Nepal - Annapurna Runde 2011
Montag 28.03.2011
Besisahar 855m - Bhulbhule 895m, bergauf: 200 Hm, Gehzeit: 2 ½ Stunden
Um 6 Uhr gehen wir frühstücken. Da der Innenhof - wie schon erwähnt - renoviert wird, gibt es das Frühstück diesmal in einem winzigen Raum ohne Fenster. Auch auf die leckeren Omelettes müssen wir verzichten.
Pünktlich um 7:30 ist das Auto inkl. Führer vor unserem Hotel. Der Zustand des Autos ist für nepalische Verhältnisse ganz in Ordnung. Mit ein wenig Schlichten wird alles verstaut und es geht ab Richtung Besisahar. Die Strasse wird zwar als Highway bezeichnet, ist aber schon bald nur mehr eine schlechte, schmale Landstrasse. Das hält aber unseren Fahrer nicht davon ab, zu fahren, als gehe es ums nackte Überleben. Er fährt was sein Auto hergibt. 80km/h klingen in Europa ja nicht dramatisch, aber auf den nepalischen Schlaglochpisten ohne Stossdämpfer im Auto, dafür umso mehr Spurrillen in der Strasse ist das schon ganz schön flott. Dazu wird aus unserer Sicht mit großem Gottvertrauen überholt, da der Fahrer aufgrund von Kurven, oder infolge viel zu knappem Abstand zu dem vor ihm fahrenden LKW/Bus, einfach nichts sehen kann. Wir hoffen, dass er den Gegenverkehr immer durch Hupen rechtzeitig auf sich aufmerksam macht und versprechen insgeheim, dass unsere Spende am Christophorus - Sonntag diesmal etwas höher ausfällt, sollten wir unbeschadet am Ziel ankommen. Vielleicht macht auch Ganesh, der Elefantengott auf dem Armaturenbrett den entscheidenden Unterschied.
Während einer kurzen Pause und einer Cola können wir unsere eingeschlafenen Beine kurz vertreten, bevor es auch schon weiter geht. Erstens müssen wir noch bis Buhlbuhle gehen und vor allem unser Fahrer muss wieder zurück nach Kathmandu. Dabei will er unbedingt vermeiden in die Nacht zu kommen, da Nachtfahrten in Nepal besonders gefährlich sind.
Nach 6 Stunden Fahrt kommen wir in Besisahar (855m) an. Es hat hier sehr warme 25-30°C, sonnig bis diesig-bedeckt. Während Ramesh nach unserem Träger Ausschau hält, essen wir in einer kleinen Lodge zu Mittag (Tomatensuppe, vegetable Sandwich und Cola).
Da wir bereits eine lange Autofahrt hinter uns haben und ja schließlich zum Gehen hier sind, verzichten wir auf den angebotenen Jeep/Bus und entscheiden uns für den 2 ½ Stunden langen Fußmarsch nach Bhulbhule (895m). Der Weg verläuft teils entlang einer schlechten Piste, teils abseits. Wir sind ganz alleine unterwegs, Trekker begegnen uns keine, nur 2 Jeeps und ein Bus fahren an uns Richtung Bhulbhule vorbei.
Am Wegrand stehen wunderschöne blühende Sträucher (Trompetenstrauch, ...) die bei uns zum Teil in deutlich kleinerer Größe als Zierpflanzen verwendet werden.
Um 15:47 erreichen wir Bhulbhule. Am Ortseingang die beiden Jeeps die uns überholt haben. In den Reifen zum Teil große tiefe Schnitte, so dass es nur eine Frage von ganz kurzer Zeit ist, bis ein Reifenplatzer die Fahrt jäh beenden wird. Wir werden gleich in einer Lodge am Ortsanfang einquartiert. Sie ist klein und gemütlich. Wir gönnen uns erst einmal eine Dusche. Die Dusche befindet sich in einem kleinem Häuschen. Allerdings ist Duschen nur mit einem "Butler" möglich, da es in und um die Dusche herum kein trockenes Plätzchen für das Gewand gibt. Ist auch mehr eine cold shower, da die Trekker vor uns bereits das warme Wasser verbraucht haben. Auch als es schon dunkel wird, treffen immer noch neue Trekker ein.
Zum Abendessen gibt es eine äußerst gehaltvolle vegetable noodle soup und vegetable Momos. Dazu ein Gorka beer in der für Nepal üblichen 650ml Flasche. Wenn wir in größeren Höhen angekommen sind, werden wir unter anderem aus medizinischen Gründen (Höhenkrankheit) auf den Genuss des Bier verzichten. Auch Fleischgenuss ist für uns beim Trekking tabu. Es gibt keine Kühlmöglichkeiten und wer schon einmal das Fleisch vor der Lodge hängen oder am Rücken eines Trägers gesehen hat, weiß warum.
Satt und zufrieden ziehen wir uns in unseren Schlafsack zurück. Aufgrund der warmen Temperaturen muss er allerdings unbedingt offen bleiben und dient nur als Unterlage auf der Schaummatratze. Was werden wohl die nächsten Tage für Erfahrungen und Eindrücke bringen?
Aufbruch: | 26.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2011 |