Rajasthan
Abendessen in einer Mittelstandsfamilie
Ein Stündchen Pause und dann holt er ins wieder ab, denn er will uns zu seiner Schwester mitnehmen.
Randher nimmt uns mit auf den Abendmarkt und wir suchen einiges an Gemüse aus, denn heute ist Vegetarisch angekündigt.
Wir werden herzlichst empfangen, man zieht die Schuhe aus und bekommt Schlappen. Schwester mit Mann Urmi, Tochter Ekta, Sohn Hitesh, Neffe etc. Irgendwann sind es neun Personen.
Zwei Pötte stehen schon auf dem Herd, etwas gelblich Flüssiges scheint eine Lauchsuppe zu sein; eine graue dickflüssige Masse ist wohl eine Art Reisbrei.
Dann wird das vorher auf dem Markt gekaufte Gemüse (Kartoffel, kleine Auberginen, Zwiebeln, Pepperomi, Tomaten) kleingeschnitten. In einer Art Wok wird Öl mit irgendeinem Samen erhitzt, Gewürze werden gemischt mit Wasser angerührt und dann in das siedende Fett gegeben. Danach kommen die Gemüse rein. Auf der Granitplatte werden kleingeschnittene Pepperoni, Ingwer zerstampft und anschließend zugegeben.
Tochter Ekta bereitet den Teig für das Chapati zu und während der Teig reift und alles vor sich hin köchelt, machen wir eine Hausbesichtigung. Die Hauskapelle besteht aus einem kleinen Raum, in dem außer einem Panzerschrank nur an einer Wand die Götterfiguren und -bilder aufgestellt sind. Die anderen Räume haben kaum Mobiliar, offensichtlich fungiert das Bett mit diesem Bandgeflecht als Universalmöbel - darauf kann man im Schneidersitz essen oder auch die Tatstatur des vorhandenen Computers bedienen. Wir erhalten eine kurze Vorführung eines Videos des letzten Familienfestes und tauschen die email-Adressen aus. Anschließend geht es auf die Dachterrasse, wo man uns erklärt, dass nebenan Onkel. Bruder etc. wohnen. Was uns aber am meisten erstaunt, alle Fenster sind vergittert!
Ulrike verschwindet kurz- ihr ist nach dem Tee speiübel geworden - und als sie kreidebleich zurückkommt verkündet sie, sie habe den Tee wieder abgegeben.
Trotzdem ist sie kurz darauf in der Lage, ein wenig zu essen. Zuerst die Gäste (für uns gibt es auf dem obligatorischen Metalltablet Schälchen und Löffel für das Essen) und der Hausherr, der uns dann wirklich zeigt, wie man mit den Fingern und Chapati das Essen zu sich nimmt.
Erst danach kommen die anderen an die Reihe und ganz zuletzt setzt sich auch die Hausfrau zum Abendessen hin. .
Ulrike bekommt als Gästegeschenk zwei Armreifen, die wir nachher kaum wieder vom Arm herunter bekommen und ich muß mir einen Turban aufsetzen und mitnehmen.
Ein unvergeßlicher Abend , da wir authentisches Stadtleben miterleben konnten, beim Kochen zuschauen durften und neue Kontakt geknüpft haben.
Aufbruch: | 25.12.2010 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 09.01.2011 |