Nepal - Annapurna Runde 2011
Freitag 08.04.2011
Kagbeni 2800m - Jomosom 2700m, bergab: 100 Hm, Gehzeit 2 ½ Stunden
Heute liegt eine kurze Etappe entlang des Kali Gandaki nach Jomosom (2800m) vor uns. Der Nilgiri erstrahlt in der Morgensonne. Wir überholen eine Ziegenherde mit ihrem Hirten
Der Kali Gandaki fließt friedlich in einem riesigen Flussbett. Das Flussbett lässt darauf schließen, welche Wassermassen sich im Mosunhier herunter wälzen müssen.
Der Weg führt teilweise neben, teilweise im Flussbett. Uns begegnen einige tollkühne Reiter. Ob es sich dabei um Khampa, ehemalige Guerilla - Krieger aus Tibet handelt, die noch vor wenigen Jahren von Nepal aus die Chinesen bekämpft haben?
Nach 2 1/2 Stunden erreichen wir Jomosom und ein penetranter Wind setzt ein. Der Ort ist nicht wirklich interessant und wir beziehen eine Lodge neben dem Flughafen. Am Nachmittag laden wir unseren Guide und unseren Träger in eine Bakery ein, um ihnen ihr Trinkgeld zu geben. Wir sind beiden sehr dankbar, das sie so angenehme Partner waren und alles so toll geklappt hat. Auch unsere Flugtickets sind bereits gesichert.
Hoffentlich gibt es morgen Flugwetter. Die Alternative ist eine holprige zweitägige Jeepfahrt. Danke, darauf können wir verzichten.
Auf dem heutigen Weg nach Jomosom, hat Ramesh einiges von sich und seiner Familie erzählt. Sein Vater fiel vom Baum und starb, als er 3 Jahre alt war. Er selber konnte nie studieren und durchlief die klassische Guidekarriere (Träger, Hilfskoch, Koch, Assistantguide, Guide). Er war auch bei einer Everest Expedition dabei. Gemeinsam mit einem kanadischen Bergsteiger, der ihn förderte und sein Englisch verbesserte, wollte er dem Mount Everest besteigen. Sein Freund bekam allerdings gesundheitliche Schwierigkeiten und musste noch vor dem Gipfel umkehren. 3 Monate später verstarb er in seiner Heimat. Seit diesem Zeitpunkt hat Ramesh von Expeditionen auf 7000 und 8000 Abstand genommen.
Er versucht alles, damit seine beiden Töchter (7 + 14 Jahre) eine Privatschule besuchen können und später vielleicht sogar studieren. In der öffentlichen Schule lernen sie nur das ABC und Grundrechnungsarten. Die Privatschule ist teuer, aber es gibt Schulunterlagen in englischer Sprache und die Kinder lernen viel. In sein altes Heimatdorf kommt er nur selten, da er wegen der Privatschule mit seiner Familie in Kathmandu lebt.
Aufbruch: | 26.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2011 |