Nepal - Annapurna Runde 2011
Sonntag 04.04.2011
Manang 3500m - Yak Kharka 4000m, bergauf: 550 Hm, Gehzeit 3 ½ h
7 Uhr Tagwache und es schaut die Sonne zwischen den Wolken hervor. Emsig sind die ersten Nepali dabei, ihre Flachdächer vom schweren, nassen Schnee zu befreien. Während des Frühstücks klart es weiter auf.
Der Südafrikanerin geht es noch nicht besser und so beschließt das Pärchen einen weiteren Tag zuzuwarten, bevor sie sich zwischen Weitergehen oder Umkehren entscheiden. Ich erinnere mich an Dharapani und meinen Durchfall zurück. Wir werden sie beim Abflug am Aiport in Kathmandu wiedertreffen und erfahren, dass sie wirklich umkehren mussten. So knapp können Erfolg und Misserfolg beisammen liegen. Aber in dieser Höhe macht es keinen Sinn ein Risiko einzugehen, wenn man nicht fit ist. Zu viele haben schon dafür bezahlt.
Im alten Ortsteil von Manang wäscht eine Frau mit nackten Füßen in Sandalen im Schnee stehend, bei Temperaturen knapp über 0°C ihre Wäsche. Uns läuft es kalt über den Rücken. Der Ort und die Umgebung haben durch den Schnee ihren Charakter völlig verändert. Wir marschieren Richtung Pass und es klart weiter auf. Bald sind die Gipfel wolkenfrei und wir erblicken in der Ferne das erste Mal den Thorong Peak. Beim Gehen wird uns trotz der kühlen Luft rasch warm.
Über uns ziehen im Tiefflug zwei Geier ihre Kreise und wir bewundern eine Weile ihren Gleitflug. Schließlich drehen sie ab und auch wir ziehen weiter. Der Weg ist trotz des Schneefalls von gestern gut. Nach 2 Stunden Gehzeit gibt es einem Tee zum Aufwärmen in einem Teehaus,schließlich erreichen wir nach insgesamt knapp 4 Stunden Yak Kharka (4000m).
Es scheint zwar die Sonne, dennoch hat es nur 5°C. Wir wandern ein wenig über eine große Yakweide. An deren Ende entdecken wir ein Hirtenzelt. Wir wollen es uns näher anschauen, da jedoch ein Hirtenhund lautstark dagegen protestiert, kehren wir zur Lodge zurück. Ansonsten hat der Ort nichts zu bieten. Am Nachmittag wird es im Freien rasch entgültig zu kalt und alle ziehen sich in die Lodge zurück. Unser Guide teilt uns mit, dass er, sofern wir gut schlafen, am nächsten Tag nicht in Thorong Phedi, sondern im 400m höher gelegenen High camp übernachten will. Das ist zwar höhenmedizinisch nicht ganz ideal (900m Höhendifferenz), dafür wird aber der Pass - Tag leichter. Mal schauen wie die Nacht verläuft.
Auch in der Lodge wird es aufgrund der großen Glaswand und der notorisch offenen Lodgetür rasch kalt. Um 17:00 wird der Ofen eingeheizt. Der kleine Ofen gibt sein Bestes, aber er schafft es gerade einmal den Raum um ein gefühltes ½ Grad zu erwärmen. Dass er den Nachbarraum auch mitheizen sollte, macht die Sache nicht besser. Inzwischen hat es auch wieder leicht zu schneien begonnen, wir sind aber dennoch zuversichtlich, morgen und vor allem übermorgen, eine gute Sicht zu haben.
Durchgefroren sind wir - wie die anderen hungrigen Trekker - froh, als das Abendessen kommt und ziehen uns rasch in unsere warmen Schlafsäcke zurück. Im Zimmer hat es 3°C Raumtemperatur. Wir haben hier einen besonderen Luxus!!! Unsere eigene, saubere Toilette am Zimmer. Hier lernt man wirklich auch die ganz einfachen Dinge zu schätzen, die für uns zu Hause so selbstverständlich sind. Besonders bei den mehrmaligen nächtlichen Toilettegängen (aufgrund der großen Trinkmenge in dieser Höhe) schätzt man den Komfort, nicht in die kalte Nachtluft hinauszumüssen.
Aufbruch: | 26.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2011 |