Südostthailand und Kambodscha
21.02. Bambootrain und mehr
Mein Fahrer "Mo" ist pünktlich um 09.00 am Hotel. Als erstes will er mich zum Bambootrain bringen. Doch auf dem Weg dahin muss er noch in Battambang gleich mal am Wat Sangker anhalten weil mir das Eingangstor so gut gefällt. Ganz nach dem Bayon in Angkor gestaltet. Ich frage ob er zufällig weiß wie der Tempel heißt. Er sagt es mir und erzählt auch gleich noch, dass der Tempel alt, das Eingangstor aber erst neu gebaut worden ist. Hey, das fängt ja gut an.
Kurz darauf kommen wir am Kreisverkehr mit der Statue Da Tambong vorbei und er fragt von sich aus, ob er halten soll zum fotografieren. Aber klar. Er erklärt mir, dass es sich bei der schwarzen Figur um einen General oder so handelt und der Stab, den er in der Hand hält ist ein Tabong. Danach haben Provinz und Stadt ihren Namen.
Jetzt kamen wir zu unserem ersten Stop, den Bambustrain. Die Franzosen haben in Kambodscha zwei Eisenbahnlinien gebaut. Eine von Battambang nach Phnom Penh und eine von dort nach Süden. Heute fährt schon lange keine Eisenbahn mehr weil die Gleise zu marode sind. Das haben die Kambodschaner ausgenutzt und sogenannte Bambustrains entwickelt. Einfach nur zwei Stangen mit Rädern aus massivem Eisen Kugelgelagert. Darauf kommt ein Bambusgestell auf dem man sitzt und das ganze wird von einem kleinen Motor und Keilriemen angetrieben. Ursprünglich war das ganze dazu gedacht, den Reis von den Feldern in die Städte zu bringen und am Anfang sind sie auch nicht von Motoren, sondern mit langen Bambusstangen angetrieben worden. Heute ist das eine recht lukrative Einnahmequelle indem man die Trains mit Touristen besetzt und die 6-7 Kilometer ein mal hin und zurück fährt. Das kostet pro Zug 10 USD.
An der Zwischenstation hat man rund 20 Min Aufenthalt in denen erwartet wird, das man auch etwas zu trinken kauft. Wenn ein "Zug" auf der Strecke entgegen kommt muss einer weichen, sprich sein Fahrzeug bauen, den anderen vorbeilassen, dann seins wieder aufbauen bevor es weiter geht.
Dabei scheint es - genau wie bei den Hütten an der Endstation einen heftigen Konkurrenzkampf zu geben. Die Fahrt war interessant - einmal etwas anderes, aber mit meinen langen Beinen nicht wirklich bequem. Außerdem wurde es heute wieder ziemlich heiß. Zum Glück ist etwas Fahrtwind gegangen. Möglicherweise war das eine der letzten Möglichkeiten, einen Bambustrain zu fahren weil ich von zwei Leuten gehört habe, dass der offizielle Zugverkehr zwischen Battambang und Phnom Penh wieder aufgenommen werden soll. Das ist gut für das Land aber natürlich nicht erfreulich für das Dorf.
Nach einer netten Fahrt durch das ländliche Kambodscha hielten wir am Prasat Banan, einem Hügel mit einem kleinen Tempel im Khmerstil oben drauf. Mein Know-How sagt, es sind etwa 300 Stufen rauf. Die Einheimischen erzählen einem, es sind 385. Ich schaue hoch und denke mir "Naja, steil, aber überschaubar." Nach den ersten Stufen merke ich, dass die Stufen noch steiler als gedacht, ungleichmäßig und heftig anstrengend sind. Nach ein paar Verschnaufpausen bin ich oben und werde mit einem hübschen Tempel aus 5 Türmen und einer schönen Aussicht belohnt. Habe ich schon erwähnt, dass es heute wieder ziemlich heiß war?
Wieder unten habe ich mir nachträglich erst einmal eine Eintrittskarte gekauft, die gleich auch noch für den Phnom Sampou gilt, der unser nächster Stopp wird. Hier betätigt sich Mo auch gleich als Führer weil er meint, dass es mehrere Wege gibt und damit ich mich nicht verlaufe. Wie beschließen erst hoch zu marschieren und danach zu Mittag zu essen. Es gibt eine Treppe rauf, aber er meint, wir laufen den Betonweg hoch weil man da als erstes zur Höhle kommt und dann die Treppe wieder runter. Habe ich schon erwähnt, dass es heute ziemlich heiß ist? Und der Weg windet sich übel steil um die Hügelkette. Etwa auf halber Höhe geht es links weg weiter bergauf. Hier kommen wir zu der berüchtigten Höhle von der es heißt, dass die Roten Khmer zwischen 1975 und 1979 Lehrer und andere unliebsame Kambodschaner einfach herunter geworfen haben damit sie unten sterben.
Ein paar Meter vor der Höhle steht ein kleiner Tempel der von den roten Khmer zum Gefängnis umfunktioniert worden ist. Inzwischen wird er wieder als Tempel hergerichtet. Zur Zeit wird er innen bemalt.
Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Ebene hinter der Hügelkette und ich entdecke gar nicht weit weg einen Tempel der ganz leicht erhöht über den Reisfeldern zu schweben scheint. Ich frage Mo ob wir den Tempel besuchen können oder ob das ein großer Umweg ist. Nein meint er, das können wir machen. Dafür streiche ich augenblicklich den Tempel über uns. Er ist der Hitze zum Opfer gefallen. Außerdem soll er eh nichts besonderes sein.
Also machen wir uns wieder auf den Weg den Hügel runter und zum Mittagessen. Mo bestellt gebratenen Reis mit Beef und ich schließe mich an. Es ist gut gewürzt, einfach und lecker. Dazu trinken wir jeder ein Bier und ich bestelle noch Wassermelonensaft; bekomme aber eine Scheibe Melone in Stücken die wir uns auch noch aufteilen. Für das ganze zahle ich 8000 Real (2 USD).
Anschließende fahren wir zu dem Tempel, der Wat Datang heißt was so viel wie Schildkrötentempel bedeutet. Nachdem ich weit und breit keine Schildkröte finden kann, weiß ich nicht wie er zu dem Namen kommt. Interessant ist der Treppenaufgang mit dem Geländer in Nagaform. Diese mystische Schlange sieht man ja öfter, aber die Treppen gehen normalerweise gerade nach oben. Diese Treppe hier windet sich aber ebenfalls wie eine Schlange.
Die Pagode ist wieder einmal zugeschlossen, aber ich treffe auf einen alten Mann den ich auf einen Tip von Mo hin frage, ob jemand aufschließen kann. Tatsächlich verschwindet wer und kommt mit zwei Mönchen wieder, die mir die Pagode aufschließen, die auch tatsächlich innen wieder sehr schön farbenfroh bemalt ist.
Ich legen 5000 Real Dantion für den Tempel in die Opferschale und der alte Man schleift mich zu einem etwas erhöhten Gebäude von dem ich einen tollen Blick über den Tempel habe. Dann zeigt er mir noch ein Loch das in einen Höhle führt. Ihm gebe ich 500 Real über die er sich freut und ich verabschiede mich.
Ich sage Mo dass es für heute reicht und wir ins Hotel zurückfahren können, aber nur um nach keinen zwei Kilometern wieder "Stopp, stopp" zu rufen. Schon wieder ein eindrucksvoller Tempel. Wie Mo mir sagt, der Wat Phom Samphong. Das ist dann aber wirklich der letzten Tempel für heute.
Wir waren rechtzeitig kurz vor 16:00 wieder bei den Markthallen so dass ich Mo noch an einer Bank halten ließ um Dollar in Real zu tauschen. Was für eine überflüssige Aktion. Ich musste eine Nummer ziehen und dann gute 20 Minuten warten bis ich dran war. Dann noch einmal fast 10 Minuten bis das Geld endlich gewechselt war - und das ganze für einen Wechselkurs von 4009 Real je Dollar. Wo ich in jedem Geschäft einen Kurs von 4000 Real angerechnet bekomme. Das lohnt sich echt nicht.
Im neuen Smoking Pot ist heute Abend jeder Tisch besetzt so dass ich in das "Original" gegenüber vom White Rose gehe. Heute bestelle ich das klassische Kambodschanische Curry "Amok" mit Fisch. Es ist etwas trockener als das Thailändische Curry, nicht so scharf und schmeckt ganz gut.
Aufbruch: | 09.02.2011 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 19.03.2011 |
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