Mit dem Motorrad über den nahen Osten in den hohen Norden
Warten auf besseres Wetter
Eigentlich stehen heute die absoluten Norwegen- Highlights Trollstigen und Geirangerfjord an, aber ein Blick zum Himmel lässt für den Tag nichts Gutes vermuten.
Aber für diese beiden Attraktionen braucht man einigermaßen gutes Wetter, wäre echt total schade, wenn man nur 50 m Sicht hätte.
Da der Campingplatz kein Internet hat, beschliesse ich, deshalb erst einmal in den nächsten Ort Andalsnes zu fahren und dort das Wetter zu checken.
Das Örtchen ist echt nett und in diesen Tagen findet dort ein bekanntes norwegisches Mountain Festival statt.
In einem sehr gemütlichen Cafe mit Wlan checke ich bei einer heissen Schokolade und Muffins die Wetterlage.
Das Wetter soll morgen besser werden, also würde es durchaus Sinn machen, heute einen Tag Pause einzulegen und vielleicht ein paar Reiseberichte in diesem hübschem Cafe zu schreiben. Der Kakao ist schon mal nicht schlecht, vielleicht bekommen sie ja auch einen guten Latte Macchiato hin .
Zuerst brauche ich aber mal eine Unterkunft und deshalb geht mein erster Weg zum Tourismusbüro.
Da ich den Weg nicht kenne, frage ich einen Einheimischen.
Im Tourismusbüro drückt man mir ein Unterkunftsverzeichnis in die Hand und wünscht mir aufgrund des Festivals viel Glück...na super!
Mein zweiter Versuch scheint jedoch schon vom Erfolg gekrönt zu sein.
Das Haus sieht von außen gar nicht so aus, als ob es Zimmer zu vermieten gäbe und bei dem Zimmer gibt es zwar eine Toilette und ein Waschbecken, aber keine Dusche.
Und das ganze wieder für schlanke 50 €.
Das Zimmer ist oben unter dem Dach, wahrscheinlich war dort früher die bettlägerige Omi untergebracht ...
Wie war das noch? Erst einmal Klappe halten und skeptisch schauen?
Hilft hier nicht, also frage ich nach, ob 50 € das letzte Wort sind, ne Dusche wäre ja schon nicht schlecht.
Nö, das letzte Wort wären 35 €...
Ich glaube, dass Leute, die auf dem Basar arbeiten, in Norwegen vielleicht doch einen günstigen Urlaub verbringen können...
Jedenfalls habe ich keine Lust, weiter zu suchen und nehme das Zimmer. Beim Aufstieg ins Dachgeschoss sollte ich wohl besser den Helm auflassen, die Aufstiegstreppe ist so niedrig, dass ich fast auf allen Vieren die Treppe hochkrabbel.
Zumindest kann ich im Zimmer stehen und es ist ja eh nur zum Schlafen.
Ich lege mich auf die Matraze und freue mich über das eingebaute Hängemattenfeeling, die Matraze ist so durchgelegen, dass ich nach einer Nacht in dem Bett morgen bestimmt nicht in der Lage wäre, wieder aufs Motorrad zu steigen.
Was ist die Lösung?
Ich blase meine Isomatte auf und lege sie unter den Bettbezug, jetzt geht es mit der Härte...und anstatt das Kissen von der Ex- Omi nehme ich doch auch gleich lieber mein eigenes ...
Nach einem kleinen Stadtrundgang lande ich wieder in dem Cafe vom Vormittag.
Und tatsächlich bekommen sie dort auch einen passablen Latte Macchiato hin.
Den Rest des Tages verbringe ich dann ganz relaxt mit Reiseberichte schreiben und Leute schauen...
Aufbruch: | 12.06.2012 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 28.07.2012 |
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