Rajasthan
Dundlod - Mandawa
Kurz vor unserem Etappenziel Mandawa liegt etwas abseits des Weges der kleine Ort Dundlod. Hier ist ein kleines aber äußerst sehenswertes Haveli-Museum, das wirklich einiges von Leben in einem solchen alten Kaufmannshaus vermittelt.
Selbst die Toilette nach französischem Muster aus Stein ist zu finden. Besonders die Vorrichtung zum Bewegen der Riesenwedel durch die Wand, damit der Bedienstete nicht das Schlafgemach der Herrschaften betreten muß, um Luftbewegung zu verursachen.
Das nahe gelegene Fort von Dundlod ist inzwischen zu einem Heritage Hotel umgewandelt worden.
Danach ist es nun endlich nicht mehr allzu weit bis Mandawa und das Mandawa Heritage stellt sich als traumhaftes Haveli dar. Unser Zimmer hat sogar ein Himmelbett (ohne Himmel) und ein zauberhafte Nische. Nur leider bleibt uns gar keine Zeit dies zu genießen, da wir die Zeit noch nutzen wollen, um Mandawa unsicher zu machen.
Wir finden durch den 'Pratsch' der weitgehend unbefestigten Straßen ein paar sehr schöne Havelis, an denen der Zahn der Zeit zwar äußerlich nagt, aber trotzdem die einstige Pracht erkennen lassen. Meine Panasonic hatte schon in Dundlod den Geist (Batterie) aufgegeben, so dass ich nun mit der dicken Canon weitermache.
Die Hauptstrasse durchstreifen wir rauf und runter. Auf der Hauptkreuzung steht eine Verkehrsinsel mit einer Polizistenfigur, die den Verkehr nicht regelt, sondern eher behindert. Hinter dem Stadttor finden wir dann auch das von uns gesuchte Castle.
Das zum Hotel umgebaute Fort 'Castle Mandawa' ist ein riesiger Komplex. Zahlreiche Kamele verlassen gerade den Innenhof und allmählich tanzen auch Mücken über meinem Kopf. Wir verziehen uns ins Innere des Castle und finden hinter der Rezeption einen tollen zweistöckigen Raum mit silberbeschlagenen Sesseln.
Auch eine Aufnahme des Hindutempels von Mandawa kann ich so gerade noch machen, bevor die Dunkelheit hereinbricht.
Am Hotel werden wir schon von weitem mit lautem Getrommel begrüßt: im Innenhof spielt eine Truppe 'rhythmische Weisen' und mehrere Frauen führen Bauch-o.ä.-Tanz vor. Wir setzen uns hinzu und trinken ein Bier, bevor wir um 19.00 Uhr mit notdürftig geputzten bzw. gewechselten Schuhen zum Abendessen schreiten.
Mir ist kalt, aber Ulrike möchte gern noch ein Bier, daher gibt es Bier, aber Gott sei Dank ist dieses nicht so kalt wie vorher. Ulrike ißt Huhn und Reis, ich wähle Gemüse mit indischen Gewürzen und Knoblauch-Naan. Beides ist lecker, diesmal muß Ulrike Knöchelchen knabbern.
Nach dem Abendessen kommen wir noch mit einem deutschen Pärchen ins Gespräch, die mit Turkish Airlines gekommen sind und sich um 17.30 Uhr noch einen Guide haben aufschwatzen lassen. Daher haben sie auch das Castle nicht gesehen.
Auf dem Zimmer müssen wir unter die dicken Decken, denn es ist ziemlich kalt dort.
GPS /28' 3' 17,44 //75' 9' 5,14
Aufbruch: | 25.12.2010 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 09.01.2011 |