Road Trip durchs Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Midtown & Central Park
Heute haben wir einen ordentlichen Gewaltmarsch hinter uns und die Füße sind mehr als nur müde. Laut meinem, extra für die USA angeschafften, Schrittzähler, sind wir heute über 15 km durch die Stadt gelaufen.
Morgens sind wir oder eigentlich eher ich, mit einem komischen Gefühl aufgewacht. Heute jährt sich der Anschlag von 9/11 zum zehnten Mal und die ganze Stadt gleicht einem Hochsicherheitstrakt. An jeder Straßenecke, bei den meisten U-Bahnstationen, besonders an Orten wie dem Times Square und dem Grand Central Terminal stehen überall Polizisten. An manchen Ecken nur ein oder zwei Autos, doch dafür an der Grand Central Station ein wahres Aufgebot mit Polizeihunden, dicken Splitterschutzjacken und großen Gewehren. Naja, bringt alles nichts, nur weil heute der 11. September ist, können wir nicht den ganzen Tag im Zimmer verbringen und so machten wir uns um halb zehn auf den Weg in die Stadt.
Zuerst liefen wir über den Broadway vom Times Square zum Herald Square. Hier befindet sich Macy's, das größte Kaufhaus der Welt. Da es allerdings sonntags erst um 11 Uhr öffnet, sind wir weiter zum Empire State Building gelaufen. Als wir sahen, dass dort kaum was los war, sind wir kurzerhand zum Ticketschalter und hinauf auf das Gebäude. Es war der reine Wahnsinn, wie sich normalerweise die Absperrungen durch das Gebäude schlängeln, wenn viele Touristen anstehen. Wir sind von Raum zu Raum, von einem Servicemitarbeiter zum nächsten und hatten an manchen Stellen sogar zu tun, den richtigen Weg zu finden, weil auch wirklich gar nichts los war. Wie einfach haben es da die Touristen, die stundenlang in einer Warteschlange stehen und einfach ihrem Vordermann folgen müssen Spaß beiseite, wir waren heilfroh, dass wir einfach so durchmarschieren konnte und auch oben auf dem Observatory Deck hatten wir auch an jeder Seite des Gebäudes ordentlich Platz, um auf die Stadt herunter zu blicken. Wir haben die Aussicht genossen, viele Bilder gemacht und auch etliche von uns beiden von anderen Touristen machen lassen. Nach zirka einer Stunde hatten wir dann genug gesehen und sind weiter zum Flatiron Building, dass man die 5th Avenue runter schon sehen konnte. Nach ein paar Schnappschüssen des "Bügeleisen-Gebäudes" machten wir im direkt daneben befindlichen Madison Square Park eine Pause.
Anschließend sind wir die 5th Avenue wieder Richtung Grand Central Terminal und Chrysler Building hoch gelaufen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns bei Dunkin Donuts schnell einen Kaffee und einen Muffin gekauft und im Bryant Park hinter der New York Public Library gleich den nächsten Break eingelegt. Mit am schönsten in New York finde ich, dass man trotz Großstadt, immer wieder kleine Ruheinseln hat, wo man sich gemütlich im Grünen auf eine Bank setzen und die Leute beobachten kann. Wenn ich ehrlich bin, könnte ich das den ganzen Tag machen
An der Grand Central Station zeigte dann, wie schon oben beschrieben, die Polizei richtig Präsenz. Davon ließen wir uns allerdings nicht abschrecken und schauten uns den Bahnhof auch mal von innen an. Das Gebäude macht von außen schon einiges her, aber die Haupthalle innen, übertrifft dies noch bei weitem. Ein paar Straßen weiter gelangten wir dann zur St. Patrick's Cathedral, die die größte katholische Kirche der USA und Sitz der römisch-katholischen Erzdiözese von New York ist. Gleich gegenüber kamen wir dann zum Rockefeller Center. Wir machten allerdings nur von außen und von der goldenen Statue des Prometheus ein paar Fotos, da wir heute schon auf dem Empire State Building waren. Top of the Rocks musste wir nicht unbedingt auch noch besichtigen und machten uns lieber auf dem Weg zum Central Park.
Am Eingang vom Central Park kaufte ich uns eine Übersichtskarte und dann konnte es losgehen. Wir liefen vorbei am "The Pond" weiter zu der "Sheep Meadow", die eine der Plätze ist, an dem man sich an schönen Tagen auf der Wiese bei einem Picknick niederlässt. Von dort liefen wir über "The Mall", der großen Hauptpromenade des Parks zur Bethesda Terrace & Foundain. Die Bethesda Terrace wurde 1861 als architektonischer Mittelpunkt des Parks angelegt und zählt zu den belebtesten Punkten des Parks. Über verschlungene, wildromantische Pfade, auf denen man fast vergessen konnte, dass man sich in New York befindet, gelangten wir zum Belvedere Castle. Neben dem Belvedere Castle, das eine Nachbildung einer schottischen Burg ist, befindet sich das Delacore Theater. Hie werden beim Shakespeare Festival im Sommer kostenlose Stücke des englischen Meisters aufgeführt. Auf dem Rückweg zum Parkeingang suchten wir für ein paar Erinnerungsfotos noch die Skulpturen von Alice im Wunderland, Hans Christian Andersen und Balto auf.
Um weitere Meter zu sparen, liefen wir zum Columbus Circle und fuhren mit der U-Bahn zurück zur 50th Street. Nach drei Blocks und mit einem Sub im Gepäck, kamen wir um halb sechs wieder in unser Hotelzimmer.
Aufbruch: | 09.09.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 05.10.2011 |