Nepal - Annapurna Runde 2011
Samstag 02.04.2011
Pisang 3300m - Manang 3500m, bergauf: 800 Hm, Gehzeit 4 ½ h
Das Wetter ist wieder strahlend sonnig. Vor der Lodge wird Wacholder verbrannt und verströmt einen angenehmen Duft. Auf der gegenüberliegenden Seite lacht uns der 6091m hohe Pisang Peak entgegen, hinter uns befinden sich Annapurna II und IV.
Es ist wie im Bilderbuch und wie wir es uns erhofft haben. Wir können den Aufbruch (8Uhr) kaum erwarten, geht es doch heute nach Manang und somit dem Thorong la Pass immer mehr entgegen. Der heutige Weg wird uns über Ghyaru, Ngawal, Hongde (Flugpiste) , Mungi mit der letzten Brücke über den Marsyangdi und Braga nach Manang führen. Dabei wandern wir teils im schluchtartig engen Tal, teils auf Höhenwegen mit Panoramaaussichten auf die Gletscherberge der Annapurnakette (Annapurna III, II, Gangapurna). Die heutige Etappe ist die bisher schönste und wir können uns gar nicht satt sehen. Die Speicherkarten von Fotoapparat und Camcorder werden immer voller. Es bleibt sonnig, wird aber zunehmend windig.
In Braga, ca. eine ¾ Stunde vor Manang, machen wir Mittagspause und essen Dhal Bat. Es ist ausgezeichnet, aber eine riesige Portion, sodass wir dankend auf Nachschlag verzichten. Von der Terrasse im 1. Stock der Lodge haben wir einen herrlichen Ausblick auf das alte Braga. Hinter uns die Annapurna Kette. Ich steige auf das Dach der Lodge um Panoramafotos von beidem zu machen. Wir könnten es hier ewig aushalten, doch wir müssen weiter.
Rasch erreichen wir Manang (3500m), ein buddhistisch geprägtes Dorf. Fast jeder macht hier einen Akklimatisationstag zur Höhenanpassung, so auch wir. Dementsprechend viele Lodges gibt es hier. Unsere Lodge liegt - so wie die meisten - im südlich gelegenen, jüngeren Ortsteil. Sie ist wirklich gemütlich und hat sogar eine Bakery mit leckeren Mehlspeisen und einer Espressomaschine !!! Doch die interessiert uns heute vorerst noch nicht. Viel lieber gehen wir, nach einem small pot tea, den alten Ortsteil von Manang erkunden. Hier stoßen wir auf Häuser mit dem gleichen Baustill wie in Upper Pisang. Man glaubt in einer anderen Welt zu sein. Eine Ziegenherde wird durch die Strasse getrieben, eine kleine Stupa erstrahlt in der Nachmittagssonne, Kinder spielen auf den Wegen und Frauen putzen Gemüse. Sogar ein kleines Kino gibt es in dem Ort, neben einigen Bars. Die Gompa im Ort ist leider sehr verwahrlost und die Malerein im Inneren schwer beschädigt. Wir folgen dem Schild "Thorong la" und kommen zum Ortsausgang. Von hier sehen wir den Weg, welchen wir in 2 Tagen nehmen werden. Dass die Landschaft dann völlig anders aussehen wird, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Von Manang könnte man auch zum sogenannten Tillicho lake gehen (bei Neuschnee auf Lawinengefahr achten). Soll auch sehr schön sein, doch braucht man hierfür ca. 5 Tage mehr, die wir leider nicht haben. Wir entdecken auch die Post (allerdings geschlossen) mit einem nicht sehr vertrauenswürdigen roten, verrosteten Briefkasten an der Außenseite. Wir beschließen dennoch am nächsten Tag unsere Karten hier aufzugeben. Mal schauen, ob sie auch irgendwann ankommen (tatsächlich haben es alle geschafft, sogar noch vor uns). Obwohl es schon ziemlich frisch ist, gönnen wir uns eine Dusche. Wird wohl für die nächsten Tage die Letzte sein.
Draußen ziehen Wolken auf. Für morgen ist an dem relativen Ruhetag nur ein Ausflug zu einem kleinen Kloster oberhalb von Manang geplant. Zufrieden gehen wir nachdem Abendessen schlafen. In der Nacht wird es mit 7-8° Raumtemperatur recht frisch.
Aufbruch: | 26.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 14.04.2011 |