Von Rio bis nach Lima...oder so
Woche 14: Arequipa - Colca Cañon
Nach nur einem Tag in Arequipa nahm ich den Nachtbus Richtung Colca Cañon bzw. dort in Richtung Cabanaconde. Auf dem Weg stieg ich dort aus wo jeden Tag hunderte Touristen sich das Schauspiel der Kondore anschauen.
Am "Cruz del Condor"
Da ich schon um 6 Uhr morgens dort war, konnte ich noch vor den Touristenmassen die vielen Voegel bestaunen.
Am Anfang fliegen sie noch unter einem, spaeter gleiten diese majestaetischen Tiere neben einem und ueber einem.
Wenn man diese Tiere sieht, wie sieh durch die Luefte gleiten dann muss man sich nicht mehr fragen warum die Inkas sie als Goetter der Leufte verehrten.
Mich hat es vorallem beeindruckt wie unbeeindruckt die Kondore von den Touristenmassen bleiben und praktisch 10 Meter vor ihnen landen. Dieses Selbstbewusstsein wie sie die Materie "Luft" beherrschen und wie sie Tag fuer Tag, jeden Morgen und Abend wenn die Sonne an den Horizont grenzt, ihr Schauspiel vollziehen und ihren wuchtigen Koerper mit einer Leichtigkeit durch die Hoehen schrauben die einfach nur faszinierend ist.
Ich ging ganze 3 Tage durch den Colca. Auch hier verinnerlicht man, dass nach jedem Tal wieder ein Berg kommt und man veflucht irgendwann jede Bruecke die man ganz untem im Tal ueberqueren muss um dann wieder nach ganz oben zu wandern. Manchmal hatte das eher die Form von Bergsteigen.
Ehe man sich verschaut macht man 100 Hoehenmeter gut und man bekommt einen immer besseren Ausblick.
Schlimm ist eigentlich nur der Moment, wenn man direkt vor der massiven Felswand, von 100 Metern, steht und sich erstens fragt wo der Weg sein soll und zweitens wie das in der angegebenen Zeit machbar sein soll. Schlussendlich geht es immer und man ist nachher erstaunt wo man ueberalle Wege bauen kann.
Falls irgend jemand in den Colca Cañon wandern will: Die Leute dort haben ein Zeit- und Entfernungsgefuehl wie Pappdeckel.
Wenn es heisst: "falta poco" dann fehlt noch sehr viel. Bei "falta poquito" fehlt noch viel oder manchmal ebenfalls noch sehr viel.
Noch schlimmer sind Zeitangaben. Am letzten Berg sagt die Wanderkarte 4 bis 5 Stunden. Nach 1,5 Stunden traff ich so ein Mulafuehrer, mit Radio um den Hals, und fragte ihn nach der restl. Zeit. Es sollten noch 5 bis 6 Stunden vor mir liegen. Ich musste innerlich lachen.
30 Minuten spaeter, beim naechsten Mulatreiber (mit Radio um den Hals) waren es noch 2 Stunden. Ich musste nicht mehr lachen, weil ich durchaus verwirrt war.
Ich kam dann nach 3,5 weiteren Stunden in Cabanaconde an. Vll muss man als Faustregel einfach den Durchschnitt nehmen.
Ein wahnsinniges Gefuehl wieder in der "Zivilisation" anzukommen und nach 2 Tagen wieder betonierte Strassen unter sich zu haben.
Aufbruch: | 04.06.2010 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 16.09.2010 |
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