Zu Fuss durch die Staaten, entlang der Kueste und durch Nationalparks
Ab durch die Mitte
Es ist tatsächlich wie im Film. Aufbruch in Kalifornien und die Strassen ziehen sich immer weiter in den Horizont
Was für ein Glück!
Hatte ich doch kurz nach meiner Rückkehr aus L.A. auch noch eine Mitfahrgelegenheit direkt von Santa Cruz aus nach Idaho Falls gefunden.
Denn die Zeit wurde langsam knapp.
Es waren nur noch zehn Tage bis mein Visum für die USA auslief und ich wollte unbedingt noch Ione, Brad und Wes in Idaho besuchen. Sie hatten mich damals von Ferndale nach Petrolia mitgenommen und wir haben das Brot am Meer geteilt.
Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen, denn es sparte nicht nur Geld, sondern auch lästiges Umsteigen und um die 1.200km per Anhalter zu fahren, hatte ich nicht genügend Zeit.
Man weiss ja nie, wie lange man warten muss.
Das Beste war, dass ich KC schon von couchsurfing kannte und so verstanden wir uns auf Anhieb gut und staunten zusammen über die unglaublichen Weiten der USA.
Die Gewitter, die man in der Wüste Nevadas auf der einen Seite sieht, während auf der anderen die Sonne scheint.
Die kleinen Wirbelstürme, die Heuballen vor sich hertreiben und den Sand aufwirbeln.
Man sieht die Cowboys durch die Prärie reitend, ihr Lasso schwingend und das Vieh vor sich hintreibend.
Und will nur eines.
Sich auf den Rücken eines Pferdes schwingen und die Freiheit geniessen.
Von Kalifornien über Nevada ging es in das rote Land Utah´s, wo wir zwei Nächte in der Hauptstadt der Mormonen, in Salt Lake City, verbrachten.
Ich fragte mich schon, wer denn so verrückt wäre, eine Stadt mitten in der Wüste an einem Salzsee zu bauen.
Nun ja die Mormonen, da sie vor religiöser Diskriminierung geflohen waren, dachten sie sich, dass sie ihre Ruhe hier hätten, denn wer würde ihnen schon einen Platz im Sand am Salzsee streitig machen. Und so war es auch.
Jedes Stückchen Grün, das man dort sieht, ist künstlich und nur durch Bewässerung möglich.
Aber es ist schon ein sehr eindrucksvolles Bild, wenn man durch die Weiten des Landes fährt und plötzlich die Stadt von 2.000m hohen Bergen umgeben in rotem Sand sich vor einem erhebt.
Dazu kam noch, dass sich die Abendsonne an der Bergen brach und alles wie in einem surrealistischen Film erscheinen liess.
Wow!
Auf jeden Fall möchte ich zurück nach Utah und die Canyonlandschaften erkunden.
Die Nacht verbrachte ich bei einem Künstler, der für Burning Man (ein Festival für Künstler, die Skulpturen wie überlebensgrosse Drachen bauen, die dann als fahrende Bühne in der Küste Nevadas fungieren, eine unglaubliche, ausgeflippte Party) einen Elefanten aus Stahl baute.
Das liebe ich beim couchsurfen, das man so viele verschiedene Menschen trifft.
Mit seiner Mitbewohnerin und deren Omi ging ich zu einem Folkkonzert in einer Bibliothek. Herrlich! Die Musik, die Stadt, das Rauschen der Blätter. Es war magisch!
Doch es ging schon wieder weiter, KC holte mich ab und schon bald wurde die rote Landschaft Utahs von den grünen Hügeln Idahos abgelöst.
Nach nur drei Stunden war ich endlich in Idaho Falls und wurde herzlichst von meinen Freunden empfangen.
Nicht bevor mir noch ein Kerl, als ich an der Tankstelle wartete, erlärte, dass wenn ich hier per Anhalter fahren möchte, mir doch eine Waffe zulegen sollte, da wirklich jeder eine hätte. Denn wir sind Jäger, wie er sagte.
Aha, ok.
Ich glaube, das mit dem per Anhalter fahren, werde ich in diesen Teilen der Staaten lassen.
Aber das war mir eh schon nach wenigen Momenten klar, als ich wie eine Außerirdische angestarrt wurde, dort stehend mit einem Backpack.
Aufbruch: | 14.05.2011 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2011 |