Indien 2011 - 12 Wochen mit dem Rucksack durch Indien
2. Akt
Wo Gold gefunden wird und die Schuhe drücken
6 Stunden im Zug oder, Fluchtversuch II, bringt mich raus aus Delhi. Endlich. Der Ort heißt Amritsar, liegt unweit der indisch-pakistanischen Grenze und hat ca. eine Million Einwohner. Und ist, abseits der Tempel, genau so schön wie Delhi. Naja, zumindest 1, 2 Stufen geht es auf der Schrecklichkeitsskala abwärts. Durch die vielen Sehenswürdigkeiten lassen sich auch um die zwei Tage interessant gestalten. Hauptatraktionen:
#der goldene Tempel (das Mecca der Sikh)
#die "Show" der indischen und pakistanischen Soldaten am Grenzübergang
#zwei Hindu-Tempel (einer zu dem Frauen gehen, wenn sie schwanger werden wollen und ein sehr großer der auch silberner Tempel genannt wird)
Auch ein paar Abschnitte unserer Geschichte wurden an diesen Plätzen geschrieben. So war im silbernen Tempel gerade ein Festival. Bunt angezogene Kinder und Jugendliche (Gold, Silber, Rot und Orange waren die dominanten Farben) tanzen, Musik durch Trommeln und Rasseln, Verkleidungen. 7 Tage dauert das Spektakel. Und sobald man die Kamera zückt kommen Kinder in Scharen und wollen fotografiert werden. Die verschiedenen Gruppen ziehen später auch durch die Stadt. Faschingserinnerungen werden wach.
An der Grenze sehen wir ein Duell der Grenzsoldaten. Die Waffen: Marschieren, salutieren, usw. Auf Tribünen zu beiden Seiten der Grenze befinden sich Zuschauer. Alles wirkt wie bei einem Ländermatch. Ginge der Sieg an das Team mit den meisten Zusehern, so würde ganz klar Indien gewinnen. Das Militärische gleitet fließend ins Satirische über. Zu übertrieben sind die Aktionen. Die Zuseher jubeln und werden vom Stadionsprecher weiter angefeuert. Am Ende ein Shake Hands der Offiziere. Die Sonne ist untergegangen. Die Grenze ist nun geschlossen. Morgen wiederholt sich die Geschichte.
Die Abende bringen Bier mit Austauschstudenten (die meisten Austauschstudenten in Indien kommen anscheinend aus Frankreich) und wir können den Besitzer unserer Unterkunft davon überzeugen, dass am folgenden Tag ein BBQ eine gute Idee wäre. War es auch. Doch die Sehenswürdigkeiten sind nun alle besichtigt, die Stadt drückt auf die Stimmung. Zu voll, zu dreckig zu laut. Es wird Zeit aufzubrechen. Die Wüste ruft. Die Züge stehen bereit. 15 Stunden soll es dauern. Jetzt gilt es in die richtigen Transportmittel einzusteigen. Nur nicht wieder in Delhi landen...
Aufbruch: | September 2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |