Mit dem Motorrad über den nahen Osten in den hohen Norden

Reisezeit: Juni / Juli 2012  |  von Dirk Wöhrmann

Die Lofoten - Trauminseln im Nordmeer

Svolvaer und die Wikinger

Nachdem ich mich von meinen Norwegern verabschiedet habe, fahre ich jetzt erst einmal zurück nach Svolvaer, wo wir ja gestern im strömenden Regen angekommen sind.
Mal sehen, vielleicht gibt es ja auch ein Frühstück zu ergattern .
Ein wirklich schnuckeliges Städtchen, gefällt mir auf Anhieb sehr gut.

Und wisst Ihr, was das Beste ist an Svolvaer?
Hier gibt es eine Art lofotisches Cafe Glück !
Endlich mal ein gemütliches Cafe, wo man ganz relaxt einen leckeren Latte Machiatto schlürfen kann.
Schaut mal Cafe Glück- Team, so sieht das Cafe Glück und der Latte auf den Lofoten aus .
Wahnsinn, sogar die Gläser sind gleich, nur an der Crema müssen die noch arbeiten, ansonsten könnte man wirklich meinen, die importieren den Kaffee hier vom Dinzler aus Rosenheim .

In Sachen Crema und Kuchen seid ihr natürlich unschlagbar, aber an der Aussicht müsstet wiederum ihr arbeiten ...

In dem Cafe lerne ich Jack kennen.
Jack ist ca. Anfang bis Mitte Zwanzig und kommt aus Los Angeles.
Er ist schon ein paar Monate unterwegs und war u.a. im Jemen.
Ein Zeitlimit hat er nicht, irgendwann wird er weiter nach Korea ziehen.
Von Beruf ist er eigentlich Fotograf, z.Z. verdient er aber für die Weiterreise ein bisschen Geld als Bedienung in einem Delikatessenladen um die Ecke.
Schlafen tut er im Zelt, da campt er wild auf einer kleinen vorgelagerten Insel vor der Stadt. Und geduscht wird bei Freunden .
Total netter Typ, wir reden noch übers Basejumpen und Felix Baumgartner und da er einen Laptop dabei hat, zeige ich ihm noch mein YouTube- Lieblingsvideo "Way Back Home" mit Danny Mc Askill (wer es nicht kennt, unbedingt mal anschauen!).
Dann verabschiede ich mich, denn heute will ich ja noch etwas von den Lofoten sehen und vor allem will ich erst einmal mein Zelt aufbauen.
Bezüglich Zeltplatz habe ich ja in Tromso einen Tipp von den Dänen bekommen.
Der Campingplatz liegt ganz in der Nähe von Svolvaer und die Dänen haben nicht zuviel versprochen.

Ist das eine Aussicht ?

Ist das eine Aussicht ?

Für heute habe ich mir noch das Wikingermuseum in Borg vorgenommen, welches ca. 50 km vom Campingplatz entfernt liegt.
Auf dem Weg dorthin bekomme ich schon einen ersten Eindruck davon, wie schön die Lofoten sind und was mich morgen bei meiner Lofotenrundfahrt erwarten wird.

Das Wikingermuseum ist ganz nett, aber irgendwie habe ich mir etwas anderes darunter vorgestellt.
Ich dachte, ich erfahre hier etwas über die Geschichte der Wikinger im Allgemeinen, über deren Beutezüge, das seefahrerische Können und deren Verbreitung weltweit.
Aber hier wird eigentlich nur die Geschichte eines ganz speziellen Wikingerfürsten erzählt, von dem man in dem Ort Borg einige Gegenstände bei Ausgrabungen gefunden hat.
Aufgrund dessen konnte man seinen "Fürstenpalast" nachbauen. Darüber hinaus gibt es auch ein Wikingerschiff zu begutachten.
Zum Wikingerschiff muss man allerdings 30 Minuten zu einem See laufen, nicht unbedingt ein Vergnügen mit den Stiefeln und den Motorradklamoten.
Eigentlich wollte ich dort ja eine Seefahrt mit dem Wikingerschiff machen, aber leider wurde sie gecancelt .
Dumm gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes ...

Mit so etwas sind die Wikinger über den Atlantik geschippert, eigentlich unglaublich...

Mit so etwas sind die Wikinger über den Atlantik geschippert, eigentlich unglaublich...

Der nachgebaute "Wikinger- Fürstenpalast"

Der nachgebaute "Wikinger- Fürstenpalast"

Hägar, der Schreckliche...

Hägar, der Schreckliche...

Auf dem Rückweg fahre ich an einem Supermarkt vorbei, denn nach dem Schlemmermenü gestern steht heute selber "kochen" auf dem Programm.
Auf dem Campingplatz gibt es nämlich eine Selbstversorgerküche.

Ihr wollt nicht wissen, was es ist, aber es ist leeeecker ...

Ihr wollt nicht wissen, was es ist, aber es ist leeeecker ...

Und so sieht die Mitternachtssonne auf den Lofoten aus ...

Lofotenrundfahrt

Am nächsten Morgen steht ein weiterer Höhepunkt meiner Reise an, die Lofotenrundfahrt.
Natürlich habe ich dafür bestes Wetter bestellt .
Und mit den folgenden Bildern werdet Ihr verstehen, warum laut National Geographic die Lofoten zu den drei schönsten Inseln der Welt gehören...

Und hier noch ein paar besondere Fotos für Simone, weil sie ja davon träumt, auf den Lofoten einmal Ski zu fahren ...

Morgen geht es dann auf der 650 km langen N17, der angeblich schönsten Küstenstrasse Norwegens, weiter Richtung Süden.
Auf dieser Strecke werde ich dann auch wieder den Polarkreis überschreiten.
Vorher will ich aber noch einen Lofoten- Abschieds- Latte Machiatto zu mir nehmen.
Ob Jack wohl auch wieder da sein wird?

© Dirk Wöhrmann, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Motorrad ans Nordkap über Tschechien, Polen, Russland, Litauen, Lettland, Estland, Russland, Finnland, Norwegen, Lofoten, Schweden, Dänemark
Details:
Aufbruch: 12.06.2012
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 28.07.2012
Reiseziele: Deutschland
Tschechische Republik
Polen
Litauen
Lettland
Estland
Finnland
Norwegen
Der Autor
 
Dirk Wöhrmann berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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