Südostthailand und Kambodscha

Reisezeit: Februar / März 2011  |  von Stefan Böhm

26./27.02. Kampong Thom

26.02. von Siem Reap nach Kampong Thom

Zwischen 09:30 und 10:00 soll ich von der Busgesellschaft abgeholt werden. Ich rechne mit einem Motorradtaxi oder TukTuk aber tatsächlich kommt genau um 10:00 ein Minibus mit Aircondition der mich abholt. Bis wir an der Bushaltestelle sind ist der Van voll. Um 10:45 startet unser Bus mit 15 Min. Verspätung weil sich wohl ein Passagier verspätet hat. Dem Busbegleiter, der die Karten kontrolliert sage ich auch wieder, dass ich nur bis Kampong Thom möchte. Wir sind nur 5 Touristen, der Rest sind Kambodschaner. Die Tour Siem Reap - Phnom Penh scheint sich für die Busgesellschaften zu lohnen. Unterwegs machen wir noch einen Mittagessensstop mitten auf dem Land aber ich habe ja erst gut gefrühstückt.

Typische Haltestelle zum Mittagessen

Typische Haltestelle zum Mittagessen

mmm, lecker....

mmm, lecker....

Mist, erwischt...

Mist, erwischt...

Dann halt nicht...

Dann halt nicht...

Kurz darauf kommen wir in einen Ort mit einem ganz hübschen Park am Fluß der hier durchfließt. Nachdem ich kurz vorher ein Schild Strung Treung City oder so ähnlich gelesen habe, niemand etwas sagt und ich am Lesen bin achte ich auch sonst nicht weiter drauf. Einige Zeit später fahren wir wieder in einem Ort über eine Brücke und der Bus hält um Leute aussteigen zu lassen. Ich frage meine Nachbarin "Kampong Thom?" Keine rechte Reaktion. Noch einmal in die Rund "Kampong Thom?" Immer noch keine wirkliche Reaktion. Also stehe ich auf, steige aus dem Bus und frage die Busbegleiter, der übrigens ein anderer ist als der, der die Karten kontrolliert hat "Kampong Thom?" Der schaut mich an, zeigt auf meinen Koffer und ich nicke. Er zieht in aus dem Gepäckraum, steigt wieder ein und sie fahren ab. Da stehe ich nun. Kein Hotel. Ich schaue um mich während die Kambodschaner mich anschauen. Ich frage "Kampong Thom?" in die Runde aber keine Reaktion. Ich laufe über die Brücke zurück und auch hier ist kein Hotel. Laut Know How müsste auf jeder Seite der Brücke ein Hotel in Sichtweite sein. Wieder zurück da fragt einer "Taxi?" Ich frage Kampong Thom?" und er hält die Hand hoch und macht ein Zeichen für 2. Ich steige hinten auf, er nimmt meinen Koffer zwischen die Knie und es geht los. Kurz darauf sehe ich ein Straßenschild "Kampong Thom 37 Kilometer. Das glaube ich nicht. Wie sind etwa 45 Minuten gefahren und ich war nur noch froh als ich absteigen konnte. Ich habe Probleme mit meinen Hüften und kann nicht im Schneidersitz sitzen oder so. Dementsprechend fahre ich zwar gerne mit dem Roller, bekomme aber Schmerzen wenn ich längere Zeit hinten drauf sitzen muss. Am nächsten sichtbaren Hotel lasse ich ihn anhalten. Das ist das Arunras. Natürlich möchte er für die Fahrt keine zwei, sondern 10 USD. Die bekommt er auch, nachdem mein Koffer zwischen seinen Armen vermutlich für einen ordentlichen Muskelkater morgen bei ihm sorgen und er die 37 Kilometer ja wieder zurück fahren muss.
Im Arunras gibt es nur im vierten Stock ein Zimmer mit Doppelbett. Der Hotelangestellte, der mir das Zimmer zeigt, warnt mich, dass das Hotel im 5. Stock ein Karaoke hat. Ich frage wie lange das so geht. Naja, bis 01:00 etwa. "Ach das geht schon. Mir ist das große Bett halt schon wichtig.". Ich zahle für das recht ordentliche Zimmer 15 USD. Bevor ich zu einem ersten Spaziergang aufbreche frage ich nach einem Bus nach Kampong Cham. Die Dame an der Rezeption meint, es geht nur einer täglich um 10:30. Das würde ja passen. Sie telefoniert kurz und meint dann, dass die Fahrtzeiten verlegt worden sind und er jetzt um 08:00 fährt. Nun ja, das geht auch noch und mir bleibt ja auch nichts anderes übrig. Ich zahle gleich meine 6 USD und soll am Abend die Fahrkarte bekommen.

Der Ort selbst ist recht klein und es gibt nicht viel zu sehen. In 30 Minuten bin ich einmal am Fluß entlang und um den Markt herum gelaufen. Das war es dann auch schon. Vor dem Hotel fragt mich ein Kambodschaner, ob ich morgen etwas besichtigen möchte und ob ich einen Fahrer brauche. Ich schlage mein Know How auf um zu schauen, wie die Tempelanlage heißt, die ich anschauen will, als auf mein Buch tippt und meint, das sei er. So lese ich, dass man sich am besten an den hilfreichen Guide und Motorradfahrer Sokhom wenden soll. Na, dann mache ich das doch auch. Er wird mich morgen für 20 USD mit dem Taxi zu den Tempelanlagen Sambor Prey Kuk fahren. Im Hotel hält mir den Dame schon meinen Fahrschein entgegen.

Die übliche zentrale Markthalle

Die übliche zentrale Markthalle

kleine Grünanlage am Fluß

kleine Grünanlage am Fluß

Zu Abend gegessen habe ich der Einfachheit halber im Hotelrestaurant. Arg viele andere Möglichkeiten vom Nachtmarkt abgesehen gibt es auch nicht. Ich hab eine recht gute einfach Gemüsesuppe und ein ebenfalls recht gutes Fisch Curry gegessen. Dazu bekommt man hier eine große Schüssel Reis hingestellt aus der man sich selbst bedient. Da ist so viel drin, dass das mit Sicherheit keiner leer ist. Zumal ja nackter gekochter Reis aus langweilig ist. Dazu habe ich zwei große Flaschen Angkor getrunken und noch eine weitere mit aufs Zimmer genommen. Es war noch zu früh zum Schlafen.

Restaurant Arunras

Restaurant Arunras

27.02. Besichtigung Sambor Prey Kuk und Phnom Santuk

Heut morgen habe ich gefragt, ob es wirklich kein Zimmer weiter unten mit einem großen Bett gibt. Wenn ich um 22:00 schon auf dem Hotelzimmer bin bleibe ich halt doch keine drei Stunden mehr wach - oder eben doch wenn es genau über einem dröhnt dass alles zu spät ist. Leider nein, bedauern sie, aber sie könnten doch zwei Betten zusammenschieben. "Vielen Dank, das wäre nett." Ich packe nach dem Frühstück mein Gepäck und lasse es auf dem Zimmer stehen. Wenn sie die Zimmer gerichtet haben, stellt jemand meinen Koffer in das neue Zimmer.
Das Restaurant ist heute Morgen voll besetzt und es sind ganz überwiegend Kambodschaner am frühstücken. Herr Sokhom steht pünktlich wie vereinbart um 09:00 mit seinem grünen Hut vor der Tür. Er erzählt mir, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit der Kambodschaner ist und gerne in Gesellschaft auswärts eingenommen wird.
Zum ersten Mal fahre ich hier in Kambodscha mit einem richtigen Taxi, sprich mit einem PKW. Die Tempelanlage Sambor Prey Kuk, was soviel wie "Versunkene Stadt im Urwald" bedeutet liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Kampong Thom. Es ist eine kleine Tempelgruppe, die natürlich nicht mit Angkor verglichen werden kann. Dafür kostet es aber auch nur zwei USD Eintritt.

Auf dem Weg zum Sambor Prey Kuk

Auf dem Weg zum Sambor Prey Kuk

Auf dem Weg zum Sambor Prey Kuk

Auf dem Weg zum Sambor Prey Kuk

Trotzdem ist sie ganz nett anzuschauen, zumal die Lage mitten zwischen einem lichten Mischwald seinen Charme hat. In zwei Stunden etwa hatte ich die verschiedenen Tempelreste angeschaut und wir haben noch etwas getrunken. Vier Tempel habe ich mir angeschaut, die mehr oder weniger auf einem Rundweg liegen.

Prasat Yeay Puon - hier gibt es am meisten zu sehen.

Prasat Yeay Puon - hier gibt es am meisten zu sehen.

Prasat Yeay Puon

Prasat Yeay Puon

Prasat Yeay Puon

Prasat Yeay Puon

Prasat Trapeang Ropeak

Prasat Trapeang Ropeak

Prasat Tao (Löwentor)

Prasat Tao (Löwentor)

Prasat Sambor

Prasat Sambor

Dabei habe ich mir überlegt, ob ich nicht doch auch noch Phnom Santuk anschauen soll. Wir hatten zwar mit dem Wat Kompong Thom eine wichtige Pagode auf dem Plan, aber da bleibt ja für heute immer noch jede Menge Zeit. Ich frage Herrn Sokhom was er für eine Fahrt zum Santuk möchte und er meint 12 USD. Wir einigen uns darauf, dass er insgesamt 30 USD für heute bekommt. Gegen 13:00 hat er mich erst am Hotel abgesetzt und gemeint, er kommt mich dann um 15:00 wieder abholen.

Ein kleiner Tempel unterwegs

Ein kleiner Tempel unterwegs

bei dem ich von den Kindern dort bestaunt werde.

bei dem ich von den Kindern dort bestaunt werde.

Wat Kampong Thom

Wat Kampong Thom

Ich habe jetzt Zimmer 103. Tatsächlich haben sie die beiden Betten in der Mitte zusammen geschoben. Nachdem das Nachttischschränkchen wohl in der Zimmermitte angeschraubt ist, stehen die beiden Betten jetzt davor. Das Zimmer wird dadurch war etwas klein und man hat auch kein Kopfende zum anlehnen mehr, aber das ist egal.
Um 15:00 fahren wir zum Phnom Santuk, dem Heiligen Berg hier. Diesmal geht es zwar flache Stufen rauf, die aber im Laufe der Zeit steiler werden und es sind diesmal 810 Stufen. Für den Berg wird ein USD Eintritt verlang. Alle 10 Stufen ist aufgemalt, wie viele es noch sind. Es geht um ein paar Kurven so dass man es sonst nicht abschätzen kann. Auch hier leben wieder wilde Affen. Oben angekommen bin ich wie üblich erst einmal aus der Puste. Dann erkenne ich aber so nach und nach wie nett es hier oben ist. Außer zwei hübschen Tempel gibt es auf dem erstaunlich großen Gelände jede Menge Dinge zu entdecken. Es macht richtig Spaß hier herumzuschlendern.

Treppenaufgang zum Phnom Santuk

Treppenaufgang zum Phnom Santuk

Phnom Santuk - endlich oben

Phnom Santuk - endlich oben

Phnom Santuk

Phnom Santuk

Phnom Santuk

Phnom Santuk

Wieder unten haben wir noch etwas getrunken. Mr Sokhom sucht mir eine Dose "Wintermelonensaft" aus der Truhe aus. Der schmeckt echt erstaunlich; richtig rauchig und so gar nicht nach Melone. Es ist noch nicht so spät und so bringt er mich als nächstes zu einer Seidenfarm, die von einem Amerikaner aufgebaut worden ist. Keiner von uns denkt daran, dass heute Sonntag ist und die Farm geschlossen ist. Allerdings ist ein Kambodschanisches Mädchen zu sehen, das uns das Tor öffnet und den Chef holt. Obwohl Sonntag ist bekomme ich eine Sonderführung und obwohl ich anschließend nichts kaufe ist er mir zumindest nicht sichtbar böse. Es halten wohl öfter Reisegruppen bei ihm, die auch hier zu Mittag Essen. An der Hauptstraße hat er einen Wegweiser hängen, bei dem er ausdrücklich auf Saubere Toiletten hinweist. Lachend meint er, dass er von jemand gehört hat, dass das das wichtigste überhaupt bei Touristengruppen sei.
Als nächstes halten wir noch direkt an der Hauptstraße ein paar Meter weiter im Steinmetzdorf. Hier hätte ich tatsächlich ein Souvenir gekauft, wenn es eine kleine Dose oder so gegeben hätte. Es gab nach einiger Suche und mit Sokhoms Hilfe aber nur eine einzige und die hatte lauter Macken. Dann eben nicht.
Heute habe ich zum Abendessen Hühnchen mit Gemüse und Cashewnüssen gegessen. Das war auch ganz ordentlich und hat gerade einmal 3,5 USD gekostet. Theoretisch habe ich hier wieder Internetzugang auf meinem Zimmer. Der ist aber so schlecht und bricht laufend ab. So macht es wenig Sinn hier viel mehr zu machen als Mails abzurufen.

© Stefan Böhm, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 09.02.2011 soll es wieder los gehen. Nichts wie weg aus unserem Winter. Von Bangkok aus soll es auf dem Landweg mit kleinem Umweg über Ayutthaya nach Kambodscha gehen. Dort möchte ich mich 3-4 Wochen aufhalten und das Land erkunden. Über Sihanoukville möchte ich mit dem Schiff wieder nach Thailand zurück und dort noch etwas den Südosten anschauen.
Details:
Aufbruch: 09.02.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 19.03.2011
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Türkei
Deutschland
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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