Forschen in Lateinamerika

Reisezeit: August - Oktober 2010  |  von Tabea Lerch

Das Forschungsprojekt: Lima

Unterwegs wurde uns sowohl von Einheimischen wie auch von Touristen erzaehlt, Lima sei furchtbar haesslich, schmutzig und uebefuellt. Die Stadt sei ein Moloch voller Verkehr und umgeben von Smog. Mit 9 Mio. Einwohneren riesig gross, unuebersichtlich und an den Raendern taeglich wachsend.
Ich muss all dem zustimmen. Tatsaechlich war es nicht ganz so schlimm, wie die Aussagen vermuten liessen, aber schoen fand ich es nicht.
Insbesondere die Unuebersichtlichkeit stoerte mich. Lima liegt direkt an der Kueste und ist sehr flach, man kann nicht von oben drauf gucken. Stattdessen bewegt man sich irgendwo in der Stadt, alles sieht aehnlich aus und so verliert man schnell de Orientierung.

Das historische Zentrum ist durchaus sehenswert. Sehr schoen restaurierte Kolonialhaeuser finden sich dort und auch eine Fussgaengerzone sowie relativ wenige Touristen.

Plaza Mayor in Lima mit Ulli

Plaza Mayor in Lima mit Ulli

Ich war seit Ica und die Zeit im Lima ueber krank, was sich sicher auch auf meine Laune niedergeschlagen hat. Das laute Dauergehupe der Taxen und die extrem aufdringlichen Verkaeufer stoerten mich daher sehr.

Ich habe irgendetwas schlechtes gegessen gehabt. Wahrscheinlich schon in Cusco oder Ica. Darauf folgten tagelange Bauchkraempfe und Durchfall. Da es nach fuenf Tagen immer noch nicht besser wurde, war ich in Lima beim Arzt. Eine liebevolle aeltere deutsche Aerztin untersuchte mich ausgiebig und kuemmerte sich gut um mich. Diagnose: Akute Magen> und vorallem Darmentzuendung. In mir drin rumorte es. Der ganze Bauch war voller Luft und Gase, der darm voller Bakterien. Ich bekam eine ganze Reihe Medikamente verschrieben sowie eine strikte Diaet fuer die naechsten 5 Tage.
Zunaechst durfte ich nur trocken Brot essen, Wasser trinken und 1l Elektrolyte. Am zweiten Tage dann schon Bruehe mit gekochtem gemuese drin. Und heute sind sogar schon Fruechte in Musform sowie Huehnchen und weisser Fisch erlaubt.

Tabea trinkt notgedrungen uebelschmeckende Elektrolytmedizin

Tabea trinkt notgedrungen uebelschmeckende Elektrolytmedizin

Seit gestern habe ich endlich keine Kraempfe und Schmerzen mehr und es geht stetig aufwaerts mit mir. Bin sehr froh, dass mir das in Lima passiert ist, wo man gute Aerzte findet. Ich habe das Gefuehl wieder zurueck unter den Lebenden zu sein. Ziemlich gut.

In Lima haben wir letzte Woche noch Frau Fasse getroffen, eine deutsche Auslandspfarrerin und Nachfolgerin des Pfarrers meiner Gemeinde. Wir haben uns gut unterhalten und es war interessant de Kirche und Umgebung von Herrn Brandes frueherer Gemeinde zu sehen, fuer die wir zuhause so oft gespendet haben.

Den Benni haben wir auch wieder getroffen. Wir haben ihn in seiner Gastfamilie besucht und waren zusammen an seiner Uni.
Wir selbst haben Couchsurfing gemacht und bei einer sehr wohlhabenden, ganz netten Claudia gewohnt.

© Tabea Lerch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zusammen mit vier Studienfreunden verbringe ich einen Monat in La Paz (Bolivien) und Umgebung, um ein gemeinsames Forschungsprojekt durchführen. Im Anschluss reise ich zusammen mit der Ulli vier Wochen lang durch Peru und Ecuador. Meine Erlebnisse und Erfahrungen unterwegs lest ihr hier!
Details:
Aufbruch: 09.08.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 09.10.2010
Reiseziele: Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Tabea Lerch berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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