Road Trip durchs Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Lower Manhattan & Manhattan vom Wasser
Guten Morgen Big Apple, heute sieht die Welt schon wieder etwas anders aus. Aufgrund der Zeitverschiebung und dem baldigen zu Bett gehen war ich heute Morgen schon recht bald wach. Mal schnell die Dusche ausgetestet, den Freund über das Vorhaben des heutigen Tages instruiert und schon konnten wir kurz nach acht das Hotel verlassen.
Wir sind zur U-Bahn Station der 50th Street gelaufen und wurden von einer nicht gerade freundlichen Dame darauf aufmerksam gemacht, dass es anscheinend seit 2010 keine Tagestickets für die New Yorker U-Bahn mehr gibt. Nach ein paar ratloses Blicken ließen wir uns dann einfach zwei Einzelfahrten geben, was soll der Geiz. Nachdem wir uns zurechtgefunden hatten fuhren wir mit der Linie C zum Washington Square und ließen uns dort erst mal auf einer Bank nieder. Morgens ein ruhiger, angenehmer Ort. Viele Joggen, andere führen ihren Hund aus oder trinken gemütlich ihren Kaffee. Wir beobachteten das Ganze etwas, machten ein paar Fotos vorm Washington Arch, der zum 100. Todestag von Georg Washington errichtet wurde und entdeckten auch zwei niedliche Eichhörnchen.
Über die Thompson Street gelangten wir in die Bleecker Street, eine lange, bunte Flaniermeile durch das Greenwich Village mit vielen Restaurants, Kneipen und Theatern. Auch die alten Häuser mit ihren Feuerleitern aus Gusseisen boten sich als gute Fotomotive an. Über die Mulberry Street liefen wir nach Little Italy. Das Italiener-Viertel ist im 19. Jahrhundert entstanden, wird allerdings immer kleiner, da sich das angrenzende Chinatown immer weiter ausbreitet. In Little Italy findet man aber immer noch viele italienische Restaurants und die Farben der Landesflagge sind fast überall zu finden. Ob man nun die Straßendekoration in grün-weiß-rot aufhängt oder den Wasserhydrant in den Landesfarben streicht, es wird auf jeden Fall keinem entgehen, wo er sich gerade befindet. Nach einem kurzen Abstecher auf der Canal Street/Chinatown begaben wir uns via Broadway weiter Richtung Financial District.
Im kleinen Park vor der City Halle legten wir eine Pause ein, machten ein kleines Frühstück, dass wir uns bei einem netten und redseligen Straßenverkäufer besorgt haben und checkten unsere E-Mails, da man in dem kleine Park kostenlos über Handy oder Laptop ins Internet konnte. Natürlich musste ich gleich mal ein Bild vom gegenüberliegenden Woolworth Building und einen kleine Gruß, an meine Lieben daheim schicken.
Ausgeruht und frisch gestärkt liefen wir zur St. Paul's Chapel, die gleich um die Ecke lag. Dort waren aufgrund dem morgigen Jahrestag des 9/11 schon viele Reporter mit ihren Kamerateams. An verschiedenen Stände wurden kleine Schleifchen, zum Gedenken an das schreckliche Ereignis vor 10 Jahren, verkauft. Die Leute banden diese Schleifen dann rund um die Kirche an die Zäune und vermerkten auch immer einen eigenen Gedanken neben dem Standardspruch. Es war schon eine seltsame Stimmung rund um die Kirche. Viele Feuerwehrleute und andere Offiziere liefen in ihren Uniformen herum, Geistliche schüttelten hinter der Kirche den Leuten die Hand, über all waren schon Straßen abgesperrt und die Polizei an jeder Ecke präsent. Wenige Schritte weiter standen wir dann auch schon am Ground Zero. Eine riesige Baustelle und mitten drin schon etliche Stockwerke vom neuen One World Trade Center, der am Ende 1776 ft (541 m) hoch sein soll, da diese Zahl das Gründungsjahr der USA verkörpert.
Nach dem wir uns aus dieser komischen Stimmung loseisen konnten, liefen wir auf direktem Weg zur Wall Street. Die weltberühmte, nicht einmal eine Meile lange Straße, folgt exakt dem Verlauf des Holzzaunes (wall) von 1653, der vor Angriffen der Engländer schützen sollte. Nach ein paar Fotos von der NY Stock Exchange, die seit den Anschlägen 2001 nicht mehr von innen besichtigt werden darf, steuerten wir den Battery Park an der Südspitze Manhattans an, um erneut die Füße zu entspannen. Gleich am Anfang entdeckten wir The Sphere. Das Kunstwerk aus Bronze stand vor dem Anschlägen auf dem World Trade Center Plaza und wurde kaum beschädigt. Auch hier im Park war wieder die Stimmung zum morgigen Jahrestag zu spüren. Rund um die Skulptur waren Fähnchen aufgestellt. Mit Blick auf die Freiheitsstatue verschnauften wir dann etwas und schauten Touristen zu, die nur wegen ein paar hübschen Bildern mitten in einem Brunnen herum hüpften und ordentlich nass wurden.
Da es erst mittags war, unsere Füße allerdings schon recht platt waren, beschlossen wir am Nachmittag die Stadt mit der Circle Line vom Wasser aus zu betrachten. Wir fuhren mit der U-Bahn zurück zum Hotel, machten uns kurz frisch und liefen dann zum Pier 83. Auf dem Weg dorthin bestaunten wir den Flugzeugträger USS Intrepid, der am Pier 86 lag und mittlerweile als Museum dient. Leider werden wir in New York nicht genug Zeit haben, diesen zu besichtigen, aber für den Flugzeugträger USS Midway in San Diego werden wir uns dann schon Zeit nehmen.
Um 14:30 Uhr ging unser zweistündiger Semi-Circle-Cruise los und die Sonne kam auch wieder raus. Genau richtig, für viele schöne Fotos von der Freiheitsstatue, Ellis Island, Manhattan und der Brooklyn Bridge. Ich hoffe, wir finden morgen oder übermorgen mal ein wenig Zeit, um mit der U-Bahn nach Brooklyn zu fahren und zu Fuß über die Brücke zurück nach Manhattan zu laufen. Ich hätte mir auch gern Ellis Island besichtigt, da ich deren Geschichte als Immigration Stadion für ehemalige Einwanderer und "Insel der Tränen" ganz interessant finde, aber man kann nicht alles sehen. Nach zwei Stunden legte unser Boot wieder am Pier 83 an und wir "schleppten" uns mehr oder weniger zurück ins Hotel. Der Tag war wieder lang, wir haben viele neue Eindrücke von der Stadt gewonnen und die Sonne hat ihr restliches getan. Außerdem darf man nicht vergessen, dass ich irgendwann auch mal meinen Reisebericht tippen muss Später werden wir nochmal runter zum Times Square gehen und die Lichter etwas ungestresster und diesmal mit Kamera versehen, auf uns wirken lassen. Und dann heißt es auch schon wieder schlafen gehen, weil wir morgen Midtown und den Central Park unsicher machen wollen.
So, wir sind wieder im Zimmer und heute hat mir der Times Square tausendmal besser gefallen. Wir haben uns eine Weile auf der Treppe über dem TKTS-Stand niedergelassen und alles beobachtet. Viele schöne Fotos sind entstanden und auf einem Sightseeingbus wurde eine Hochzeit gefeiert. Die Braut stand mit ihrem weißen Kleid auf dem Oberdeck und hat sich von der Menge fremder Leute feiern lassen. Eine verrückte, aber auch sehr seltene Idee - genau richtig für eine Hochzeit, die unvergesslich bleiben soll. Wir waren in ein paar Schmuck- und Klamottenläden und zum Schluss noch kurz im M&M-Store. Ein wahnsinniges Geschäft, von diesem Laden könnte sich so manche Marketingfirma eine Scheibe abschneiden. Ein dreistöckiges Geschäft und überall wo man hinguckt, nur M&Ms. Salatschüsseln, Tassen, Charm-Anhänger, Babystrampler, Boxershorts, Weihnachtskugeln, Handtücher und ich könnte noch ewig so weiter machen. Jetzt sind wir aber wieder auf dem Hotel und lassen den Tag ausklingen, morgen gibt es ja schließlich wieder vieles zu entdecken.
Aufbruch: | 09.09.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2011 |