Rajasthan

Reisezeit: Dezember 2010 - Januar 2011  |  von Herbert S.

Anreise, Flug und Ankunft

25.12.10 - 1. Reisetag (Sa)
Gestern war der große Schneetag! 30 cm Neuschnee in Aachen, nichts ging mehr, auch der Ford Ka von unseren Nachbarn hat heute morgen Schwierigkeiten, aber unser RX kommt durch den Neuschnee aus der Garage und liegt wie eine Eins auf der Straße. Am Bahnhof angekommen, ist als erstes zu lesen, dass der durchgehende ICE ausfällt. Also fahren wir um 11.51 Uhr mit einem RE an jeder Milchkanne vorbei nach Köln. Wann wir dort weiterkommen, weiß ich natürlich nicht, aber es ist erstaunlich, am übernächsten Gleis steht ein ICE nach München abfahrbereit mit ca. 65 min Verspätung, wir steigen ein, alles voll. Vor Siegburg werden wir aufgefordert, den Wagen zu wechseln, wir hechten also den Bahnsteig entlang und erwischen ein anderen Waggon, der genauso voll ist. Im Gang auf dem Koffer niedergelassen, treffe ich einen alten Seminarleiterkollegen, daher wird die Fahrt recht kurzweilig, da wir uns die ganze Zeit über alte Zeiten und neue Reisen unterhalten. Um 14.30 Uhr sind wir doch tatsächlich schon in Frankfurt! Was machen wir nun bis zum Check-In? Ulrike findet ein ganz ruhiges Plätzchen in der Quick-Check-In-Ära der Lufthansa zwischen Bahnhof und Airport. Dort gibt es dann unsere Brote mit hartgekochenten Eiern und einem frischen Kaffee 'to go' von Tchibo. Meldung aus Aachen - RX sicher wieder in der Garage, Meldung nach Aachen: sind schon da. Da es dort doch ein wenig kalt ist, finden wir im Terminal ein ruhiges Plätzchen mit Ausblick auf die Flugzeuge und sehen uns Meuth bzw. Quarks auf dem iphone an. Um 18.30 Uhr tauchen wir am Check-In-Schalter auf und dort sind doch tatsächlich schon zwei Stewardessen beim Einchecken.! So können wir gegen 19.00 Uhr durch die Sicherheitskontrolle. Bei mir piept es und danach fängt die Kontrolle erst richtig an. Genaueste Leibeskontrolle mit Anfassen und auch mein Rucksack enthält diverse verdächtige Teile, wo da wären die Apple-Tastatur, der 500mA-Akku und zwei Fotoapparate. Die Dame nimmt alles aus dem Rucksack und sortiert die verdächtigen Teile in eine Plastikbox zur Sonderkontrolle, die wir dann an anderer Stelle absolvieren müssen. Mit Stäbchen ähnlich den Parfumprobierstäbchen werden alle Teile abgetastet; mit den Damen dort unterhalten wir uns aber nett und erfahren, dass dies eine Kontrolle auf Sprengstoff ist. Und die Tastatur kennt niemand, und weil alles Unbekannte verdächtig ist, kommt es so wie es kommt. Danach erstehen wir noch ein fehlendes Duftwässerchen für mich und schließlich nehmen wir einen asiatischen Snack (6 Frühlingsröllchen, sechs Tempurashrimps). Inzwischen ist es 20.30 Uhr und wir wundern uns, wie schnell wir die Zeit rumgekriegt haben, denn in einer Stunde soll Boarding sein. Statt 21.25 Uhr wird bereits gegen 21.00 Uhr geboardet. Dafür starten wir aber nicht früher, sondern erst gegen 23.00 Uhr. Aber da sind wird schon das erste Mal eingenickert. Aus dem Internet wußte ich nämlich, dass die Reihe 30 viel Fußraum hat; dafür sind zwar die Sitze etwas enger, aber es ist eigentlich sehr angenehm; irgendwann gegen 1.00 Uhr nachts fragt dann jemand nicht 'beef or chicken' sondern 'mutton or chicken'. Ein wenig verspeise ich noch, Ulrike verschmäht es gänzlich. Morgen sind wir dann ja wohl da.

26.12.10 - 2. Reisetag (So)
Gegen 6.00 Uhr morgens gibt es dann ein kleines Frühstück und mit der Stunde Verspätung mit der wir losgeflogen sind, kommen wir an. 7.Uhr MEZ = 11.30 Delhi-Zeit. Eine Stunde brauchen wir für Passkontrolle und Gepäckband. Draußen wartet jemand mit einem Riesenschild, nimmt Ulrike den Trolley ab und zieht mit uns zum Parkhaus. Um 13.15 Uhr sind wir nach zügiger Fahrt durch einen enttäuschend von Smog völlig erfüllten Himmel am Hotel.

Mit Begrüßungsblumenkranz an unserem Hotel neben unserem Ambassador

Mit Begrüßungsblumenkranz an unserem Hotel neben unserem Ambassador

Wir gönnen uns eine Dusche, und lassen uns um 14.15 Uhr wieder abholen. Sushil hat sein Büro in einer ganz ominösen Gegend, ist äußerst redefreudig und preist seine Preise an. Er hat die Tour etwas umgebastelt: Wir fahren jetzt keinen wie auch immer gearteten Kreis sondern eine Acht, d.h Mandawa kommt nun doch fast an den Anfang. Auch ein paar Hotels hat er ausgetauscht, angeblich bessere gefunden. Das Walnut Castle von heute ist so eins und liege im Gegensatz zu dem vorgesehenen Starplaza in einer ruhigeren Strasse. Sein Assistent muß für jedes Hotel, das Sushil uns noch einmal auf seinem Bildschirm zeigt, ein Voucher handschriftlich ausstellen. So kommt es, dass wir nach ATM-Maschine und Wasserkaufen erst um 15.30 auf Besichtigungstour gehen. Und um 17.30 Uhr wird es dunkel!

Aber wir haben nun 5000 Rupien und die müssen jetzt verprasst werden: Am Humayun-Mausoleum kostet der Eintritt für Inder 25, für Ausländer 250 Rupien, aber es lohnt sich. (Man muß es ja auch mal von unserem Standpunkt aus sehen: 4 Euro Eintritt ist ja heute bei uns schon preiswert. In einem Riesenareal stehen durch Mauern getrennt eine ganze Reihe Mausoleen in einem gepflegten Park. Das Ganze gehört inzwischen zum Weltkulturerbe.
Unser Fahrer Randher fährt dorthin wo es am engsten ist, hupt ein paar Leute weg und hat einen Parkplatz. Dann sagt er uns, wo der Ticketschalter ist und wir lassen uns eine gute Stunde Zeit.

Humayun-Mausoleum

Humayun-Mausoleum

Daher wird die Fahrt über die Prachtstrasse Raipath kurz, an der wir nur für ein Foto rausgelassen werden und Randhir eine oder zwei Runden dreht und uns wieder auflädt, da die Polizei dort kein Anhalten erlaubt. Das Portal vor dem Präsidentenpalast ist ähnlich in Form und Größe wie vor dem Buckinghampalast.

sind wir am Buckingham-Palast oder am Präsidentenpaslst in Delhi?

sind wir am Buckingham-Palast oder am Präsidentenpaslst in Delhi?

Danach führt er uns in eine dunkle Gasse, wo er zum Parken löhnen muß und auf einem Platz die Auswahl zwischen zahlreichen Lokalen besteht. Wir wählen das Chicken Inn:

Chicken Inn

Chicken Inn

U Chicken Kahari und ich Chicken masala. Ulrike hat keine Knochen ich wohl, daher der Preisunterschied, beides ist scharf, wie angekündigt, aber mit unseren Ceylonerfahrenungen hat das nichts zu tun. Dummerweise bestellen wir zwei Reis, wovon einer zurückgeht. Alkohol ist nicht erlaubt. Insgesamt mit Tip ist das Essen für 1500 Rupien nach meiner Meinung nicht ganz billig. Zumindest habe ich anderes im Reiseführer gelesen. Randher setzt uns dann gegen 19.00 Uhr am Hotel ab und wir verabreden uns für 8.00 Uhr. Wir ziehen uns noch etwas Wärmeres an und drehen noch eine kleine Runde bis zu der in der Nähe liegenden Riesenstatue. Aber auch heute Abend finde ich keine Stelle, von der ich es ohne häßliche Störungen in Gänze ablichten könnte.

Ulrike sucht noch ein paar Biskuits, wird aber nicht fündig.
Ich habe die Strassenkarte für Rajasthan vergessen, Ulrike ihre Zahnbürste.!!!!!
Gegen 20.00 Uhr Ortszeit sind wird dann auf dem Zimmer im Walnut Castle, wo wir dann zunächst noch das fehlende Betttuch bestellen und Kramikrami machen bzw. Bordbuch schreiben.

Walnut Castle, Delhi

Walnut Castle, Delhi

© Herbert S., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine neue unbekannte Welt wollen wir erkunden, farbenfroh mit vielen Gegensätzen und natürlich soll auch wieder eine Wüste dabei sein.
Details:
Aufbruch: 25.12.2010
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 09.01.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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