den Emerald Lakes mit seinen schwefeligen Uferrändern fällt die Strecke entlang des Te wai-whakaiata-o-te-Rangihiroa (Blue Lake) zur Ketetahi-Hütte ab. Hier kreuzt der Weg ein privates Grundstück mit heißen Quellen, bevor er sich auf den in 800 m Höhe im Wald befindlichen Ketetahi Car Park hinunterwindet. Auf der Strecke sind außerdem Seitenabstecher zu den Gipfeln des 2287 m hohen Ngaurohoe (ab dem Südkrater unmarkiert; circa dreistündig) beziehungsweise des 1967 m hohen Tongariro (ab dem Red Crater markiert; ca. zweistündig) möglich. Außerdem kann der Tongariro Alpine Crossing größtenteils als Abschnitt innerhalbs des Tongariro Northern Circuit gelaufen werden - einer von insgesamt neun Great Walks Neuseelands.
Der Tongariro ist ein Vulkan-Massiv auf der Nordinsel Neuseelands. Der 1.968 Meter hohe Berg befindet sich im Zentralen Hochplateau etwa 20 Kilometer südlich des Tauposees. Damit bildet der Berg den nördlichsten der drei aktiven Vulkane, die die Landschaft im Zentrum der Insel dominieren.
Die erste Eruption des Berges fand vor etwa 260.000 Jahren statt, also um ein Vielfaches früher als die seines südlichen Nachbarn, des Ngauruhoe, der - zumindest geologisch gesehen - zum Tongariro-Massiv gezählt wird. Der letzte Ausbruch fand 1977 statt. Auf dem Berg befinden sich zahlreiche Fumarolen. Die Überreste mit den verstreuten Kratern sind das Resultat massiver Eruptionen. Die Kraterseen werden wegen ihrer leuchtenden Farben als Emerald Lakes bezeichnet.
Am Tag vor dem 01.04. dem großen Aufbruch, kauften und planten wir alle nötigen Sachen. Wir gingen zur I-site und informierten uns über die Wetterlage für den nächsten Tag. Dort wies man uns darauf hin, das wir diesen track nicht auf die leichte Schulter nehmen sollen. Und so packten wir unsere Rucksäcke mit: Regencape, 10 L Wasser für Stephan und 4 L für mich, Kurzen wir langen Klamotten, Verpflegung, Sonnencreme, Fernglas, Kamera und mp3 Player Martin schleppte zum Spass einen Strampelanzug mit kleinen Entchen für Erwachsene mit. Diesen wollten wir alle am Gipfel anziehen um schöne Andenkensbilder zu schießen.
Das wichtigste jedoch waren die zwei Autos, welche wir für 35 $ pro Person inklusive Sprit mieteten. Da der Track kein Rundweg ist mussten wir ein Auto am Anfang und eins am Ende parken.
Am 01.04. um 5 Uhr morgens starteten wir unseren Höllentrip
Nachdem wir einen Wagen am Ende des Tracks abgestellt hatten erreichten wir gegen 6 Uhr den Parkplatz/ unseren Startpunkt..
In totaler Finsternis und Eises Kälte stolperten und folgten wir die ersten 4 km den nur sehr schlecht erkennbaren Wegmarkierungen durchs Geröll und kamen bereits da schon vom Weg ab. Wir schwitzen bereits doch zum ausziehen war es viel zu frisch.
Am Fuße des Vulkanaufstiegs angekommen wies uns ein Warnschild darauf hin, das die nächsten 16 km nichts gab außer Vulkangestein.
Der Anstieg würde sich auf 50 % erhöhen. Wer nicht die Fitness, passendes Schuhwerk, taugliche Klamotten für Schneehagel und eventuellen Sturmregen, sowie kein Wasser dabei hatte sollte möglichst umkehren und sich nicht den Mächten des Tongario aussetzen.
Da wir nicht zu jenen dieser gehörten wanderten wir weiter und aus Wandern wurde bald Bergsteigen. Die Sonne ließ sich auch bald schon mit einem atemberaubenden Aufgang blicken und zeigte uns von da aus die Welt über den Wolken. Es war fantastisch und wir genehmigten uns eine Pause um dieses einmalige Naturereignis zu festhalten zu können.
Tim, der sein Gepäck anderen überlassen hatte und Merel welche auch nicht all zu schwer beladen war..rasten mit guten Abstand, von uns letzten drei, vor raus. Und so kam es, das wir einen Deutschen trafen, welcher soeben im Eiltempo von des Vulkanes Spitze herunter eilte. Wir führten ein kurzes Gespräch und erkundigten uns über den Aufstieg zum Vulkan. Normaler weise führt der gekennzeichnete Wanderweg um den Vulkan herum. Der Deutsche jedoch kam von oben und erklärte uns einige Tücken. Ebenso riet er uns unsere Rucksäcke irgendwo zwischen den Steinen zu verstecken und dann auf den festen Steinen hinaufzuklettern, was sich im Nachhinein als extrem schwierig herausstellte.
Wir folgten seinem Rat und machten uns ohne Gepäck auf den Weg.
Gute 3 Stunden schleppten wir uns langsam voran. Die Sonne hatte sich schon fast auf ihren höchsten Stand begeben und brannte im Gesicht. Es war ein Höllenanstieg. Da der Boden nur aus lockeren harten Lava Gestein bestand brauchte es nur einen falschen Tritt und der unter ein laufende bekam ordentlich Steingeröll ab. Es war Sau gefährlich. Je höher wir kamen um so mehr konnten wir Gasaustretungen des noch aktiven Vulkans ausfindig machen. Jeder hatte mit sich zu kämpfen und man hörte kein Wort. Ab und zu gönnte sich jeder wie er mochte kleine Pausen und genoss den traumhaften Ausblick.
Am Gipfel angekommen waren wir Sau stolz auf uns. Etwas derartiges hatte bisher noch keiner getan und gesehen. Es war großartig die Macht des Vulkans zu spüren, seine Auswirkungen überschauen zu können !!!!
Der Abstieg dauert nicht einmal 20 min wir rutschten einfach auf den Versen hinunter. Es war schmerzhaft und anstrengend, da es einen oft auf den Arsch legte, aber doch mit einem riesen Spass verbunden
wieder bei unseren Rucksäcken angekommen gab es Wasser, Brot und Obst zur Belohnung. Schweigend sahen alle auf den Vulkan hinauf und keiner von uns konnte glauben das er tatsächlich da oben war es war wundervoll !!!
Nun führte unser Weg weiter durch das Vulkan Tal..Fuß vor Fuß...immer immer weiter..die Laune verließ mich und ich kam allmählich an alle meine Grenzen.
Ich schien unter meiner Last zusammenzubrechen und wollte doch weiter.
Stephan wollte mir immer mein Gepäck abnehmen aber ich wollte es unbedingt schaffen, ohne Hilfe. In Minischritten schaffte ich es dann aber doch an den nächsten atemberaubenden Fleck. Da dort im Tongario Land keine einzige Pflanze wächst, kein Tier lebt und es somit keine Farben gibt, faszinierte es mich umso mehr, das mir beim Blick über die Landschaft aus Staub zwei strahlend türkisfarbene Seen ins Auge stachen. Ich kann die Schönheit nicht beschreiben.
Nach einem ausgiebigen Fotoshooting im Strampelanzug mussten wir leider weiter und dieses tolle Panorama hinter uns lassen. Den vor uns lagen noch gewaltige 9 km Weg. Und dieser zog sich unter Quallen dahin. Irgendwann erreichten wir unser Auto. Heute kann jeder von uns mit Stolz sagen, es war eines der schwersten Dinge, die wir bis zu dem Tag gemeistert hatten. Ich bin an Grenzen gegangen von denen ich vorher nichts ahnte.
Wir hatten riesen Glück mit unsrem Wetter. Eine Woche später lag auf dem Tongario bereits Schnee. Ben und Niki welche ebenfalls die Hürde nahmen worden schon nach den ersten km. Von einem Schneehagel überrascht und konnten somit den Vulkan nicht besteigen.
Nach ein Paar Tagen Erholung vom Track ( ich konnte 2 tage nicht schmerzfrei laufen ) war ich wieder fit und munter
So munter, das ich meinen in Auckland erworbenen Skydive machen wollte.
Die ersten 2 Tage jedoch klappte es aufgrund des Windes nicht. Am ersten Tag schaffte ich es schon einmal mit der Limusine zur Skydivestation, am zweiten Tag schon ins Flugzeug und am dritten Tag stürze ich endlich aus 14 000 Fuss in den freien Himmel.
Es war ein fantastisches Erlebnis.
Aufbruch: | 29.12.2009 |
Dauer: | 13 Monate |
Heimkehr: | Januar 2011 |
Australien