Von Rio bis nach Lima...oder so
Woche 12: Cuzco und Umgebung: Liveschaltung zum Inkafernfunk
Am Mikrofon Koenig Pachacútec Yupanqui
"Startschuss zur diestaegigen Tour de Machu Picchu.
Am Start pünktlich um 04:00 Uhr sind heute satte 300-400 Teilnehmer die in 3 Etappen den Sieger feststellen wollen.
Festzustellen ist heute, dass es vorallem junge Leute bis 35 Jahre sind, die ihr Bestes zeigen wollen.
.....und da ist auch schon der Startschuss. Die Brücke wird geöffnet und das Stirnlampen Lichtermeer setzt sich in Bewegung.
Auch dieses Mal sind wieder Teilnehmer aus allen Herrenländern angereist. Australier, Italiener, Spanier, Amerikaner aus den Vereinigten Staaten, Deutsche, inklusive dem weitbekannten waghalsigen Reisenden der nach Insiderinformationen direkt aus Trainingslager Salkantay angereist ist und selbstverständlich Franzosen aus dem benachbarten franz. Bolivien.
Man sieht wie motiviert die Teilnehmer an den Wettbewerb ran gehen. Wer einen Sponsor gefunden hat der trägt dessen Kluft mit Würde und es scheint gar als würde der Hintergedanke "Machu Picchu" Flügel zu verleihen.
....aber da sage ich auch schon zu viel, denn es gibt die ersten Ausfälle in Kurve 1.
Die Anforderungen scheinen für manche zu groß zu sein und sie müssen dem hohen Tempo der ersten 10 Minuten Tribut zollen. Das Hauptfeld schluckt diese dann auch erbarmungslos und man muss hier wirklich aufpassen nicht durchgereicht zu werden.
Oh, da versuchen 2 Franzosen aus dem nicht vorhandenen Windschatten den waghalsigen Reisenden zu überholen.....und es scheint so als ob ihnen das gelingt....und ja sie sind vorbei. Die Franzosen überholen den wag.h. Reisenden.
Man kann nur hoffen, dass es reine Taktik ist und es sich nur um taktisches Geplänkel handelt.
Wenigstens kann er dem Tempo des Hauptfeldes folgen auch wenn jegliche Helfer aus dem Team schon früh abreißen lassen mussten und damit für den restlichen Verlauf des Rennens ausfallen.
Das sollte jedoch nicht beunruhigen, da er ja dafür bekannt ist auch allein ein Feld anzufuehren. Er ist daher auch wohlbekannt als Gipfelstürmer und schon so mancher Guide hatte im Trainingslager Probleme mit seinem unwiderstehlichen Antritt am Berg sowie seiner extrem guten Technik bei den Abfahrten. Zitat des wagh. Reisenden:
"Laufa lassa!"
Und wie als hätte man es geahnt. Er macht die ersten Plätze gut. Er überholt, ja mit nahe zu elfenhafter Leichtigkeit, keuchende, durchgeschwitzte Engländer in Kurve 3.
Die Stimmung wird immer angespannter. Im Angesicht der ewigen Stufen macht sich Ratlosigkeit breit. Es scheint so als hätte eine Gruppe Amerikaner die Straßenverhältnisse im Vorhinein nicht genau genug studiert, denn sie müssen schon in Kurve 4 tanken.
Wahnsinn, das Rennen ist spannend wie noch nie. Der wagh. Reisende beisst sich an einer Gruppe Spanier fest und lässt nicht locker. Es scheint gar als ob er Katz und Maus mit ihnen spielt, immer darauf konzentriert im richtigen Moment zu attackieren.
Und was ich nicht sage. Er attackiert in Kurve 6...jedoch vorerst glücklos.
Alles nur Taktik um die vorhergehenden Teilnehmer mürbe zu machen?
Man kann es sich nur so erklären so gewieft wie er sein kann...
...und es gibt die nächsten Opfer. Keuchend und völlig ausgepowert muss eine nächste Gruppe passen. Das kann nur ein Hungerast sein..
Ah und da sind die ersten Amerikaner mit Blasen. Sie wehren allerdings jede Hilfe der Tourärzte ab. Sowieso schalten die Freunde aus den USA beim Thema Blasen und Blasen platzten lassen, egal in welcher Form, völlig ab und und zwar auf Autopilot. Ob das für den weiteren Verlauf gut gehen kann. Es wird sich zeigen...
Und jetzt attackiert er. Auf ein Neues versucht der wagh. Reisende zu ueberholen...und....es gelingt. Er überholt die Spanier um gleich darauf 6 oder 7 Plätze gut zu machen.
Unglaublich was er da leistet. Das kann nur das Trainingslager sein und höchstwahrscheinlich sein WanderSTIHL, mit dem er sich praktisch durch den Wald sägt.
Er beisst sich an einer Gruppe Franzosen fest, die allerdings nicht gewillt ist passieren zu lassen.
Die Luft ist zum platzen gespannt und man könnte sagen, dass man mit dieser Luft Mauern und auch Brücken bauen könnte. Im Moment ist die Konsistenz eher die einer Mauer. Und zwar einer meiner perfekten Inkamauern.
Es wird tragisch...
Die ersten richtigen Ausfälle sind zu vermerken....doch nein es wird gekämpft. Man hört Stimmen..."You wanna have a break?" - "No! I´ll fu**ing doing it!"...wahrscheinlich die der Amerikaner.
Es ist der Wahnsinn. Von einem Hauptfeld kann man nicht mehr sprechen und oh, oh, der wagh. Reisende schafft es die tapferen Franzosen zu überholen und zieht vorbei. Er ist jetzt für die letzten 2 Kurven komplett auf sich allein gestellt. Jetzt heisst es Tempo beibehalten und beissen denn die ersten Teilnehmer passieren schon die Ziellinie.
Und wie als wäre es nichts kommt auch der wagh. Reisende ins Ziel und sichert sich Startplatz 49. für das 2. Rennen Richtung Wayna Picchu. Die Uhr zeigt 1 Std. 18 Min. und 17 Sek. an.
Eine Wahnsinnszeit!!!
Allmählich kommen auch die zuletzt überholten tapferen Franzosen. Danach kommt lange nichts und völlig entkräftet kommen die amerik. Teilnehmer nicht unstolz oben an. "We fu**ing made it!!" - Wahnsinn diese Freude.
Jetzt heisst es Kraft sparen bei der 2-stuendigen Tour durch das gelaende um dann zur 3. Etappe "Wayna Picchu" ,oder auch Koenigsetappe, aufzubrechen. Dort geht es wieder bei Null los und jeder muss ich aufs Neue beweisen.
Es ist 05.40 Uhr. Die ersten Zuschauer sind auch schon mit dem Bus angereist um die sportl. Teilnehmer zu bejubeln. Soviel erst einmal von meiner Seite. Wir warten nun alle ganz gespannt, wie es weiter weiter geht und berichten in Kuerze.
Stellen sie Ihren Empfaenger also wieder auf "Inkafernfunk" um Neuigkeiten von der diestaegigen Tour de Machu Picchu live vom Schauplatz zu bekommen.
Es bleibt spannend!!!
Aufbruch: | 04.06.2010 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 16.09.2010 |
Paraguay
Argentinien
Uruguay
Chile
Bolivien
Peru