Durch Irlands wilden (Nord-)Westen 2011
In aller Ruhe nach Donegal: Corcreggan Mill Hostel
Da ich noch keine Unterkunft gebucht hatte fuhr ich auf gut Glück zu einem Hostel in der Nähe von Dunfanaghy, in dem ich vor einigen Jahren schon mal war und dessen "Zimmer" teilweise in einem ausrangierten Zug sind.
Allerdings sah das Hostel verwaist aus und ich versuchte es nebenan, im Corcreggan Mill Hostel (wie ich später erfuhr war der Besitzer des Hostels kurz zuvor gestorben).
Es war noch was frei und ich hatte die Wahl zwischen Single-Room mit eigenem Bad oder mit schöner Aussicht. Da nahm ich doch die Aussicht!
Das Bad teilte ich mir dann mit dem Bewohner von Zimmer 9, einem Österreicher.
Das Hostel hat mir sehr gut gefallen, besonders das gemütliche Kaminzimmer und die gut ausgestattete Küche.
Hostelbesitzerin Erica ist sehr nett und mit Internet ausgestattet, darum kann sie die Gäste jederzeit mit aktuellen Wetterberichten versorgen.
(Das war mir im Ballycastle-Hostel schon aufgefallen, wo auch Anne-Marie mir diesen Service zuteil werden ließ. Offenbar nutzen viele Iren das Internet hauptsächlich für Wettervorhersagen...aber da hier sowieso gerne und viel über das Wetter geplaudert wird eigentlich nicht verwunderlich)
Der Hostelbesitzer Brendan ist sehr ambitioniert und hat ein kleines Heft verfasst, in dem Wanderungen beschrieben sind. Kann man ausleihen und bei Gefallen für 3 € erwerben. Wenn man 3 Nächte im Hostel bleibt kriegt man es sogar gratis.
In dem Heftchen steht auch Interessantes zur Historie der Gegend, Sehenswürdigkeiten, allgemeine Infos, Gedichte,...
Wirklich schön gemacht.
Darum blieb ich natürlich 3 Nächte. Nee, Scherz, ich blieb so lange, weil es mir wirklich gut da gefiel und es ein guter Ausgangspunkt für die nächsten Unternehmungen war.
Im "Vorgarten" steht ein alter Fischkutter, von dem man sehr schön den Sonnenuntergang beobachten kann, der Blick geht bis Tory Island.
Das nächste große Projekt von Brendan ist übrigens die Errichtung eines Ringforts a la Graianan of Aileach. Da sich auf seinem Grundstück ein Steinbruch befindet könnte das durchaus funktionieren...Bin mal gespannt.
Also, wenn von euch einer in letzter Zeit mal da war schreibt mir doch kurz, ob das Fort fertig ist.
Eine Wanderung aus dem Heftchen (und zwar die Nr. 3) hab ich am ersten Abend dann gleich noch ausprobiert, nach der langen Fahrt brauchte ich dringend Bewegung.
Von der Brücke zum Strand. Nachdem die "Müllablademulde" überwunden war, war es ein schöner Strand mit ordentlich Wellen.
Brücke mit 12 Bögen, und früher waren alle im Wasser! Horn Head war früher eine Insel! Wer hätte das gedacht...
Abends gab es dann mein Lieblingsessen, Nudeln mit Tomatensauce und Mozzarella und Apfeljoghurt als Nachtisch.
Es waren noch 1 Österreicher (der aus Zimmer 9), 2 Australierinnen und 1 Biker aus Canada im Hostel. Der Kanadier konnte den Kamin anheizen und da saßen wir dann gemütlich rum und quatschten und tranken Bier. Da es nicht genug Biergläser gab, mussten einige ihr Guinness aus großen Rotweingläsern trinken, machte aber nix.
Aufbruch: | 28.05.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2011 |