Zu Fuss durch die Staaten, entlang der Kueste und durch Nationalparks

Reisezeit: Mai - August 2011  |  von Isabel Maltan

California Coastal Trail: Redwood Forest1

Am Samstag vor einem Monat brachen wir in die USA auf.
Fruehmorgens nahmen Janina (die sehr spontan (einen Tag vor meiner Abreise besser gesagt ) beschloss mitzukommen) und ich den Amtrak, einen Zug wie ich ihn noch nie vorher gesehen hatte, von Vancouver nach Klamath Falls.

Wahnsinn, die Beinfreiheit

Wahnsinn, die Beinfreiheit

Der Zug hatte Abteile, die total verglast waren und deren Sitze seitwaerts gerichtet waren, so dass man die Aussicht besser geniessen konnte, jeder konnte hier fuer eine gewisse Weile Platz nehmen und es war nicht nur erste Klasse Reisenden vorbehalten.
Ein Zugsprecher erlaeuterte die Besonderheiten an denen man vorbeifuhr und von der Beinfreiheit im normalen Abteil gar nicht erst zu reden.
Ein Traum!

Cool, oder?

Cool, oder?

Nach 24h kamen wir in Klamath Falls an und wurden von unserem Couchsurfhost mit frisch gebackener Pizza empfangen.
Von dort ging per Anhalter nach Crescent City, California.
Es fing schon gut an.
Der erste Zeltplatz lag versteckt in einem kleinen Hain, von der Strasse aus nicht erahnbar.

gut versteckt

gut versteckt

Vor der untergehenden Sonne tollten wir am Strand entlang und stiessen auf den Beginn unseres Abenteuers an.

Endert`s Beach, suedlich von Crescent City

Endert`s Beach, suedlich von Crescent City

Wir beschlossen uns kein Ziel zu setzen und keinen Stress zu machen, fruehstueckten immer gemuetlich und brachen meist erst gegen elf oder zwoelf auf.
So schafften wir die meiste Zeit zehn km, manchmal sogar zwanzig, wenn wir uns wirklich reinhaengten.

Eines, was ich wirklich rausheben muss, ist die Freundlich- und Selbstlosigkeit der Kalifornier.
Bevor wir Klamath erreichten, fragten wir uns schon wie wir die 13km Flussungehung umgehen koennten.

Klamath Mouth, sah so aus als koennte man passieren, aber wir wollten nichts riskieren

Klamath Mouth, sah so aus als koennte man passieren, aber wir wollten nichts riskieren

Erstmal vom Aussichtspunkt auf den Weg ins Dorf gemacht.
Keine zehn Minuten spaeter hielten zwei Burschen neben mir und fragten, ob sie uns irgendwohin mitnehmen koennten. Konnten sie, denn sie arbeiteten in Klamath.
Auf die Frage nach einem Internetcafe, beschlossen sie uns mit zu ihrer Arbeitsstelle zu nehmen.
Was fuer ein Ort, um zu arbeiten.
Das Requa Inn ist ein B&B, eingerichtet wie in den 20ern mit Klavier, Bibliothek, gemuetlichen Sesseln und vielen Fenstern.

gemuetlich

gemuetlich

Nach einem Kaffee, lieh er uns seinen Laptop und kochte uns auch noch etwas zu essen.
Ich kam mir wie in einem Paradies nach fuenf Tagen wandern vor.
Zum Abschluss fuhr er uns auch noch zum Campingplatz, was fuer ihn eine Fahrt von einer halben Stunde bedeutete.
Wahnsinn ich bin immer noch ueberwaeltigt!
Andere schenkten uns Bier oder Kartoffeln, luden uns ein mit ihnen zu campen, so dass wir nicht zahlen mussten oder einfach nur zu einem gemeinsamen Essen.
Wahnsinn!

Ein kleiner Wanderweg fuehrte steil die Felsen durch einen Blumendschungel bergab.
Ich folgte dem Meer zum Klamath River, da wo sich Salz- und Suesswasser vereinen (Requa), ein Zeremonienort der Yurok, legte mich in den Sand und lauschte dem Echo der brechenden Wellen.
Pures Glueck!

© Isabel Maltan, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
in the blue night frost haze, the sky glows with the moon pine tree tops bend snow-blue, fade into sky, frost, starlight. the creak of boots. rabbit tracks, deer tracks, what do we know. PINE TREE TOPS by Gary Snyder
Details:
Aufbruch: 14.05.2011
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 12.08.2011
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Isabel Maltan berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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