Nepal - Annapurna Runde 2011
Donnerstag 31.03.2011
Dharapani 1900m - Chamje 2650m bergauf: 900 Hm, Gehzeit: 6 ½ h
In den Nachtstunden setzt bei mir ein wässriger Durchfall ein, der mich wiederholt aus meinem Schlafsack treibt. In der Früh fühle ich mich schwach, habe keinen Appetit und muss alle 15 Minuten aufs Klo. Immodium traue ich mir nicht einzunehmen, solange nicht alles draußen ist. So wird der Abmarsch erst einmal um gut 30 Minuten verschoben. Schließlich sistiert der Durchfall und wir entschließen uns zum Aufbruch. Da ich aber doch geschwächt bin, verschwindet meine Nikon D90, die ich sonst um den Hals trage, heute im Rucksack und die Stöcke kommen bei mir zu ihrem ersten Einsatz. Auf der heutigen Etappe könnte man den Manaslu sehen, währe er nicht durch Wolken verhüllt. Zu meinem Glück geht es erst mal nur mäßig bergauf. Die ersten Chörten und Mauern mit Gebetsmühlen tauchen auf.
Die letzte Stunde nach Temang soll sich als schwerster Abschnitt auf der ganzen Tour für mich herausstellen. Geschwächt durch den Durchfall kämpfe ich mich bergauf. Im Kopf rechne ich mir schon aus, wie viele Tage ich noch bis zum Passtag habe. Im Moment hätte ich so wie ich mich fühle keine Chance. Frust macht sich bei mir breit. Nach 2/3 des Aufstieg nach Temang muss ich bei einem Teahouse eine Pause machen und mich mit einer Cola stärken. Schließlich erreichen wir aber den Ort. Mein Vater stärkt sich mit onion-soup und vegetable marcaroni während ich überhaupt keinen Appetit habe und mich mit Cola begnüge. Der weitere Weg geht zum Glück nur mehr mäßig berauf bis eben dahin und so erreichen wir Chame (2650m). In diesem Ort, gibt es eine interessante Initiative zur Aidsprävention. An vielen Häusern gibt es mit "Condom" beschriftete Metallkästchen. In ihnen sind - eh schon wissen - "Condome". Aber über deren Verlässlichkeit in Punkto Qualität bei den Temperaturunterschieden denen sie ausgesetzt sind, möchte ich gar nicht nachdenken.
Zum Abendessen gibt es für mich gekochte Kartoffeln, mein Vater isst garlic soup und veg. fried rice.
Hier treffen wir auf 2 Schweizerinnen, die ihre Männer zu Hause gelassen haben, um die Annapurnarunde zu gehen. Der Frauenanteil auf der Annapurnarunde ist überhaupt relativ hoch. Leider hat eine der Schweizerinnen auch der Durchfall erwischt und sie kann seit Tagen kaum etwas essen. Sie sind daher auf dem Rückweg. Hoffentlich trifft mich nicht das selbe Los.
In der Nacht fällt die Zimmertemperatur auf frische 8,2°C.
Aufbruch: | 26.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2011 |