Rajasthan
Mandawa - Fatehpur - Bikaner
30.12.10 - 6. Reisetag (Do)
Es sind nur wenige Kilometer bis Fatehpur, wo weitere Havelis sein sollen. Eines schlage ich Randher aus dem KnowHow-Reiseführer vor, der sofort in eine Seitenstrasse einbiegt und uns zeigt, wo wir es finden können.
Doch die Straße gleicht einem See, wir hangeln uns über den schmalen Bordstein, der die Straße vom Abwasserkanal trennt und finden zunächst ein privates Haveli
viele der Wandgemälde sind noch gut erhalten - andere stark verblichen - im unteren Bildrand sind die kunstvoll gearbeiteten Türstürze zu sehen
Die Bewohner sprechen kein Englisch, lassen uns aber viel Zeit und zeigen uns diverse kleine Kostbarkeiten
Nach der Besichtigung dieses Hauses können wir noch einen Block weiter gehen und erreichen dort das eigentliche Ziel: das Nadine Prince Haveli, wo wir eine sehr schöne Führung mit sympatischer junger Französin aus dem Burgund haben. Sie fragt uns, ob wir die Führung in Englisch oder Französisch haben wollen. Ihr Englisch ist fast ohne Akzent. Neben den sehenswerten Räumen unterhalten wir uns natürlich auch über ihre Person, über das Essen usw. Was nicht erstaunt ist, dass sie lediglich den roten Burgunder vermißt.
Nadine Prince, eine franz. Künstlerin hat dieses Haveli aus dem Jahre 1802 wohl erworben und restauriert, um es in einer Kunstgalerie umzuwandeln.
Im Ort gibt es noch eine ganze Reihe sehenswerter Havelis, nach meiner Meinung vielleicht noch tollere als in Mandawa. Doch wir müssen weiter und Randher hält kurz hinter dem Ort an einem kleinen See mit Tempel - er scheint sich schon gemerkt zu haben, was ich denn gerne ansehen und fotografieren möchte.
Interessant sind auch die in der Provinz Shekhawati zahlreich zu findenden monumentalen Brunnenbauwerke
Mittags lädt uns unser Fahrer dann zu einem Masala Chai ein.
Während der längeren Fahrt nach Bikaner fallen die für uns ungewöhnlichen Pannenmarkierumgen liegen gebliebener LKWs auf. Man steckt vorne und hinten größere Äste ans Auto und schmeißt viele Gegenstände hinter das Fahrzeug (Zweige, Steine o.ä.).
Interessant sind auch die Konstruktionen, um die Ladefläche von Kamelkarren zu vergrößern: Stangen werden aufrecht befestigt und Sackleinen innen verspannt. So hängen die gefüllten Behältnissen manchmal meterweit über.
Nach längerer Fahrt machen wir einen kurzen Fotostop an einem Tempel mit Riesenfigur in Dev Bhumi
Die Überlandstrassen sind bislang meist gut - in den Orten herrscht jedoch Chaos.
Während der Fahrstrecken habe ich ungewohnterweise die Möglichkeit auch noch im Reiseführer zu lesen und werde aufmerksam auf die Totengedenkstätte der Herrscher von Bikaner - Devi Kund. Ich mache Randher darauf aufmerksam, glaube fast er kennt sie nicht - doch fährt er brav dorthin.
Und für diesmal ausgesprochen geringen Eintritt (10 Rs) besichtigen wir ein großes Areal mit Memorialtempeln.
Aufbruch: | 25.12.2010 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 09.01.2011 |