Indien 2011 - 12 Wochen mit dem Rucksack durch Indien
7. Akt
Ein Treffen mit Drogenbaron oder Lügner haben kurze Beine
Keine 18 Jahre alt, behauptet, dass er in Mitten einer Marihuanaplantage lebt und die Polizei besticht, schon seit ein paar Jahren alleine durch Indien reisen darf, der höchsten Kaste angehört, ihm aber das Kastensystem egal sei, über 24/7 Shiva-Power* verfügt und gerne mit den Damen Yoga machen würde (die Art Yoga aus dem Kama Sutra). In zwei Monaten wird er sich, eigenen Angaben zufolge, von Delhi auf dem Motorrad alleine auf den Weg Richtung des südlichsten Punktes von Indien aufmachen (als ob irgend ein Inder, vor allem jemand unter 18, alleine reisen würde). Darf ich vorstellen: der Drogenbaron von Khajuraho. Nennen wir ihn doch einfach Münchhausen.
In Indien ist aber auch wirklich alles anders als erwartet. Wie stellt man sich normal einen Druglord vor? Klein, schlank, leicht stoternd, Gesicht eines 14-Jährigen und auf einem Mofa das besser zu einem pubertierenden Mädchen passen würde (sogar in Pink)? Nein? Dachte ich mir doch. Im Theater sollte er jedoch immer einen Platz finden. Vielleicht jedoch für eine Rolle die ihm besser auf den Leib geschnitten ist. In diesem Stück darf er diese Rolle spielen: Junge der bei der Damenwelt bis dato kein Glück hatte und Verzweiflung mit großer Klappe überspielen versucht. Think Charlie Sheen als mein cooler Onkel Charlie oder Mickey Rourke als the Wrestler. Think big. Aber vergiss den Drogenbaronmist. Das Theater ist deine Zukunft. Und damit fällt der Vorhang auch schon wieder.
*Bei uns würden wir das Potenz, Manneskraft oder Stehvermögen nennen.
Aufbruch: | September 2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |