Indien 2011 - 12 Wochen mit dem Rucksack durch Indien
4. Akt
Ein Ausflug ins Grüne oder auf dem Weg zum Rickshaw Wallah
Indien, das bedeutete in dieser Geschichte bis dato eigentlich immer Städte oder einen Aufenthalt im Zug. Was sich wiederholt, wird auf Dauer langweilig. Was ein Geschichtenerzähler, aus Imagegründen, keinesfalls möchte, ist sein Publikum zu langweilen. Deshalb soll nun von der Natur die Rede sein. Der Vorhang zur Bühne öffnet sich. Zu sehen sind die ersten grünen Stellen. Gras, Bäume, Teiche. Im Hintergrund allerlei Tierisches. Kühe, Schweine, Ziegen und natürlich eine Menge Affen - für das bisschen Dschungelfeeling. Wir sind nahe Bundi. Wie auch von ein paar anderen Orte in Indien, wird behauptet dieser hätte den Autor vom Dschungelbuch inspiriert. Auf der Bühne fehlen allerdings Bären und Schlangen. Dafür sehen wir vier Menschen. 2 männliche, 2 weibliche. Ein österreichischer Geschichtenerzähler und drei Israeli. Und wir sehen Fahrräder. Bergauf, bergab, flach. Nicht viel Handlung. Warten auf Godot? Fast forward:
Die Räder sind abgestellt. 15 jugendliche Inder haben die Bühne betreten. In Unterhosen (natürlich nur männliche, wir sind ja noch immer in Indien). Ebenso neu: ein Kanal. Das Wasser - überraschend sauber. Leute springen rein. Zuerst nur Inder. Unsere zwei männlichen Akteure folgen. Ein wenig später gesellen sich auch die Damen dazu (angezogen, zu viel Haut und die indischen Jungs bekommen noch einen Herzinfarkt). Cut. Die nächste Szene (das erneute Radfahren wird aus Zeitgründen aus dem Film heraus geschnitten). Überall Tontöpfe. Wir sehen: Töpferunterricht. Unsere vier Charaktere zeigen unterschiedliches Talent. Zweien gelingt tatsächlich etwas als Töpferware erkennbares. Und um zu zeigen, dass diese Geschichte kein einziges Klischee ist: es sind die zwei Damen. Allerdings ist auch unser "Held" keiner von den zweien. Statt der Zielsetzung Krug, fabrizierte er etwas das entfernt an ein zu dickes Armband erinnert. Dafür offenbart sich für ihn eine große Zukunft als Rickshaw Wallah. Ein beständiger Tritt, auch bergauf wo andere schieben, und keines der transportierten Kinder wurde verletzt. Allderdings haben sie auch nichts bezahlt. Nennen wir es Training und einen Plan B falls das Leben im Westen einmal langweilig wird.
Wir spulen den Film weiter vor. Die Wege der vier trennen sich \. Die zwei Mädels reisen weiter zusammen, die Burschen sind wieder einsame Wanderer. Trotz Proteste des Publikums folgen wir weiter unserem "Helden". Immerhin musste niemand Eintritt bezahlen. Also Ruhe auf den billigen Plätzen. Über Besetzungen bestimmt noch immer der Regisseur.
Aufbruch: | September 2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |