Zu Fuss durch die Staaten, entlang der Kueste und durch Nationalparks
California Coastal Trail: Lost Coast-Fort Bragg
Schneller als gedacht, naeherte sich mein Abenteuer an der Lost Coast dem Ende zu.
Nach einer letzten Nacht nahe des Little Jackass Creeks (geiler Name oder ), nachdem ich mich durch huefthohe Graeser geschlaengelt und einen gut verborgenen Campingplatz direkt am Strand am so genannten Mistake Point, ging es auf die letzte und anstrengendste Etappe.
Wieder einmal kroch der Nebel langsam vom Meer herein, woelbte sich ueber den Huegeln, umfing Baumspitzen.
Zwischendrin blitzte blauer Himmel hervor, die Sonne schickte ihre goldenen Strahlen, zerfaserte den Nebel und liess die Blumen in voller Pracht leuchten.
Auf und Ab. Auf und Ab.
10 km erschienen mir mehr wie 20.
Der Trail war nicht sonderlich gut und man musste darauf achten,wo man seine Schritte hinsetzt und sich konzentrieren.
Das kostete natuerlich auch Kraft. Wenn ein Fluss nahe bei gewesen waere, haette ich mein Zelt einfach irgendwo aufgeschlagen.
Da das aber nicht der Fall war, war es erstmal Zeit fuer ein Nickerchen und Brotzeit, um Kraefte zu sammeln und das letzte Stueck des Weges anzugehen.
Nach zwei weiteren Stops, wo ich kurz davor war alles hinzuschmeissen, gelangte ich doch endlich an der Usal Road an und wurde von einer Horde klaeffender Hunde und schreiender Besitzer empfangen.
Das war ein krasser Empfang nach zwei Wochen Einsamkeit.
Um zum Highway, der nun oft den trail ersetzen sollte, zu gelangen, musste man erst die Usal Road, eine staubige, stolprige und wie sollte es anders sein, steile Strasse von zehn Kilometern Laenge, bewaeltigen.
Es war schon vier, der Campingplatz kostete 25 Dollar und ich wusste, dass die Ranger taeglich kontrollierten, waere ich zu Fuss gegangen, waere ich vielleicht gerade vor Einbruch der Dunkelheit am Highway angelangt. Was aber das trampen nicht leichter macht.
Also beschloss ich es unten zu versuchen, aber leider war kein Auto weit und breit in Sicht, keine Tagesbesucher, nur Camper.
Ein bisschen demotiviert, wollte ich mir einen Kaffee machen und wer hielt ploetzlich neben mir an.
Die Hundebesitzer samt Hunden und sie fragten, ob sie mich zum Highway mitnehmen koennten.
Klar, also hab ich mich zu den Hunden auf den Ruecksitz gequetscht, die mich gleich abschlapperten (da hab ich doch andere Vorstellungen von einer Dusche ) und es kam noch besser, da sie nach Fort Bragg fuhren, wo ich ohnehin gehen wollte.
So viele Zufaelle wie ich auf dieser Reise hatte! Total cool!
Auch vier Wochen spaeter kann ich mich an jeden Moment an der Lost Coast erinnern.
Die Gerueche, der Klang des Regens, der auf mein Zelt einprasselt, das Rauschen des Meeres und das voellig andere Geraeusch in der Nacht, wenn es viel lauter zu sein und sich dem Zelt annaeheren zu scheint, an den Waenden der Canyons faengt und zu sprechen beginnt.
Das Gefuehl der inneren Ruhe und des Meditierens, wenn man das Meer und die Wellen betrachtet.
All die anstrengenden, wunderschoenen Momente und Erlebnisse.
Die Menschen, die ich traf, doch so viel wichtiger, der Einklang mit der Natur, der meine Tage bestimmte.
Ob es mich veraendert hat?
Ein wenig bestimmt, vor allem bin ich wahnsinnig stolz auf mich, dass ich es alleine gemacht habe.
Ein wenig Geduld habe ich auch gelernt!
Gegenwind, Regen, der zwei Tage auf dein Zelt prasselt, Ebbe und Flut, die deinen Rhythmus bestimmen, Elche, die auf den trails liegen und dir eine Zwangspause verschaffen, man nimmt es hin, fuegt sich den Umstaenden und macht das Beste daraus.
Beginnt zu zeichnen, legt sich ins Gras und beobachtet den Flug der Voegel, die sich von den Winden tragen lassen, lauscht, sieht, fuehlt, schmeckt und riecht die Natur, schaerft seine Sinne und ist offen, um alles in seiner vollen Fuelle und Schoenheit in sich aufzunehmen.
Ich bin unglaublich dankbar, dass ich das erleben durfte!
Vielen Dank!
Aufbruch: | 14.05.2011 |
Dauer: | 13 Wochen |
Heimkehr: | 12.08.2011 |