Zu Fuss durch die Staaten, entlang der Kueste und durch Nationalparks
California Coastal Trail: Lost Coast: Cooskie Trail
Das Lustige ist, dass mir kein Baer untergekommen ist, aber das erste was ich sah war ein Cougar.
Meine erste Nacht am Mattole River, wieder einmal kurz vor Sonnenuntergang, der die Huegel in ein goldgelbes Licht tauchte, erregte eine kaumwahrzunehmende Bewegung in dem Huegel gegenueber meine Aufmerksamkeit.
Goldglaenzendes Fell, immer wieder innehaltend , sich langsam und elegant ins Tal bewegend.
Ich hatte keine Angst, war nur ueberwaeltigt von der Schoenheit und Eleganz dieses Raubtieres und froh, dass er sich weiter entfernt befand.
Ein weiterer Wimpernschlag und der Bergloewe war verschwunden.
Willkommen an der Lost Coast!
Ich beschloss gleich am Anfang einen Seitentrail zu gehen und mir das Ganze mal von oben anzuschauen, denn wer mag es schon einfach.
Der Trail loeste sich oefter mal ins Nichts auf oder war ueberwuchert.
Von den steilen Abschnitten abgesehen, war das Haerteste der Schlamm, der mich fast nie festen Grund fassen liess und mitsamt Backpack zu Fall brachte.
Doch gelohnt haben sich die Strapazen, da man sich oben wie Heidi fuehlte und obendrein einen Rundumblick auf die Huegel Kaliforniens (fast wie in der Toskana), das sich bis zum Horizont erstreckende Meer und den Nebel (fuer den die Lost Coast bekannt ist) hatte.
Am Morgen des naechsten Tages konnte ich die Hand vor Augen nicht mehr sehen und es hatte zu nieseln begonnen.
Normalerweise haette ich mich ja wieder in mein Bett verkrochen, aber da der Ruf einer Kuh mich aufgeweck hatte und diese fast schon mein Zelt umgaben, dachte ich mir, dass es doch besser waere meinen Stuetzpunkt zu verlagern.
Auf an den Cooskie Creek.
Es war ja nicht so als wuerde der Regen einen demotivieren, zudem kam, dass genau dort wo der trail sich zweigen sollte, Kuehe ihr Unwesen trieben und es unglaublich viele Trampelpfade gab.
Eine halbe Stunde versuchte ich meinen zu finden, von der Herde umgeben und angemuht (ja,ich habe Angst vor Kuehen und ich weiss, dass das bescheuert ist ) und erschoepft.
Das Problem war, dass ich ausgerechnet bei diesem Trip nicht genuegend Wasser bei mir hatte und waere ich in den Bergen geblieben, waere der naechste Fluss weiter entfernt gewesen und da es schon spaeter war, war der Strand die bessere Entscheidung.
Es kam einfach alles zusammen an diesen ersten Tagen.
Als ich endlich den Mut gefasst hatte und mich den Kuehen stellte, die auf dem Weg lagen, den ich gehen musste und vor dem ich mich gedrueckt hatte und hoffte einen anderen zu finden, was natuerlich nicht der Fall war, befand ich mich Gott sei Dank wieder auf dem richtigen Pfad und ich glaubte es erst als ich am Meer ankam.
Blauer Himmel und Sonnenschein. Pause. Tief durchatmen und die Freude rausschreien.
Da gerade Flut war und der folgende Teil am Strand zurueckgelegt werden musste, machte ich eine Pause von zwei Stunden, trocknete meine Sachen, hielt ein Nickerchen und sonnte mich.
Nach zwei weiteren Stunden hatte ich Cooskie Creek und meinen Zeltplatz fuer die naechsten zwei Tage erreicht.
Die Canyons sind unwirklich.
Du gehst und gehst an der Kueste entlang, passierts Felsen, Kliffs und Duenen und ploetzlich tut sich ein kleines Paradies auf.
Ueberbordende Huelle und Fuelle, ein kleiner Bach, Vogelgezwitscher und Blumen.
Ich fuehlte mich dort wie der einzige Mensch auf Erden und trotz des Regens total im Einklang mit mir und der Natur.
Aufbruch: | 14.05.2011 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2011 |