Kulturland TÜRKEI - 2010
Perast - Bucht von Kotor / Montenegro
... der längste und tiefste Canyon Europas. Er gehört, neben der Colorado-Schlucht in den USA und einigen asiatischen Schluchten zu den größten Schluchten der Welt. Einmalig schön.
In Petrovac trinken wir einen Kaffee am Hafen, aber übernachten wollen wir hier nicht. Zu viele Touristen.
In der Bucht von Kotor - Montenegro - finden wir in dem kleinen Ort Perast das schöne Hotel-Admiral, mit Restaurant-Terrasse im Meer.
Samstag, 29. Mai 2010 30. Tag Perast/Bucht von Kotor/Montenegro
Die Nacht war ruhig. Am Morgen fühlen wir uns wie auf der Alm: Kuhglocken läuten, dazu zirpen die Grillen. Die lauten Menschen liegen noch in ihren Betten. Wir genießen die schöne Landschaft hier im Gebirge, suchen uns ein Cafe für das Frühstück. Dann endlich geht es nach Rozaje/Berane in Montenegro. Wir denken, dass der Kosovo kein Land ist, um Urlaub zu machen. Die Strecke führt über einen traumhaften Pass, 1.710 m, und durch eine Almlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Die Straßen und die Kurven/Kehren, mind. 25, sind super. Um 7.50 Uhr dürfen wir endlich den Kosovo verlassen und ohne Probleme nach Montenegro einreisen. Es ist kaum Verkehr auf den Straßen und so sitzen wir um 8.25 Uhr in Rozaje im Cafe: 2 Cappuccino, 1 Espresso, 2 Omeletts mit Schinken, 2 Wasser für 7,60 Euro. Wir treffen 2 belgische Biker, die wie wir die Grenzprobleme hatten. Und wir hören von ihnen, dass das Kloster Decane - serbisch-orthodox - von Kfor-Truppen geschützt werden muss, da die Kosovo-Albaner es zerstören wollen. Das Kloster wurde im 14. Jahrhundert erbaut, die Hauptkirche ist eines der seltenen Beispiele für den Einfluss romanischer und gotischer Architektur auf dem Balkan. Berühmt ist das Kloster für seine Wand-Malereien, es wurde in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Für uns ist die Zerstörungswut beider Seiten (auch der Serben) unverständlich. Nun geht die Fahrt weiter, durch ein wild-romantisches Tal, mit überhängenden Felsen und vielen Tunneln. Gegen 10 Uhr fängt es an zu regnen, aber wir haben unser Regenzeug schon vorher abgezogen. Kurz vor dem Pass (1.045 m) nach Podgorica halten wir, trinken Kaffee und warten den Regen ab. Wir haben ja Zeit. Hier werden die Äcker, die wir unterwegs sahen, von Männern bearbeitet und nicht von Frauen, wie in der Türkei. Die Wiesen sind voller bunt blühender Blumen, nicht verseucht mit Gülle wie bei uns in Niederbayern. Wieder treffen wir auf das belgische Biker-Paar. Während es Wartens auf das Regenende haben wir so eine kurz-weilige Unterhaltung. Und weiter geht die Fahrt auf der traumhaften Straße durch den Tara Canyon, über den Pass und dann durch Wolken bergab. Die Tara hat sich im Lauf der Jahrtausende über 1.300 m tief in das umliegende Gebirge eingeschnitten und die Tara-Schlucht gebildet. Der Fluss hat in diesem Bereich ein durchschnittliches Gefälle von 3,6 m/km. Die Tara-Schlucht hat eine Länge von 78 Kilometern und eine Tiefe von über 1.300 Metern. Sie ist die längste und tiefste Schlucht Europas. Sie gehört neben der Colorado-Schlucht in den USA und einigen asiatischen Schluchten zu den größten Schluchten der Welt, für uns auf jeden Fall auch zu einer der schönsten! Leider gibt es auf der Straße eine lange lange Ölspur, die das Fahren bei regenasser Fahrbahn für uns Biker gefährlich macht. 2 x kommt Rolf ganz schön ins Rutschen, aber es geht alles gut und dann können wir auch einmal halten und einige Fotos von dem traumhaften Canyon machen. Die Fahrt führt durch viele Tunnel, voller Schlaglöcher und schlecht bzw. ganz unbeleuchtet, so dass wir einmal aus dem Sitz fliegen, einen Salto machen, als wir direkt in ein Loch fahren. Auf der anderen Seite des Passes ist es sonnig und tro-cken. Wir machen einen weiteren Stopp und trinken den billigsten Espresso, den wir je hatten. Wir erreichen Podgorica, wie immer viel Verkehr und viele Baustellen, ätzend. Doch dann kommen wir erneut in ein schönes Tal, erreichen den Shkodra-See, der größte See des Balkans und das Tor zu den wilden albanischen Bergen. Im See schwimmen unzählige Seerosen, Wasserlilien und andere Blumen. Und ein altes Schloss - Lesandro - liegt malerisch im See. Weiter geht es über einen Pass, Richtung Petrovac, kaum Verkehr und bei der Abfahrt malerische Ausblicke aufs Meer. Steil geht es hinunter zum Meer, wo wir gegen 16 Uhr in Petrovac ankommen. Rolf hat heute genug vom Fahren, da es unterwegs u. a. wegen der Ölspur sehr stressig war. Trotz-dem haben wir keine Lust, in dem vom Massentourismus verschandelten Ort zu bleiben. Also fahren wir nach Kotor. Das fast 2.000 Jahre alte Kotor ist berühmt für seine mittelalterliche Altstadt. An den Hängen der Bucht von Kotor erstrecken sich über 4,5 Kilometer die bis zu 15 Meter breiten und 20 Meter hohen Verteidigungsanlagen bis in eine Höhe von 260 Metern auf dem Berg San Giovanni. Sieht wunderschön aus, aber auch hier sind uns zu viele Menschen. Darum geht es weiter an der malerischen Küste entlang, die leider durch riesige Werbetafeln verunstaltet wird, bis nach Perast, unterhalb des St. Elias-Bergs (873 m). In diesem malerisch schönen Ort finden wir im Hotel Admiral (382 69 209 052) ein wunderschönes Zimmer mit großem Bad mit Bad-wanne. Wir haben das Hotelzimmer von 55 Euro auf 35 Euro runtergehandelt! Es ist 18 Uhr, wir sind müde. Das Hotel ist wunderschön eingerichtet, mit einer überdachten Terrasse im Meer, einfach herrlich. Später wollen wir hier essen, doch zunächst gibt es ein Bier gegen den Durst. Nach Duschen und Baden (ich genieße das!) sitzen wir auf der Terrasse am Meer und beobachten das Auslaufen des Riesendampfers MSC Armonia aus der Bucht von Kotor. Ein lautes und spektakuläres Schauspiel. Wir genießen die Ruhe (kaum Touristen) in dem kleinen Ort und das schöne Hotel. Unser Blick geht auch zu einer kleinen Insel mitten im Meer. Es wird ein romantischer Abend mit einem hervorragenden Essen: Griechischer Salat, Spaghetti mit Vongole und Cozze, Pfeffersteak, dazu 1 l Rotwein. Alles hervorragend zubereitet und von sehr netten und kompetenten Kellner serviert. Kosten 40 Euro. Lange sitzen wir draußen, genießen den warmen Abend und den romantischen Platz.
Gefahrene Meilen: 200 (322 km).
Aufbruch: | 30.04.2010 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 01.06.2010 |
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